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Die Herrschaft der Orks

Die Herrschaft der Orks

Titel: Die Herrschaft der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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gerade nicht …«
    »Natürlich nicht.« Savaric schnaubte. »Weil Euch der König zur Entschädigung an seinen Hof geholt hat, wo Ihr in seinen Diensten aufgestiegen seid. Seid ehrlich, Lord Lavan – wo würdet Ihr lieber sein, auf Euren Besitzungen im Norden, wo es rau ist und kalt, wo Ihr Hunger leidet und die Luft durchsetzt ist vom Gestank der Verwesung? Oder lieber hier, im warmen Tirgaslan, wo Ihr in Sicherheit seid und leben könnt wie die Made im Speck? Ihr mögt etwas durch den Krieg verloren haben – aber erzählt mir nicht, dass Ihr nicht etwas sehr viel Besseres hinzugewonnen hättet.«
    »Nun, ich …« Lord Lavan hob einen Zeigefinger und setzte zu einer Erwiderung an – doch dann atmete er nur aus und schüttelte resigniert den Kopf.
    »Dachte ich es mir doch.« Savaric lächelte matt. »Ihr seht also, wir alle können nur verlieren, wenn dieser Krieg endet, ganz gleich, welche Seite den Sieg davonträgt. Deshalb kann uns nicht daran gelegen sein, dass der König seiner entführten Tochter wegen die Entscheidung sucht. Ganz abgesehen davon, dass ich kein Verlangen danach verspüre, von einem Kaldronen in Stücke gehackt zu werden.«
    »Ich ebenfalls nicht«, versicherte Lavan, dem schon allein der Gedanke an die feindlichen Kampfmaschinen Schweißperlen auf die fliehende Stirn treten ließ. Zwar hatte er noch nie in seinem Leben einen Kaldronen in Aktion erlebt, jedoch hatte er einen gesehen, der in der Schlacht zerstört worden war, und das hatte ihm vollauf genügt …
    »Aus diesem Grund folgere ich«, fuhr Savaric fort, »dass wir damit aufhören müssen, gegeneinander zu arbeiten. Wir mögen die mächtigsten Männer im Kronrat sein und unser Einfluss beim König nicht unerheblich – aber dies können wir nur gemeinsam schaffen.«
    Ruvons kleine Augen betrachteten ihn prüfend. »Wovon sprecht Ihr?«
    »Davon, dass Tandelor von seinem Entschluss abgebracht werden muss«, entgegnete Savaric ohne Zögern. »Zur Entscheidungsschlacht mit Winmars Truppen darf es nicht kommen.«
    »Das sagt Ihr so dahin«, spottete Lavan. »Dabei wisst Ihr genau, dass Tandelors Entschluss unverrückbar feststeht. Habt Ihr vergessen, dass es um seine Tochter geht? Nichts und niemand wird ihn davon abbringen, gen Norden zu ziehen und sie zu befreien!«
    Savaric antwortete nicht sofort. Sein Augenspiel war unmöglich zu deuten, während er seine beiden Rivalen, mit denen er in den Gewölben tief unter der Stadt zusammengekommen war, von Kopf bis Fuß musterte. Fast so, als müsse er sich erst noch endgültig darüber klar werden, ob er sie in sein Geheimnis einweihen wollte oder nicht … »›Niemand‹«, entgegnete er schließlich mit fester Stimme, »da stimme ich Euch durchaus zu. Was jedoch das ›Nichts‹ betrifft, wäre ich mir nicht ganz so sicher.«
    »Wa-was meint Ihr?«, erwiderte Lavan, vor Aufregung stammelnd. An seinen Schläfen rannen jetzt kleine Rinnsale herab, die im Licht der Fackeln glänzten.
    »Ich denke, wir wissen, was er meint«, entgegnete Ruvon, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte, als könnte er sich so aus der Sache heraushalten.
    »Aber das … das ist Hochverrat!«, flüsterte Lavan, und es klang so jämmerlich, als wollte er jeden Augenblick in Tränen ausbrechen. »Wenn herauskommt, dass wir auch nur in diese Richtung gedacht haben, enden wir alle auf dem Schafott!«
    »Eure Furcht vor dem Blutgerüst in allen Ehren«, entgegnete Savaric nicht ohne Spott. »Ihr scheint dabei nur zu vergessen, dass wir, wenn wir nichts unternehmen, ebenso tot sind. Oder zieht Ihr eine Zwergenaxt der Axt eines Henkers unbedingt vor?«
    »N-nein«, gab Lavan zu und begann sichtlich zu zittern. »Aber ein Königsmord …«
    »Was ich wissen will, ist nur eines«, beharrte Savaric, »nämlich ob ich auf Euch zählen kann, wenn es zum Äußersten kommt. Einem allein wird Tandelor stets misstrauen. Gemeinsam jedoch können wir ihn aufhalten. Also?« Der Lehnsherr sah prüfend von einem zum anderen. Lavan zuckte unter seinen Blicken wie unter Peitschenhieben, Ruvon hielt ihnen stand.
    »Auf mich könnt Ihr zählen«, erwiderte der kleinwüchsige Mann und streckte, wie es bei seinen Leuten Brauch war, die Hand aus, sodass die Handfläche nach unten zeigte. »Also besiegeln wir den Bund«, verlangte er.
    »So sei es.« Ohne Zögern legte auch Savaric seine Rechte darauf, und beider erwartungsvoller Blick richtete sich auf den Rivalen aus dem Norden.
    »Nun, Lavan? Wie steht es?«
    Der feiste

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