Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)
Fäusten ihr Haar. Die Lippen geöffnet, küsste sie ihn, während seine Finger alle Geheimnisse ihres Körpers erforschten.
Schließlich ertrugen sie das wilde Vorspiel nicht länger, sie spreizte die Beine, und er legte sich dazwischen. Kurz bevor er in sie eindrang, schaute sie ihn mit verschleierten Augen an. »Ist es für immer, Mitch?«
Da lösten sich Gelächter und Unfug in reinem Wohlgefallen auf. Mitch betrachtete ihren wund geküssten Mund, und die Tiefe seiner Emotionen verlieh seinem Gesicht Jugend und Zärtlichkeit. »Oh, meine Liebste, meine süße Geliebte, bis zum Ende der Welt wird es dauern.«
Sie waren keine Kinder mehr, hatten andere Liebesfreuden und andere Lebenswege gekannt. Und so wussten sie, wie kostbar das Geschenk dieser Stunde war. Angriffslustig vereinte er sich mit ihr, besaß sie mit der Kühnheit eines Mannes, der sein Glück nur mit einer Frau des gleichen Kalibers fand. Und sie nahm ihn furchtlos in sich auf, erfüllt
von der überwältigenden Freude einer Seele, die ihrem ebenbürtigen Partner begegnete. Ihre Körper passten zusammen, als wären sie am Tag der Schöpfung dafür bestimmt worden, ein vollkommenes Paar zu bilden. Als sie am Ende lustvoll aufschrien, schauten sie sich immer noch in die Augen.
Epilog
An einem kühlen, frischen, für das nordkalifornische Wetter typischen Januarmorgen übernahm Susannah die Position der Aufsichtsratsvorsitzenden der Falcon Business Technologies. Sie trug ihr konservativstes graues Kostüm, ihre schwarzen Pumps mit den niedrigsten Absätzen und ihre schlichtesten Ohrringe. Nur ein einziges anderes Schmuckstück gestattete sie sich – den massiven goldenen Ehering an der linken Hand, ein atemberaubendes Juwel, aber wegen der großen, glitzernden Diamanten vielleicht etwas zu protzig für den FBT-Geschmack.
Mehrere Männer erwarteten sie am Eingang des »Schlosses«, das Joel Faulconer erbaut hatte.
»Willkommen bei FBT, Mrs. Blaine.«
»Freut mich, Sie an Bord zu begrüßen.«
»Welch ein Vergnügen, Sie kennen zu lernen, Mrs. Blaine.«
»Nein – Miss Faulconer«, erwiderte sie. »Aber nennen Sie mich bitte Susannah.«
Da strahlten sie vor Entzücken – ein Dutzend Topmanager in dunklen Anzügen. Und alle wussten, dass sie dank der Vollmacht ihrer Schwester das größte Aktienpaket der Firma unter ihrer Kontrolle hatte. Vergeblich sah sie sich nach einem weiblichen Gesicht um, dann entsann sie sich, dass Frauen bei FBT nur selten die Grenzen des mittleren Managements überschritten.
Höflich geleiteten die Gentlemen ihre neue Chefin durch das Gebäude, als wäre sie nie zuvor hier gewesen, führten
sie unter angeregtem Geplauder die stillen Korridore entlang und in Büros mit dicken Teppichen, öffneten ihr die Türen und umfassten ihren Ellbogen.
»Wir planen eine längere Orientierungsperiode für Sie, Susannah.«
»Am Anfang sollten Sie sich nicht mit zu viel auf einmal belasten.«
»Ein Spezialteam wird Sie beraten und Ihre Fragen beantworten ...«
»... unsere Firmenphilosophie erläutern ...«
» ... und Ihnen helfen, damit Sie unsere diversen Prozeduren nicht falsch interpretieren.«
»Dieses Team wird sich um alles kümmern. Also werden Sie nicht mit zu vielen Einzelheiten behelligt.«
»Am besten konzentrieren Sie sich vorerst auf die PR ...«
»... halten Pressekonferenzen ab ...«
»... geben Interviews.«
»Da Sie eine Frau sind, möchten Sie Ihr Büro sicher neu einrichten.«
»Ihre Sekretärin hat bereits eine Liste der Wohltätigkeitsveranstaltungen zusammengestellt, die Sie demnächst mit Mr. Blaine besuchen müssten.«
Mit kühlem, unergründlichem Lächeln inspizierte sie die Kantine des Spitzenmanagements und überlegte, wie sie den Raum in eine Tagesstätte für die Kinder der Angestellten verwandeln könnte. Zur ersten Kundschaft würde das kostbare Leben zählen, das unter ihrem Herzen wuchs.
Inständig wünschte sie, Mitch wäre in diesem Moment an ihrer Seite. Doch es würde noch mindestens sechs Monate dauern, bis er SysVal dem brillanten Team anvertrauen konnte, das die jugendliche Firma in eine reife, profitable Erwachsenenwelt führen würde. Sie würde die Zusammenarbeit mit ihm schmerzlich vermissen. Wenn er zu FBT überwechselte, würde Susannahs Schwangerschaft bereits
weit fortgeschritten sein. Belustigt stellte sie sich seine Macho-Schritte in den ehrwürdigen Fluren vor. Der erste Mann in der Geschichte des Konzerns, der eine Generaldirektorin geschwängert
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