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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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»Gestern habe ich sehr lange mit Paige gesprochen und sie gebeten, einen Termin mit dir zu vereinbaren.«
    »Obwohl du ein alter Freund bist, Paul ...«, begann Susannah und faltete ihre Hände auf der Tischplatte. »Wenn du zu mir gekommen bist, um FBT in irgendeiner offiziellen Angelegenheit zu vertreten, muss ich einen unserer Anwälte hierher bitten.«
    »Mittlerweile bin ich im Ruhestand, Susannah. Allerdings sitze ich noch im Aufsichtsrat. Sagen wir mal – ich besuche dich inoffiziell in offizieller Funktion.«
    »Hör ihn an, Suze«, bat Paige. »Wirklich, es ist sehr wichtig.«
    Widerstrebend stimmte Susannah zu, und Paul erläuterte die Krise, die FBT seit Cal Theroux’ Verhaftung durchmachte. Dass dem ehemaligen FBT-Aufsichtsratsvorsitzenden eine lange Gefängnisstrafe drohte, erschwerte die Probleme. Bedrückt hörte Susannah zu. Sie hatte gewusst, in welchen Schwierigkeiten FBT steckte, aber nicht einmal geahnt, wie schlimm es war. Nun stand der Riesenkonzern buchstäblich am Rand des Zusammenbruchs.
    Nachdem Paul verstummt war, seufzte sie bedrückt. »Niemand wollte FBT absichtlich schaden. Hoffentlich ist das euch beiden klar. Nur mit Cal hatten wir Ärger, nicht mit der ganzen Firma.«
    »Ja, das hast in deinen Presseerklärungen stets betont, und dafür sind wir dankbar«, erwiderte Paul. »Trotzdem
hält uns die Öffentlichkeit für die gemeinen Schurken mit den schwarzen Hüten, während du ein Schneewittchen-Image genießt. Niemand will mehr mit uns Geschäfte machen. Als hätten wir eine ansteckende Krankheit. Scharenweise laufen die Leute zur Konkurrenz. Den Falcon 101 haben wir bereits vom Markt genommen. Aber das zeigt wenig Wirkung. Unser Aktienkurs ist nur mehr ein schlechter Witz. Mittlerweile stehen wir vor der Pleite.«
    Paige blickte von den Ornamenten auf, die sie mit einer Fingerspitze auf die Tischplatte zeichnete. »Daran bin ich schuld, Suze. Von Aktien verstehe ich nichts. Jedes Mal, wenn ich an einer FBT-Sitzung teilnehme, schweifen meine Gedanken woandershin. Diese Geschäfte langweilen mich. Darauf kann ich mich nicht konzentrieren. Und ich habe nicht die leiseste Ahnung, wofür ich stimmen soll. Deshalb gab ich Cal diese Vollmacht. Wozu das geführt hat, weißt du ja.«
    »Beruhige dich, du hast FBT ja nicht mit Absicht geschadet«, versuchte Susannah ihre Schwester zu trösten.
    »Trotzdem ist sie für die Schwierigkeiten mitverantwortlich«, warf Clemens ein. »So etwas darf nie mehr passieren, darin bin ich mir mit Paige einig. Fast dreihunderttausend Angestellte arbeiten für FBT. Ganze Gemeinden sind von uns abhängig. Wenn wir den Laden schließen, müssen die Bewohner mehrerer kleinerer Städte, in denen wir Fabriken gebaut haben, um ihre Existenz bangen. Alles entgleitet uns, Susannah.«
    Eifrig beugte sich Paige vor. »Und deshalb sollst in Zukunft du stellvertretend für meine Aktien stimmen, Susannah.«
    »Natürlich ehrt mich dein Vertrauen, Paige. Nur zu gern würde ich dir helfen. Aber das kann ich nicht tun. Es würde einen Interessenskonflikt verursachen. So etwas würde mein Aufsichtsrat niemals gestatten.«
    »Doch«, widersprach Paul in sanftem Ton, »wenn du bei SysVal kündigst, deine Anteile treuhänderisch verwalten lässt und den Posten einer Aufsichtsratsvorsitzenden und Generaldirektorin bei FBT übernimmst.«
    Wie betäubt saß Susannah da. Sollte sie tatsächlich einen der größten Konzerne in den Vereinigten Staaten leiten, von dem Büro aus, in dem einst ihr Vater gesessen hatte? Unter dem Tisch griff eine große starke Hand nach ihren Fingern und drückte sie aufmunternd.
    Ernst schaute Paul sie an. »Wenn FBT überleben soll, muss es neue moralische Glaubwürdigkeit gewinnen. Und im Moment bist du der einzige Mensch, der dafür sorgen kann.«
    »Tut mir Leid.« Susannah schüttelte den Kopf. »Ehrlich. Auf jede andere Weise würde ich euch helfen – aber SysVal zu verlassen, das kommt nicht in Frage.«
    Zum ersten Mal, seit Mitch sich hinzugesellt hatte, ergriff er das Wort. »Susannah braucht ein paar Tage, Mr. Clemens. Geben Sie ihr Zeit, damit sie in Ruhe über Ihren Vorschlag nachdenken kann.«
    »Nein, ich brauche keine Zeit, ich ...«
    »Wenn du dir’s überlegst, wird’s sicher nicht schaden«, unterbrach er sie.
    Vor Paul Clemens wollte sie nicht mit Mitch streiten, und so nickte sie. »Also okay. Ein paar Tage.« Noch während sie sprach, stand ihr Entschluss fest – nichts in der Welt konnte sie dazu bringen, SysVal

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