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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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des frühen Abends war der SysVal-Parkplatz noch halb gefüllt, als Sam den Motor abschaltete. Eine Zeit lang saß er im Auto, ohne sich zu bewegen. Seit Theroux versucht hatte, Susannah umzubringen, waren sechs Wochen verstrichen. Während des schlimmsten Medienrummels
hatte sich Sam von der Firma fern gehalten. Aber nun lief ihm die Zeit davon, und er musste die Initiative ergreifen.
    Monatelang hatte er jede einzelne Minute in den Start seines neuen Unternehmens investiert. Das Konzept war so fantastisch – unfassbar, dass er nicht schon vor Jahren daran gedacht hatte ... Eines Abends hatte er in einem Restaurant mit seiner Kreditkarte bezahlt. Und plötzlich hatte ihn die Idee wie ein Blitzschlag getroffen. Er starrte das kleine Plastikviereck an und glaubte, sein Schädel würde explodieren. Was würde geschehen, wenn man Mikrochips in Kreditkarten einpflanzte?
    O Mann ... Beinahe hätte er zu weinen begonnen, als er sich die magische Wirkung seiner Vision ausmalte. Von Grund auf würden sich die Geschäfte ändern, die man in aller Welt betrieb. Wie Laserstrahlen bei einem Rock-Konzert schwirrten die Gedanken durch sein Gehirn. Eine elektronische Kreditkarte würde Banktransfers erledigen, Telefonnummern wählen, Parkuhren und Automaten laufen lassen. In einer solchen Karte könnte die Kreditwürdigkeit einer Person festgehalten werden, ihre Krankengeschichte, ihr ganzer verdammter Lebenslauf. Tür- und Zündschlüssel würde sie ersetzen, Ausweise und Passierscheine. Alles drehte sich in seinem Gehirn. O Gott ...
    Vor seiner Tür standen mehr Investoren Schlange, als er brauchte. Das Geld stellte kein Problem dar. Nur die Mitarbeiter. Sam startete einen skrupellosen Raubzug, schnappte sich ein paar der schlauen jungen Köpfe, die SysVal entlassen hatte, lockte einige Programmierer von Bill Gates’ Microsoft und einen Topmanager von Intel weg. Bei Apple umgarnte er eine Marketing-Kanone. Zum Glück wimmelte es im Valley nur so von jungen Talenten, und er scharte die Allerbesten um sich. Bis zum Sommer hatte er genug Geld und Personal an Land gezogen.
    Jetzt brauchte er Yank.
    Während er seinen Autoschlüssel in seine Tasche steckte und über den Parkplatz zum Gebäude ging, überlegte er, welch ein traumhaftes Leben seine ehemaligen Partner führten. Kaum eine Woche verstrich, ohne dass in den Zeitungen irgendwelche Storys über die drei erschienen. Sam versuchte sich nicht zu ärgern, weil die Presse ihn als Schurken hinstellte, nachdem er sich wegen der SysVal-Katastrophe hatte auszahlen lassen. Immerhin hatte er seine Partnerschaft zu einem stark reduzierten Preis verkaufen müssen, und dadurch waren ihm mehrere Millionen durch die Lappen gegangen. Ein Vermögen hatte er trotzdem gemacht. Aber das interessierte ihn gar nicht. Um Geld ging’s nicht – nur um Visionen. SysVal war mittlerweile alt und respektabel. Und Sam suchte eine Herausforderung, ein neues Abenteuer. Am Anfang eines Spiels wollte er stehen, nicht am Ende. Normale Geschäfte – damit konnte er nichts anfangen.
    O Gott, wie wundervoll, dass er demnächst ins Neuland aufbrechen würde. Schon jetzt spürte er, wie das Blut schneller durch seine Adern floss.
    Aber nun brauchte er Yank. Ohne den genialen Ingenieur konnte er seine Idee nicht weiterentwickeln. Während SysVal auf dem Kamm der Publicity-Welle schwamm, musste er sich gedulden. Aber sobald sich die Firma stabilisiert hatte, konnte er alles haben, was er nur wollte. Yank würde ausflippen, wenn er herausfand, woran Sam arbeitete. Und solange er SysVal in Sicherheit wähnte, würde er sich nur zu gern für Sams neues Unternehmen engagieren.
    Aber Sam brauchte nicht nur Yank. Bevor er die Eingangshalle betrat, strich er mit einer fahrigen Geste durch sein Haar. Bald würde die Scheidung rechtskräftig sein. Deshalb musste er sich beeilen.
    Sein Herzschlag beschleunigte sich. Beim Himmel, er liebte Herausforderungen. Und nun stand ihm die größte
seines Lebens bevor. Er würde Susannah zurückerobern. Was hatte sie einmal über ihn gesagt? Er besitze die Gabe, vernünftige Leute zu unmöglichen Aktivitäten zu verleiten. Nun musste er ihr klar machen, er sei auf dem richtigen Weg. Das Leben war wieder aufregend genug, und er musste sich nichts mehr beweisen, indem er herumhurte. Endlich sei er bereit für ein Kind, würde er ihr versichern. Zweifellos eine aussichtsreiche Verhandlungsbasis ...
    Vielleicht war die Trennung sogar gut gewesen. Jetzt wusste er, wie viel sie ihm

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