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Die Herrschaft der Orks

Die Herrschaft der Orks

Titel: Die Herrschaft der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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lassen.«
    »Korr« , gab Rammar zu. »Aber gleich keinen Kopf mehr.«
    Der fulhok , der der Sprache mächtig war, blickte demonstrativ auf seine Schulter, die zwar blutbeschmiert und verdreckt war, aber wo noch deutlich erkennbar das Reichsemblem prangte. »Euren König«, knurrte er mit vor Mordlust blitzenden Augen, »kenne ich nicht. Der Anführer unserer Horde ist tot. Wir sind unsere eigenen Herren.«
    »Das gibt euch noch längst nicht das Recht, euch an unschuldigen Menschen zu vergreifen«, erwiderte Dag, mit der Schwertspitze auf die Frau deutend, die vor Angst und Kälte zitternd im Morast kauerte, die Überreste ihres Kleides an sich pressend. Ihr Haar klebte an ihrem Kopf, ihre unruhig umherzuckenden Blicke verrieten namenlose Furcht.
    Der Ork grinste breit. »Wer verbietet es uns? Du Schmeißfliege?«
    »Die Fliege hat einen Stachel«, brachte Dag in Erinnerung und hob beidhändig das Schwert. Daraufhin sahen die Orks einander an – und brachen in dröhnendes Gelächter aus.
    »So ein umbal «, ereiferte sich Rammar in seinem Versteck. »Am liebsten würde ich abwarten und zusehen, wie sie ihn Stück für Stück auseinandernehmen.«
    »Aha«, machte Balbok. »Und warum tun wir’s nicht?«
    »Faulhirn, weil er unsere einzige Verbindung zu dem dämlichen Buch ist, deshalb!«
    »Und was machen wir dann?«
    Rammar stieß eine halblaute Verwünschung aus.
    »Also los«, fauchte er dann und watschelte los. Die Dorfbewohner, die sie ebenfalls für herrenlose Söldner hielten, wichen furchtsam vor ihm und seinem Bruder zurück, der ihm mit federnden Schritten folgte, den saparak über der Schulter.
    »So was wie dich«, grunzte der Wortführer der fulhok’hai Dag in diesem Augenblick an, »fressen wir zum Frühstück!«
    »Darauf würde ich nicht wetten!«, rief Rammar und trat an Dags Seite, der ihn verwundert anblickte. »Bilde dir bloß nichts ein, Mensch«, fuhr er ihn an. »Es geht mir nur um das Buch.«
    »Wer bist du denn, umbal ?«, blaffte der fulhok ihn an.
    »Du kannst von Glück sagen, dass ich heute milde gestimmt bin und den umbal überhöre, shnorshor !«, schnauzte Rammar zurück. »Lass die Milchgesichter in Ruhe, oder ich werde dir eigenhändig die Gedärme rausreißen und dir dein vorlautes Maul damit stopfen.«
    »Habt ihr das gehört?« Der fulhok wandte sich zu seinen Leuten um, die abermals erheitert grunzten. »Ein Ork als Freund der Milchgesichter! Und er will Ärger.« Finster starrte er Balbok an. »Niemand legt sich ungestraft mit Borbok dem Grausamen an.«
    »Borbok?« Rammar legte fragend den Kopf schief. »Nie gehört. So kann nur ein Feigling heißen.«
    Der Hüne schlug sich mit der geballten Faust auf die auch nach orkischen Maßstäben beeindruckend breite Brust. »Dafür werde ich dich zerschmettern!«, donnerte er und wurde dabei noch ein Stück größer. »Wer bist du überhaupt, du unförmige Made?«
    Wie ein Bogenschütze auf der Suche nach einem Ziel spähte Rammar aus seinen Schweinsäuglein umher. »Der König der Orks.«
    »Ach ja?«
    »Und als König befehle ich dir, zu verschwinden! Und nimm deinen Haufen Trollhirne gleich mit.«
    Der andere musterte ihn von Kopf bis Fuß. Schließlich schob er den mit gelben Hauern bewehrten Unterkiefer abschätzig nach vorn. »Wisst ihr was?«, fragte er dann. »Ich glaube, der hat beim letzten Kampf zu viel auf den Helm gekriegt.«
    Seine Leute grunzten zustimmend.
    »Du glaubst mir nicht?«
    »Allerdings nicht – Fettsack .«
    Borbok sprach das Wort so provozierend aus, dass es nicht unerwidert bleiben konnte. Rammar trat noch ein Stück weiter vor, sodass er direkt vor dem Hünen stand, und starrte diesem in die blutunterlaufenen Augen (wobei er den Kopf weit in den Nacken legen musste). Dann, ohne zu zögern oder sein Vorhaben auch nur durch das leiseste Zucken in seiner Miene anzukündigen, trat er ihm auf die Füße.
    Es war kein besonders kräftiger Tritt, aber da Rammar sein ganzes Körpergewicht hineinlegte, erklang ein dumpfes Knacken.
    Gefolgt von Borboks wüstem Geschrei.
    »Bei Kurul!«, schrie der Anführer der fulhok’hai außer sich und riss sich vor Wut die Kappe vom Kopf, während er wie ein liebeskranker Troll umhersprang. »Dafür wirst du büßen, so wahr ich Borbok der Grausame bin!«
    »Korr« , entgegnete Rammar ungerührt, der einige Schritte zurückgewichen war und nun wieder bei seinen Gefährten stand. »Jetzt gib ihm den Rest, Balbok«, forderte er seinen Bruder auf.
    »Ich?« Der Hagere sah ihn

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