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Die Herrschaft der Orks

Die Herrschaft der Orks

Titel: Die Herrschaft der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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irgendeinem Zauber am Leben gehalten wird. Aber keine Sorge, es ist zu groß, um uns auf Deck zu f…«
    Der Rest ging in einem lauten Bersten und Splittern unter. Entsetzt fuhren die drei Gefährten herum und starrten auf den Niedergang, der aus seinem Inneren heraus zerfetzt zu werden schien. Das Blatt einer großen Axt erschien, die rücksichtslos um sich holzte, bis von der Treppe nichts mehr übrig und die Öffnung im Deck ein gutes Stück breiter war. Eine Dampfwolke stieg empor, aus der im nächsten Moment auch schon das Kugelding auftauchte.
    Schnaubend.
    Stampfend.
    Tödlich.
    »Verdammt!«, rief Dag aus und griff rasch nach einem herrenlos am Boden liegenden Speer. »Ein Kaldrone!«
    »Ein was?«, fragte Rammar – als die Axt schon wieder niederging. Senkrecht fuhr sie in die Planken des Decks und zertrümmerte sie, Bruchstücke von Holz spritzten nach allen Seiten. Der dicke Ork hatte keine Ahnung, was sein Bruder und er da aus dem Schlaf erweckt hatten, eines allerdings wurde ihm in diesem Moment klar: dass es das Schiff zu Kleinholz verarbeiten würde, wenn es ihnen nicht gelang, es aufzuhalten!
    »Balbok«, schrie er aus Leibeskräften. »Tu doch was, du langbeiniger Nichtsnutz!«
    »Korr« , rief Balbok zurück – und startete im nächsten Moment eine jener Aktionen, bei denen Rammar nie wusste, ob er ihn dafür bewundern oder darüber nur den Kopf schütteln sollte.
    Mit einem heiseren Kriegsschrei rannte Balbok auf den Gegner zu, der bereits wieder seine mörderische Axt schwang, unterlief den Hieb, der seinen Nacken nur knapp verfehlte, und sprang im nächsten Moment auf das Gebilde!
    Es war ein bizarrer Anblick, wie der hagere Ork auf der metallenen Kugel balancierte, während er gleichzeitig wie von Sinnen mit dem saparak darauf einschlug, und das mit derartiger Wucht, dass es jeden anderen Gegner geradewegs in Kuruls Grube befördert hätte. Das metallene Ungeheuer jedoch schien es nicht besonders zu beeindrucken, denn es stampfte weiter auf Rammar zu, wobei es mit der Axt um sich hieb und dabei weitere Planken zertrümmerte.
    Erschrocken wich der dicke Ork zurück, bis er mit dem Rücken den Mastbaum rammte. Da stand er, mit rasselndem Atem und pochendem Herzen, den saparak halb erhoben, obwohl der ihm im Vergleich zur Axt des Gegners geradezu lächerlich vorkam.
    Was jetzt?
    »Du musst ihn ablenken, Rammar!«, rief Dag von irgendwo.
    »Klugshnorsher«, blaffte Rammar zurück. »Wie denn?«
    Dann war das Monstrum auch schon heran. Balbok, der noch immer auf ihm stand, war inzwischen auf die Knie gegangen und bearbeitete weiter die metallene Hülle, die jedoch noch nicht einmal eine Delle aufwies.
    Und schon wieder raste die Axt heran!
    Mit rascheren Reflexen, als es sein feister Körper vermuten ließ, duckte sich Rammar. Nur eine Handbreit über seinem Kopf schlug das Blatt mit furchtbarer Gewalt in den Mastbaum, Holzsplitter flogen.
    Die Knie wurden Rammar weich, und er kippte zur Seite. Mit einem Zischen, das sich wie das Wutschnauben eines Drachen anhörte, wirbelte das Ungeheuer herum. Balbok, der auf eine solch schnelle Bewegung nicht gefasst gewesen war, verlor das Gleichgewicht und fiel mit einem heiseren Aufschrei herunter – doch der hagere Ork war nicht gewillt, sich abschütteln zu lassen. Kaum war er auf den Planken aufgeschlagen, stand er auch schon wieder auf den Beinen, und wie ein Berserker brüllend stürzte er sich von hinten auf den metallenen Gegner und schlang die langen Arme um ihn, als wollte er ihn erwürgen – wie das vonstatten gehen sollte bei einem Feind, der weder aus Fleisch noch Blut war und noch nicht einmal einen Hals hatte, war Rammar zwar ein Rätsel, aber er nutzte die Gelegenheit, um sich halb kriechend, halb krabbelnd außer Reichweite des mörderischen Gebildes zu bringen.
    »Gut so, Balbok!«, ließ sich jetzt Dag wieder vernehmen – und diesmal war Rammar sicher, dass die Stimme von oben kam. Er schaute hinauf und sah, dass der Mensch den abgebrochenen Mastbaum erklommen hatte. In der Hand hielt er den Speer, den er aufgelesen hatte, und zielte damit auf das Monstrum. Was, fragte sich Rammar, wollte er mit diesem Zahnstocher bewirken, wo nicht einmal ein saparak etwas ausrichten konnte?
    »Noch ein wenig weiter zurück, nur noch ein wenig weiter!«, feuerte Dag Balbok an, der die Zähne fletschte und sich mit dem ganzen Gewicht nach hinten warf. Das Ungeheuer schien dadurch für einen Moment aus dem Gleichgewicht zu geraten und taumelte ein, zwei

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