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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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geholfen, der ist einsame Spitze.«
    Auf dem Weg zum Laden bestürmten ihn die Jungs mit Fragen.
    »Was für einen Mikroprozessor haben Sie benutzt?«
    »Einen A 7319 von Cortron.«
    »Der ist beschissen«, protestierte einer der Jungs. »Warum nehmen Sie keinen Intel 8008, so wie er beim Altair verwendet wird?«
    »Weil der veraltet ist. Der 7319 hat mehr Power.«
    »Was halten Sie vom IMSAI 8080?«, wollte der Dicke mit den langen Haaren wissen. Damit meinte er einen neuen Mikrocomputer, der dem Altair Konkurrenz machte.
    »Nach meiner Ansicht ist der IMSAI vom Altair abgekupfert«, entgegnete Sam spöttisch. »Das gleiche alte Zeug. Habt ihr schon mal einen auseinander genommen? Einen Dreck wert. Wie ein Eimer voller Lärm.«
    Ein Junge rannte voraus, um Sam die Tür aufzuhalten. »Aber wenn Sie einen anderen Mikroprozessor verwenden, ist der Computer nicht mit der Altair-Ausrüstung kompatibel.«
    »Wen interessiert das schon? Wir haben was Besseres.«
    Als sie das Z.B.-Electronics-Geschäft betraten, blickte ein fettleibiger Mann mit gelbem Haar und wässrigen Augen hinter dem Ladentisch auf. Wie angewurzelt blieb Sam stehen. Er spähte an dem Mann vorbei, und sein Herz hämmerte wie rasend gegen die Rippen. Plötzlich erschien ihm der Fernseher in seinen Armen so leicht wie eine Schachtel voller Mikrochips. Kein Wunder, dass die Kids so scharf auf diesen Laden waren. Hinter dem Kopf des Mannes, in zwei großen Fächern, stand ein Dutzend Altair-Mikrocomputer.
    Endlich sah Sam Gamble einen gleißenden Silberstreif am Horizont.
     
    »Was für ein traumhaftes Wetter«, meinte Joel am Morgen vor der Hochzeit. Susannah zwang sich, in eine trockene Toastscheibe zu beißen, starrte in den strahlenden Junisonnenschein hinaus und beobachtete, wie die Gärtner die letzte weiße Girlande zwischen zwei Bäumen befestigten.
    »Kann ich noch ein bisschen Kaffee haben, Liebes?« Ihr Vater blickte von seiner Zeitung auf, ein Mann, der seine Welt vollkommen unter Kontrolle hatte.
    Während sie ihm Kaffee einschenkte, fühlte sie sich wach und müde, wie eine alte Dame, die das Drama des Lebens bereits hinter sich hatte.
    Kurz vor zwölf Uhr traf die Frau ein, die das Hochzeitsfest koordinieren sollte, und in den nächsten Stunden überprüfte sie gemeinsam mit Susannah die Arrangements, die sie bereits dreimal gecheckt hatten. Danach überließ sich die Braut den fachkundigen Händen des Friseurs, der um zwei erschienen war. Aber sie fand die Frisur viel zu affektiert. Nachdem er sich verabschiedet hatte, bürstete sie ihr Haar und steckte es zu einem schlichten Nackenknoten zusammen. Während sie das Perlenhalsband anlegte, ein Erbstück der Familie Bennett, beobachtete sie durch das Fenster die Ankunft der Gäste. Als es schließlich an der Zeit war, ging sie nach unten.
    »Mein kleines Mädchen«, flüsterte Joel ihr zu, »mein liebes kleines Mädchen.«
    Wenig später erklangen die Trompeten und kündigten den Beginn der Zeremonie an.
    Lächelnd blickte Cal der Braut entgegen. Der Priester begann zu sprechen, und sie zupfte verstohlen an den Perlen. Warum konnte sie nicht atmen? Warum saß das Halsband so eng?
    Die Trauung nahm ihren Lauf, und das Geräusch des Rasenmähers, das Susannah schon seit einer ganzen Weile irritierte, dröhnte immer lauter. Die Gäste schauten sich um,
und Cal zog die Brauen zusammen. Als der Priester sich zu ihr wandte, erkannte sie, was den Lärm verursachte.
    Und in der nächsten Sekunde übertönte die Harley, die durch den Garten röhrte, die salbungsvollen Worte des Geistlichen.
    »Suzie!«
    Erschrocken fuhr sie herum und sah sein schwarzes Haar im Wind flattern wie eine Piratenflagge. So wundervoll sah er aus – und so gefährlich -, ein dunkler Engel, ein gottloser Messias.
    »Was ist los?«, rief er. »Hast du vergessen, mir eine Einladung zu schicken?«
    Während er auf seiner Harley saß und sie herausforderte, ertönte ein Echo aus der Vergangenheit in ihren Ohren – der Singsang des Mannes mit den bunten Luftballons.
    »Komm, Suzie, steig auf meine Maschine!«
    Susannah wandte sich von Cal ab und presste beide Hände auf ihre Ohren. »Verschwinde! Ich höre dir nicht zu!«
    Aber Sam war ein Mann mit einer Vision. Ein Kind aus der Mittelklasse, immun gegen die Anstandsregeln der Oberschicht, ignorierte er Susannahs Befehl. Taumelnd entfernte sie sich vom Altar, versuchte, vor all den Leuten zu fliehen.
    »Komm mit mir, Baby, lass das alles hinter dir zurück.«
    Nein, sie würde

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