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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Bedienung.
    Der Kellner erschien an Meadows Seite. »Ma'am, was darf ich Ihnen bringen?«
    Sie schenkte auch dem Kellner dieses unvergleichlich charmante Lächeln, mit dem sie schon Benjamin sen. und die alten Knacker um den Finger gewickelt hatte. »Lassen Sie ruhig das >Ma'am< weg! Ich heiße Meadow. Ich hätte gerne eine Flasche Mineralwasser, und könnte ich bitte die Karte haben? Ich verhungere bald!«
    »Ja, Ma'am. Ja ... Meadow.« Leicht verwirrt schickte der Kellner sich an, wieder zu gehen.
    »Entschuldigen Sie, Dave!« Nummer Vier täuschte mit einem Lächeln über seine Verstimmung hinweg. »Könnte ich bitte auch etwas bestellen?«
    Dave kam verwirrt zurück. »Gewiss, Sir. Was darf es sein?«
    »Für mich bitte einen Mint Julep und für Devlin ...«
    »Ich nehme auch eine Flasche Mineralwasser«, sagte er. »Nimm doch einen Mint Julep«, drängte Nummer Vier ihn. »Geht alles auf Vaters Rechnung.«
    »Wasser ist genau passend«, sagte Devlin, zum Kellner gewandt. »Für uns alle.«
    Nummer Vier war im Begriff zu widersprechen, doch da hielt Devlin ihn mit einem bedeutungsvollen Blick zurück.
    Dieser verfluchte Nummer Vier. Er hatte Devlin bereits das Geheimnis entlockt, dass der alte Scrubby in das Secret Garden investiert hatte. Zwar glaubte Devlin nicht, dass Bradley es den alten Knackern gleich auf die Nase binden würde, aber wenn er zu viel trank, plauderte er drauflos und benahm sich wie ein Esel.
    Scrubby hatte sein Ansehen in seiner Gemeinde aufs Spiel gesetzt, als er Devlin vertraute. Der alte Mann hatte etwas Besseres verdient, als vor allen bloßgestellt zu werden.
    »Natürlich. Wasser ist mein Lieblingsgetränk.« Nummer Vier nahm Platz, zündete sich eine Zigarette an und gab sich so lässig und so privilegiert wie immer — ein Ärgernis für Devlin.
    »Mrs. Fitzwilliam, ich weiß, dass Sie nicht aus South Carolina kommen, aber ich kann Ihren Akzent nicht recht zuordnen.«
    Ja, sollte ruhig der alte Benjamin die Fragen stellen, die Devlin gerne beantwortet sehen wollte.
    »Oh, woher wollen Sie wissen, dass ich nicht aus South Carolina stamme?« Erstaunlich schnell eignete sie sich einen Akzent an.
    »Sie haben ein gutes Ohr.« Osgood lispelte leicht, und seine dicken Brillengläser ließen seine wässrigen braunen Augen unnatürlich groß erscheinen. Dieser Umstand, und nicht zuletzt die ungeschickte Entscheidung, sich das Haar dunkelbraun zu färben, machten aus ihm einen komischen Kauz, der nicht so recht zu der elitären Gruppe privilegierter, alter Gentlemen passen wollte. »Wenn ein Yankee versucht, uns zu imitieren, machen die Laute meistens ein Geräusch wie bei einer Kettensäge.«
    »Natürlich habe ich ein gutes Ohr.« Nun klang der Akzent nach Cockney, plötzlich wechselte sie in die harte Aussprache der Lateinamerikaner. »Ich versuchte mich im Schauspiel am College, aber bis zur Schauspielerin habe ich es nicht geschafft.«
    Hatte sie nun einen Akzent oder nicht? Devlin war sich plötzlich nicht mehr sicher. Hatte sie ihn etwa von dem Moment an zum Narren gehalten, als sie mit dem Kopf gegen seine Löwenstatue fiel?
    Er wollte ihren richtigen Namen erfahren, musste unter allen Umständen herausfinden, wer sie wirklich war. Alles, was über diese geheimnisvolle Meadow in Erfahrung zu bringen war, wollte er wissen. Und das würde ihm gelingen, ehe ihre Affäre vorüber war. Das schwor er sich.
    »Eine bezaubernde junge Dame wie Sie? Ich glaube, Sie könnten ein Hollywoodstar sein!«, schmeichelte Penn Sample ihr und versprühte seinen betagten Charme.
    »Ich weinte, wenn ich die traurigen Parts hatte, und lachte bei den komischen Rollen.« Sie lachte auch jetzt wieder. »Wie mein Lehrer schon sagte: Das ist keine Schauspielerei, sondern nur das, was wir vom Publikum erwarten.«
    Wilfred Kistard tupfte sich die feuchte Stirn mit einem blütenweißen Taschentuch und schien sich nicht ganz wohlzufühlen. »Ganz schön heiß heute«, meinte er.
    Dave servierte das Wasser. Er öffnete die erste Mineralwasserflasche, reichte sie Meadow und präsentierte schwungvoll die Karte.
    Sie warf einen Blick auf die Speisekarte. »Der Salat nach Art des Hauses klingt toll! Den nehme ich, dazu die Pasta Primavera.« Sie wandte sich Devlin zu. »Möchtest du auch etwas essen?«
    »Roggenbrot mit Schinken, nicht zu viel Mayonnaise, Delikatesssenf«, wiederholte Dave. »Habe ich.«
    »Was für ein netter Bursche«, sagte Meadow, als Dave den Tisch wieder verließ. Sie setzte die Flasche mit Wasser

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