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Die Herrschaft Der Seanchane

Die Herrschaft Der Seanchane

Titel: Die Herrschaft Der Seanchane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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dessen Mitglieder ihre Zungen verschluckten.
    »Wir müssen noch etwas anderes besprechen«, sagte sie. Licht, Min und Aviendha sahen aus, als würden sie ein Stück Kuchen anstarren! Es kostete sie Mühe, ihr Lächeln etwas weniger... begierig aussehen zu lassen. »In meinen Gemächern, würde ich sagen. Wir müssen Nynaeve und Lan nicht länger belästigen.« Denn sie hatte Angst, dass Nynaeve versuchen würde, sie aufzuhalten, wenn sie davon erfuhr. Die Frau war schnell darin, ihre Autorität ins Spiel zu bringen, wenn es um Angelegenheiten der Aes Sedai ging.
    »Ja«, sagte Rand langsam. Und fügte dann seltsamerweise hinzu: »Ich habe gesagt, du hast gewonnen, Nynaeve. Ich werde nicht gehen, ohne vorher noch einmal mit dir gesprochen zu haben.«
    »Oh!« Nynaeve schaute auf, als würde sie aus einem Traum erwachen. »Ja, natürlich nicht. Ich habe ihn aufwachsen gesehen«, plapperte sie und schenkte Elayne ein verunglücktes Lächeln. »Fast von Anfang an. Ich habe seine ersten Schritte verfolgt. Er kann nicht gehen, ohne vorher mit mir ein nettes, langes Gespräch zu führen.«
    Elayne musterte sie misstrauisch. Beim Licht, sie hörte sich an wie eine in die Jahre gekommene Amme. Obwohl Lini niemals dummes Zeug gebrabbelt hatte. Elayne hoffte, dass Lini am Leben war und es ihr gut ging. Aber sie fürchtete, dass keines von beidem zutraf. Warum benahm sich Nynaeve nur so? Die Frau führte etwas im Schilde, und wenn sie ihre Stellung nicht dazu ausnutzte, es zu tun, musste es sich um etwas handeln, von dem selbst sie wusste, dass es falsch war.
    Plötzlich schien Rand zu flackern, so als würde die um ihn herum befindliche Luft vor Hitze schimmern, und Elayne vergaß alles. Im nächsten Augenblick war er... jemand anderer, kleiner, stämmiger, derb und unzivilisiert. Und so abscheulich anzusehen, dass sie nicht einmal darüber nachdachte, dass er die männliche Hälfte der Macht benutzt hatte. Fettiges schwarzes Haar fiel in ein ungesund bleiches Gesicht, das von Warzen übersät war, einschließlich der auf der Knollennase über den wulstigen, schlaffen Lippen, die scheinbar jeden Augenblick lossabbern wollten. Er kniff die Augen zu und schluckte, dann griff er nach den Armlehnen des Stuhls, als könnte er es nicht ertragen, so von ihnen angestarrt zu werden.
    »Du siehst immer noch gut aus, Rand«, sagte sie sanft.
    »Ha!«, machte Min. »Dieses Gesicht würde eine Ziege in Ohnmacht fallen lassen!« Nun, das würde es tatsächlich, aber sie hätte es nicht zu sagen brauchen.
    Aviendha lachte. »Min Farshaw, du hast Sinn für Humor. Dieses Gesicht würde eine ganze Ziegenherde in Ohnmacht fallen lassen.« Oh, beim Licht, das würde es tatsächlich*. Elayne konnte gerade noch rechtzeitig ein Kichern unterdrücken.
    »Ich bin, wer ich bin«, sagte Rand und stemmte sich aus dem Stuhl hoch. »Ihr könnt es bloß nicht sehen.«
    Als die stämmige Deni Rand das erste Mal in seiner Verkleidung erblickte, erstarrte das Lächeln auf ihrem Gesicht. Caseille blieb der Mund offen stehen. So viel zu dem geheimen Stelldichein mit einem Liebhaber, dachte Elayne und kicherte in Gedanken. Sie war fest davon überzeugt, dass er genauso viele Blicke wie die Gardistinnen auf sich zog, während er mit mürrischer Miene zwischen ihnen herschlurfte. Auf jeden Fall würde niemand einen Verdacht hegen, wer er wirklich war. Die Dienerschaft in den Korridoren würde vermutlich glauben, dass man ihn wegen irgendeines Verbrechens festgenommen hatte. Auf jeden Fall sah er aus wie ein Verbrecher. Caseille und Deni behielten ihn so scharf im Auge, als würden sie diese Meinung teilen.
    Als den Gardistinnen klar wurde, dass sie vor Elaynes Gemächern warten sollten, während er die drei Frauen hinein begleitete, hätten sie beinahe den Befehl verweigert. Plötzlich erschien Rands Verkleidung nicht länger lustig. Caseilles Lippen zogen sich zu einem dünnen Strich zusammen und Denis breites Gesicht erstarrte zu sturem Unbehagen. Um ein Haar hätte Elayne ihnen den Großen Schlangenring unter die Nasen halten müssen, bevor sie stirnrunzelnd neben der Tür ihre Position einnahmen. Sie drückte die Tür leise ins Schloss und versperrte den Blick auf ihre mürrischen Mienen, dabei hätte sie sie am liebsten zugeknallt. Licht, der Mann hätte auch eine etwas weniger anstößige Gestalt als Tarnung auswählen können.
    Und was ihn anging, er begab sich schnurstracks zu dem Tisch mit den Intarsien und lehnte sich dagegen, während die Luft um ihn

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