Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
mir deine Hilfe in all den Jahren bedeutet hat. Wenn ich’s auch viel zu selten sage – ich liebe dich sehr, meine Süße.«
    Der zärtliche Klang seiner Stimme trieb ihr Tränen in die Augen. Von Schuldgefühlen überwältigt, dachte sie an ihre heimlichen Treffen mit Sam und bereute zutiefst, dass sie ihren Vater hintergangen hatte. In Zukunft werde ich die beste Tochter der Welt sein, nahm sie sich vor.
    Doch es war leichter, ein solches Gelübde zu leisten, als sich daran zu halten. Eine Woche vor dem Hochzeitstermin lag sie im Dunkeln und beobachtete, wie die Leuchtziffern ihrer Digitaluhr auf achtzehn Minuten nach zwei sprangen. Erfolglos versuchte sie einzuschlafen, und sie brachte seit Tagen kaum einen Bissen hinunter. Auf ihrer Brust schien ein bleischweres Gewicht zu lasten.
    Plötzlich läutete das Telefon auf dem Nachttisch. Sie ergriff den Hörer und drückte ihn für einen kurzen Moment an sich, bevor sie ihn ans Ohr hob. »Hi«, flüsterte sie, dankbar für einen Leidensgenossen in dieser ruhelosen Nacht. »Kannst du auch nicht schlafen?«
    Aber es war nicht Cal, sondern Conti Dove, der Liebhaber ihrer Schwester. Aufgeregt rief er an, um ihr mitzuteilen, Paige sei vor ein paar Stunden in einem Lebensmittelladen verhaftet worden, der die ganze Nacht geöffnet war, und er habe nicht genug Geld, um die Kaution für ihre Freilassung zu bezahlen. Sekundenlang kniff Susannah die Augen zusammen und versuchte, sich auszumalen, was das Mädchen jetzt schon wieder angestellt hatte. Rasch stieg sie aus dem Bett. Sie zog sich die nächstbesten Sachen an, die sie fand, und leise und vorsichtig, um ihren Vater nicht zu wecken, verließ sie das Haus.
     
    Wie sie von Conti erfahren hatte, wurde Paige auf einem Polizeirevier am Rand der West Addition festgehalten, eines
Stadtteils mit hoher Kriminalität. Ihr Freund wartete vor dem Eingang. Obwohl Susannah ihm erst ein einziges Mal begegnet war, fiel es ihr nicht schwer, ihn wiederzuerkennen. Jeans, die zwischen den Beinen bis zu den Knien hinabhingen, Schlafzimmeraugen, die Lider auf Halbmast, drahtiges dunkles Haar. So sah ein Kandidat für die Mensa academica sicher nicht aus. Aber auf seine rustikale Art wirkte er sexy.
    Conti nahm die Hände aus den Taschen seiner Forty-Niner’s -Windjacke und kam ihr entgegen. »Also, eh – tut mir Leid – dass ich Sie stören muss. Wahrscheinlich wird Paige mich umbringen, wenn sie’s rausfindet. Okay, das riskiere ich. Oder soll ich sie einfach im Knast sitzen lassen?«
    »Natürlich nicht.« Susannah folgte ihm in die Polizeistation, wo sie die Kaution für Paige hinterlegte und die Formalitäten so souverän erledigte, als würde dergleichen zu ihrem Alltag gehören. Höflich sprach sie mit den Beamten und tat ihr Bestes, um zu verhindern, dass die Presse über die Verhaftung berichtete.
    Mit Conti plauderte sie genauso freundlich, obwohl sie vor Zorn und Erschöpfung am liebsten geweint hätte. Ausgerechnet wegen Ladendiebstahls saß Paige hinter Gittern. Ihre schöne Schwester, die Tochter eines der reichsten Männer von Kalifornien, war ertappt worden, als sie zwei Dosen Katzenfutter in ihrer Handtasche verstaut hatte.
    »Warum, Conti?«, fragte Susannah. Sie saßen auf einer zerkratzten Holzbank an der Wand eines klaustrophobisch schmalen Korridors. »Wieso hat Paige so etwas getan?«
    »Keine Ahnung.«
    Normalerweise hätte sie es dabei bewenden lassen. Aber in den letzten zwei Monaten war etwas geschehen, und das verbot ihr, die alte Gewohnheit beizubehalten und unangenehme Dinge taktvoll unter den Teppich zu kehren. »Wenn sie Geld braucht – das würde ich ihr geben.«
    Conti zuckte verlegen die Achseln. »Von Ihnen will sie kein Geld annehmen«, erwiderte er, rutschte unruhig auf der Bank herum und schlug die Beine übereinander. »Wirklich, ich weiß es nicht. Wir dachten, wir würden diesen Vertrag mit Azday Records bekommen, und Paige war ganz aufgeregt. Dann machte dieser Mo Geller einen Rückzieher. Vor zwei Wochen. Er hat sich eine andere Band angehört, und der Sound gefällt ihm besser. Deshalb war Paige ziemlich sauer.«
    Während Susannah weitere Fragen stellte, war Conti nicht besonders mitteilsam. Schließlich versanken sie in Schweigen. Fünfzehn Minuten verstrichen, und Conti wanderte zu einem Trinkwasserbrunnen. Nach einer halben Stunde musste Susannah auf die Toilette. Aber sie wagte nicht, den Flur zu verlassen.
    Conti schnorrte bei einem Teenager, der eine lang studierte ausdruckslose

Weitere Kostenlose Bücher