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Die Herrschaft Der Seanchane

Die Herrschaft Der Seanchane

Titel: Die Herrschaft Der Seanchane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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und wartete darauf, dass einer der Verlorenen aus den Flammen des Marmorkamins sprang oder die Erde aufklaffte, um den Palast unter seinen Füßen zu verschlingen.
    »Du hörst mir nicht zu, mein Täubchen«, gurrte Tylin in einem gefährlichen Tonfall. »Ich sagte, geh in die Küche und iss eine Pastete, bis ich Zeit für dich habe. Und wenn du schon mal dabei bist, nimm gleich ein Bad.« Ihre dunklen Augen funkelten. »Wir sprechen später über den Schlamm.«
    Benommen ging er noch einmal alles in Gedanken durch. Er hatte den Raum betreten, die Würfel waren verstummt und... Nichts war geschehen. Nichts!
    »Der Mann wurde überfallen«, sagte die zierliche, verschleierte Gestalt und erhob sich. Ihre Stimme wurde so schneidend wie der draußen heulende Wind. »Ihr habt mir versichert, dass die Straßen sicher sind, Suroth! Ich bin ungehalten!«
    Es musste etwas geschehen! Es hätte schon längst geschehen sollen! Es geschah immer etwas, wenn die Würfel verstummten.
    »Ich versichere Euch, Tuon, die Straßen von Ebou Dar sind so sicher wie die Straßen von Seandar«, erwiderte Suroth und das riss Mat aus seiner Benommenheit. Sie klang... nervös. Aber Suroth war diejenige, die andere Menschen nervös machte.
    Ein schlanker, anmutiger junger Mann in dem fast durchscheinenden Gewand eines Da'covale trat mit einem großen, blauen Porzellankrug an ihre Seite, neigte den Kopf und bot stumm an, ihr Wein nachzuschenken. Und ließ Mat erneut zusammenzucken. Er hatte nicht bemerkt, dass noch andere anwesend waren. Da war nicht nur der blonde Mann in seiner unanständigen Kleidung. Eine schlanke, aber mit hübschen Kurven ausgestattete rothaarige Frau in einem ebenfalls durchsichtigen Gewand kniete neben einem Tisch, auf dem Fläschchen mit Gewürzen, Weinkrüge aus feinem Meervolkporzellan und ein kleiner vergoldeter Bronzeofen mit den zum Erwärmen des Weines nötigen Feuerhaken aufgebaut waren, während am anderen Ende eine Dienerin in der grünen und weißen Livree von Haus Mitsobar stand. Und in einer Ecke stand noch eine Seanchanerin so reglos, dass er sie beinahe übersehen hätte, eine kleine Frau, deren Kopf zur Hälfte rasiert war und deren Brüste selbst Riselles in den Schatten gestellt hätten, wenn ihr Gewand aus roten und gelben Rechtecken nicht eng am Hals angelegen und sie verhüllt hätte. Nicht, dass er das Verlangen verspürt hätte, sie sich näher anzusehen. Seanchaner waren so empfindlich, wenn es um ihre So'jhin ging. Tylin reagierte empfindlich auf andere Frauen. Seit er das Bett wieder verlassen konnte, hatte keine Dienerin seine Gemächer betreten, die jünger als seine Großmutter war.
    Suroth betrachtete den anmutigen Mann, als würde sie sich fragen, wer er war, dann schüttelte sie wortlos den Kopf und wandte ihre Aufmerksamkeit dem Kind mit dem Namen Tuon zu, das den Burschen fortwinkte. Die livrierte Dienerin eilte los, um ihm den Krug abzunehmen und Tylins Pokal aufzufüllen, aber die Königin machte eine kleine Geste, die sie zurück zur Wand schickte. Tylin saß so gut wie reglos da. Kein Wunder, dass sie keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte, wenn diese Tuon Suroth Angst einjagte, was offensichtlich der Fall war.
    »Ich bin unzufrieden, Suroth«, sagte das Mädchen erneut und blickte streng auf die andere Frau herab. Selbst im Stehen hatte sie es nicht weit, um auf die sitzende Hochlady heruntersehen zu können. Mat vermutete, dass auch sie eine Hochlady war, nur von höherer Stellung als Suroth. »Ihr habt viel zurückgeholt und das wird die Kaiserin freuen, möge sie ewig leben, aber Euer schlecht geplanter Angriff im Osten war ein Desaster, das sich nicht wiederholen darf. Und wenn die Straßen der Stadt sicher sind, wieso wurde er dann angegriffen?«
    Suroths Knöchel verfärbten sich weiß, weil sie die Stuhllehne und den Pokal so fest umklammerte. Sie starrte Tylin an, als wäre alles ihre Schuld, und die Königin lächelte entschuldigend und senkte den Kopf. Oh, Blut und Asche, dafür würde er bezahlen!
    »Ich bin gefallen, das ist alles.« Der Art und Weise nach zu urteilen, wie die Köpfe zu ihm herumfuhren, hätte seine Stimme genauso gut ein Feuerwerk sein können. Suroth und Tuon waren offensichtlich schockiert, dass er zu sprechen gewagt hatte. Tylin sah aus wie ein Adlerweibchen, das seinen Hasen gebraten verspeisen wollte. »Ladys«, fügte er hinzu, aber das schien die Situation auch nicht zu verbessern.
    Plötzlich beugte sich die große Frau vor, riss Tuon den

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