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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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den Handflächen umherrollte, rieb Susannah mit einem Daumen über ihre rechte Schläfe. Soeben hatte sie etwas Unvorstellbares getan: nämlich mit einem kurzen Telefonat die Blaze-III-Produktion gestoppt.
    Yank starrte ins Nichts, an einen so fernen Ort entrückt, dass er nicht mehr zu existieren schien.
    Schließlich begann Mitch zu sprechen. »Ich kann gar nicht ausrechnen, wie viele hundert Millionen es kosten würde.«
    Darauf bekam er keine Antwort. Sogar gigantische Konzerne
wie IBM oder FBT würden sich nur mühsam von einer solchen finanziellen Katastrophe erholen, und eine junge Firma wie SysVal hatte nicht den Hauch einer Chance.
    Susannah ballte ihre Hand. Wären nur einige Blaze III fehlerhaft, würden sie die Krise meistern. Aber in allen Computern, die sie letzte Woche, am Vortag, an diesem Morgen ausgeliefert hatten, steckte ein verseuchter Chip. Und diese hoffnungslose Situation erschien ihr unfassbar.
    Langsam kehrte Yank in die Realität zurück. »Wer hat den falschen Code geschrieben?«
    Zwischen Sams Händen knirschte die Coladose. »Das weiß ich nicht genau. Vermutlich einer der Ingenieure, der an den Instruktionen für den Chip gearbeitet hat, ein gewisser Ed Fiella. Er war nur sechs Monate bei uns. Dann hat er gekündigt.«
    »Hast du nach ihm gesucht?«
    »Ja, aber er ist spurlos verschwunden. Deshalb habe ich mich nicht weiter drum bemüht. Zu viele Fragen durfte ich nicht stellen, sonst hätten die Leute Verdacht geschöpft.«
    »Weiß sonst noch jemand Bescheid?«, erkundigte sich Mitch in scharfem Ton.
    Sam schüttelte den Kopf. »Bis heute war ich der Einzige, der alle Fakten kannte.«
    Beklommen rieb Susannah über den Puls an ihrer Schläfe. »Wie konntest du so etwas geheim halten?«
    »Ich beauftragte zwei unabhängige Ingenieure in Boston und Atlanta mit ein paar Blaze-III-Probeläufen – Jungs, die sich beim Joggen nicht begegnen würden. Selbstverständlich erweckte ich den Eindruck, es würde sich nur um ein paar Prototypen handeln.«
    Forschend wandte sich Yank an Sam. »Dieser Fehler ist nicht zufällig entstanden. Sicher weißt du das. Das wurde ganz gezielt arrangiert. Nach tausend Stunden hört der Computer zu funktionieren auf. Und wenn er zusammenbricht,
passiert’s mit einer spektakulären Show. Dieser Lärm, das grässlich klappernde Diskettenlaufwerk ... Für einen Zufall ist das zu bizarr.«
    »Heißt das, jemand – wahrscheinlich dieser Fiella – hat den Chip absichtlich versaut?«, fragte Susannah.
    Sam nickte. »Nur fünf Leiterbahnen im Code, das hat genügt.«
    »So viele Checks haben wir in die Prozedur eingebaut. Ein Test-Team hat den Code mehrfach überprüft. Wie konnte das bloß geschehen?«
    »Möglicherweise hat Fiella die Liste der Instruktionen in letzter Minute ausgetauscht.« Sam nahm noch eine Cola aus dem Kühlschrank. »Beinahe bin ich froh, dass ihr draufgekommen seid. Ich hatte es allmählich satt, wie ihr mich angeschaut habt – als wäre ich der letzte Abschaum.«
    Mitch setzte seine Brille auf. »Und deshalb hast du den Aufsichtsrat gedrängt, SysVal zu verkaufen.«
    »Wenn Databeck die Firma übernimmt, müssen die das Problem lösen und die Platinen austauschen. Wir sind okay und haben genug Geld in den Taschen, um ein neues Unternehmen zu gründen. Und Databeck ist ein Riesenkonglomerat, die werden den Verlust leichter verkraften.«
    »Gegen solche Deals gibt’s Gesetze«, wandte Susannah müde ein. »Sobald die ersten Maschinen stillstehen, wird uns Databeck verklagen.«
    »Nein, eben nicht!«, erwiderte Sam und knallte seine ungeöffnete Coladose auf die Theke. »Das ist ja so großartig. Bevor ein paar vereinzelte Fehler auftauchen, werden Monate vergehen, und ich habe alles abgesichert. Sie können nicht einmal annähernd beweisen, dass wir schon vor dem Deal irgendetwas über den Defekt wussten.«
    Susannah senkte den Blick. »Also betrügen wir Databeck, stecken das Geld ein und laufen davon.«
    »So ähnlich«, bestätigte er achselzuckend.
    Da starrte sie in seine Augen. »Das ist Scheiße, Sam. Echt Scheiße.«
    Wie immer, wenn sie sich vulgär ausdrückte, runzelte er missbilligend die Stirn, und sie schaute verärgert weg.
    »Zumindest müssen wir die Möglichkeit, SysVal an Databeck zu verkaufen, diskutieren«, entschied Mitch in kühlem, unpersönlichem Ton.
    Über Susannahs Rücken rann ein Schauer. »Darauf wird sich Databeck nur einlassen, wenn wir den Fehler nicht erwähnen.«
    »Da sie finanzstärker sind als

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