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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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abgerissen. «
    »Klingt nach einem verträglichen Zeitgenossen«, meinte Meadow.
    »Er wurde rasend vor Wut, als er Isabelles Foto in der Zeitung entdeckte. Wissen Sie, seine Frau Isabelle, die einzige Frau, die meinen Vater in den Augen seiner Mitmenschen für immer zum Hahnrei gemacht hat, wurde eine berühmte Künstlerin.« Bradley genoss es sichtlich, diese Neuigkeit kundzutun.
    »Ach wirklich?« Meadow riss die Augen in gespieltem Erstaunen auf.
    »Sie war die Isabelle, der hochgeschätzte Liebling der Kunstszene irgendwo in der Wildnis. Sie wissen doch, von wem ich spreche?«
    »Wer kennt nicht Isabelle?« Es hätte eine rein rhetorische Frage sein sollen, aber Devlin wendete den Blick nicht von Meadow ab und forderte sie mit seinem leicht spöttischen Lächeln heraus.
    Und Meadow fiel es schwer, sich nicht schuldbewusst unter seinem forschenden Blick zu winden.
    »Ihre Bilder liegen bei einhunderttausend Dollar und mehr, und der Wert steigt und steigt«, erklärte Nummer Vier.
    »Das wird ihm gar nicht gefallen.« Sie hoffte es.
    »Viel schlimmer war es für ihn, dass ihr Name immer wieder in den Klatschspalten auftauchte, wenn sie einen neuen Lover hatte. Dann wurde er besonders ungehalten.« Überraschenderweise legte Devlin seinem alten Rivalen mitfühlend die Hand auf die Schulter. »Weißt du noch, wie er dich in der Schule vor allen zusammenstauchte?«
    »Du hast ihm gesagt, er solle damit aufhören. Mistkerl, der er war, fragte er dich, welchen Nachnamen du deinen Kindern geben würdest — und da lachten die anderen Kinder.«
    »Das war das erste Mal, dass er auf meine Herkunft anspielte«, sagte Devlin.
    »Das war das erste Mal, dass sie mit einem der Kennedys schlief.« Nummer Vier grinste.
    Meadow schaute wieder von einem zum anderen und begriff, wie viel sie doch gemein hatten. Kein Wunder, dass sie befreundet waren — falls Devlin das Wort »Freund« überhaupt zuließ. »Warum sollte er so etwas Dummes und Unvernünftiges sagen?«
    »Es ist immer dieselbe alte Leier, um sich selbst und den anderen alten Knackern in Amelia Shores in Erinnerung zu rufen, dass die alte Weltordnung schon vor vielen Jahren verblasste«, erklärte Devlin.
    »Die alte Zeit ist fast überall in Amerika vorüber. Aber hier nicht. Nicht in diesem kleinen Städtchen, wo die Alten sogar töten würden, um ihre — Sie verzeihen, Ma'am — gottverdammte Weltordnung und ihre — Sie verzeihen, Ma'am — gottverdammte wichtige Stellung aufrechtzuerhalten.« Nummer Vier zog wieder lange an seiner Zigarette und trat sie dann mit der Schuhspitze aus.
    Meadow sah ihm geradewegs in die Augen. »Die Kippe heben Sie auf.«
    Er tat es.
    »Guter Junge. Nun, sollen wir weitergehen und Bradley Benjamin kennenlernen?« Solange sie sich mit ihrer neu entfachten Entrüstung wappnen konnte.
    Sie ging die ersten Stufen zu dem Restaurant hinauf.
    Als sie sich den älteren Herren näherten, erhoben die Gentlemen sich. Sie waren wirklich so, wie Nummer Vier sie ihr beschrieben hatte — und Bradley Benjamin war genau so, wie Meadow ihn sich vorgestellt hatte.
    Von den alten Knaben war er der Größte. Er hatte eine militärische Haltung; straffte die Schultern, stand kerzengerade. Seine große, edle Nase war leicht gebogen, das dichte, weiße Haar gewellt, die Brauen waren buschig und weiß. Seine Augen waren grau, kühl und forschend. Er sah wie ein Aristokrat aus — und völlig unvorbereitet wurde Meadow von einer Woge Hass erfasst.
    Dieser Mann hatte ihre Großmutter und Mutter erbarmungslos ohne Geld und Unterstützung auf die Straße gesetzt. Er hatte zugelassen, dass Isabelle mit ihrem Baby nach Irland reiste, um bei ihrem Kunstlehrer zu leben, und als Isabelle schrieb, Bjorn Kelly wünsche die kleine Sharon zu adoptieren, hatte Bradley die nötigen Dokumente, ohne zu zögern, unterzeichnet. Und als Bjorn später ums Leben kam und Isabelle verkünden ließ, ihre Tochter sei mit ihm verunglückt, schickte Benjamin nicht einmal eine Beileidskarte.
    Isabelle hatte immer wieder behauptet, er habe Gefühle, er sei nur durch seine ganze Erziehung und die Familientradition in seinen Gefühlen beschnitten worden, aber er habe welche.
    Wenn das die Wahrheit war, dann fragte Meadow sich natürlich, wie er reagieren mochte, wenn er erfuhr ... was wirklich vorgefallen war.

13
    »Vater.« Nummer Vier schüttelte die knorrige Hand des alten Mannes. »Schön, dich zu sehen.«
    Bradley Benjamin sen. gab ein Grunzen von sich und ignorierte seinen

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