Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)
und das war’s.«
»Lügnerin!« Sam steckte seinen Kopf durch den offenen Wagenschlag und schaltete den Motor aus. Bevor er sich wieder zu Susannah wandte, blieb seine Hand sekundenlang auf der Lederpolsterung liegen.
Beklommen dachte sie an ihren Vater. Sein Schlafzimmer lag zwar im anderen Flügel des Hauses. Aber wenn er dieses Gespräch trotzdem hörte?
»Ich werde meine eigene Firma gründen, Suzie. Und du sollst einsteigen.«
»Was?«
»Jeden Moment werde ich die erste Bestellung an Land ziehen. Es geht los. Jetzt fängt’s an.«
»Das freut mich für dich, aber ...«
»Hör auf, dich zu fürchten!« Eindringlich starrte er in ihre Augen. »Vergiss die Hochzeit! Du musst mir helfen, meinen Traum zu verwirklichen. Gemeinsam werden wir’s schaffen – und die Welt verändern.«
»Wovon redest du? Ich will nicht von hier weggehen. Begreif das doch! Wir passen nicht zusammen, wir verstehen einander nicht.« Noch während sie die Worte aussprach, wusste sie, dass sie log. Sam konnte ihre Gedanken lesen und in ihre Seele schauen wie kein anderer.
»Findest du, ich wäre nicht gut genug für dich? Ist es das ?«
»Nein! So versnobt bin ich nicht, es ist nur ...«
»Wenn ich eine Firma gründen will, brauche ich dich und deine Hilfe.«
Seine bezwingenden dunklen Augen schienen sie zu durchbohren, und sie wollte ihre Finger in sein Haar schlingen, seine warme Zunge auf ihrer spüren. Verzweifelt versuchte sie, ihm zu erklären, warum sie seinen Wunsch unmöglich erfüllen konnte. »Ich werde bald heiraten. Und ich habe keine Ahnung, wie man eine Firma gründet. Wie soll ich dir helfen?«
Das wusste er selber nicht so genau. Ungeduldig suchte er nach Worten. »In deiner Nähe fühle ich mich gut. Du erinnerst mich an alles, was mir gefällt – Qualität, Eleganz, ein klassisches Design.«
»Mehr bin ich nicht für dich? Nur ein Design?«
»Nicht nur das. Irgendwas verbindet uns beide – etwas, das stark und gut ist. Sieh zu, dass du den Schwachkopf loswirst, den du heiraten sollst. Würdest du ihn wirklich lieben, wärst du nicht wie eine Rakete auf meinen Kuss abgefahren. Und da draußen wartet eine wundervolle, abenteuerliche Welt. Möchtest du nicht ein bisschen was davon haben?«
»Du weißt doch gar nichts über mein Leben.«
»Doch, ich weiß was – du willst viel mehr, als du bekommst.«
»Oh, ich kriege eine ganze Menge.« Plötzlich empfand sie das Bedürfnis, ihn zu verletzen. »Zum Beispiel besitze ich den Mercedes, den du dauernd anfasst. Und Falcon Hill. Dieses Haus wird uns mein Vater zur Hochzeit schenken.«
»Wird es dich in den Nächten so lieben, dass du glücklich einschläfst?«
Bestürzt hob sie die Brauen.
»Nun, Suzie?«, fragte er mit heiserer Stimme. Als er näher kam, trat sie unwillkürlich einen Schritt zurück und stieß gegen das Garagentor. »Wie sehr du dich danach sehnst, wissen wir beide, nicht wahr? Wird das Haus jede Nacht mit dir verschmelzen, bis du stöhnst?« Er schob eine Hand unter ihre Jacke. Durch den dünnen Stoff ihres Strickkleids streichelte er ihre Taille. »Wird dir das Haus einen lustvollen Schrei entlocken? Hast du jemals in den Armen eines Mannes geschrien oder nach Luft gerungen?«
»Sei still, bitte ...«
»Wenn ich dich liebe, würdest du schreien.« Sam drückte seine Hüften an ihre und presste sie gegen das Garagentor. Zwischen seinen Haaren sah sie den silbernen Ohrring funkeln, und sie spürte seine Erregung. Wie ein wildes Feuer durchströmten sie jene schwülen erotischen Gefühle, die sie offenbar nicht mehr kontrollieren konnte.
»Nicht«, wisperte sie. »O nein ...«
Ohne ihren Protest zu beachten, neigte er sich vor, und seine Lippen streiften ihren Hals. Atemlos drehte sie den Kopf zur Seite. Sams Hand glitt von ihrer Taille nach oben und umschloss eine ihrer Brüste. Als er die Knospe berührte, lachte er leise. »Würde dich Falcon Hill zu einem ekstatischen Höhepunkt bringen?«
Das war zu viel. Mit einem halb erstickten Klagelaut, der aus den Tiefen ihrer Seele kam, riss sie sich los. »Tu mir das nicht an! Lass mich in Ruhe!« Und dann floh sie ins Haus.
Wie in Trance durchlebte sie die nächsten Tage. Ihr Vater und Cal glaubten, ihr Zustand würde mit den flatternden Nerven einer Braut zusammenhängen, und behandelten sie ungewöhnlich rücksichtsvoll.
Eines Morgens brach Joel zu einer Geschäftsreise auf. Die Nacht würde er woanders verbringen. Lächelnd umarmte
er Susannah. »Sicher weißt du, was
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