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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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überhaupt?« Sie beendete das Gespräch und lehnte sich an die kühle Tür.
    Vor einer halben Stunde war sie wütend auf Bradley Benjamin gewesen. Es machte ihr nichts aus, dass er sie beleidigte, aber Devlin wegen dessen Herkunft bloßzustellen, war kein feines Benehmen. Und als der Alte dann auch noch unfreundlich zu der jungen Mutter wurde, hätte Meadow ihm am liebsten eine geklebt. Sie war der Frau nur deshalb so schnell zur Hilfe geeilt, um nicht handgreiflich zu werden — und dann hatte er diesen Anfall gehabt.
    Nummer Vier hatte ihm das Nitrolingual verabreicht, das der Alte immer bei sich führte. Dave war gleich mit einem Glas Wasser zur Stelle gewesen. Die alten Burschen liefen wie aufgeregte Perlhühner durcheinander, außer H. Edwin Osgood, der einen kühlen Kopf bewahrte und einen Krankenwagen rief. Und als Devlin noch seine Hilfe anbot, fuhr der alte Benjamin ihn an, er solle sich fortscheren. Der Krankenwagen hielt unmittelbar vor dem Restaurant, und als Meadow versuchte, Mr. Benjamin alles Gute zu wünschen, stellte er sich bewusstlos und ignorierte sie. Natürlich hatte er ihr etwas vorgespielt, denn sie sah genau, wie seine Lider flatterten.
    Jetzt hatte sie ein schlechtes Gewissen, wenn sie daran dachte, wie wütend sie auf den Alten gewesen war. Das Schuldgefühl nahm noch zu, als sie sich wünschte, dass er weiterlebte, damit sie ihn für ihr Vorhaben benutzen konnte. Allerdings lief nichts so, wie sie es geplant hatte, und jetzt musste sie auch noch mit Devlin zurück zur Villa fahren. Devlin, der sie wie eine Katze beobachtete, die den Blick nicht vom Mauseloch wendet.
    Leider war das Stück Käse, das er als Köder ausgelegt hatte, wirklich sehr verlockend.
    Sie benetzte ihre Wangen mit Wasser und wünschte, sie hätte die Tabletten bei sich, die Dr. Apps ihr verschrieben hatte, denn ihr Kopf dröhnte fürchterlich.
    Devlin gegenüber wollte sie das nicht zugeben, aber vielleicht hatte sie sich einen Tag nach der Gehirnerschütterung ein wenig übernommen. Sie sollte jetzt zurück ins Hotel fahren, sich im Bett verkriechen und sich ausruhen.
    Sie verließ den Buchladen, verabschiedete sich von Mrs. Cognomi und trat hinaus auf die Straße, wo Devlin den Jeep geparkt hatte.
    Das Verdeck war heruntergeklappt, und sie sah, dass Devlin hinterm Lenkrad saß.
    Nummer Vier stand neben dem Wagen und hielt sich am Überrollbügel fest. »Ich werde einen angenehmen Dinnergast abgeben. Dein Küchenchef muss in Übung bleiben. Ich fahre mit euch.«
    »Das wirst du schön bleiben lassen.« Devlin konnte seine Ungeduld nicht verbergen.
    »Ganz recht, keine Rückbank. Also werde ich selbst fahren.« Nummer Vier blieb beharrlich.
    »Nein.« Devlin ließ den Motor an und warf einen Blick auf den Buchladen. Als er Meadow erblickte, glaubte sie für einen Moment, dass sich seine Miene aufhellte.
    Aber vielleicht sah sie auch nur das, was sie gerne sehen wollte, denn im nächsten Augenblick bedeutete er ihr mit einer ruckartigen Kopfbewegung, endlich in den Jeep zu steigen.
    Das meinte er doch nicht ernst ?
    Sie blieb bewusst stehen und imitierte die gebieterische Kopfbewegung. Gespannt zog sie die Brauen hoch.
    Nummer Vier drehte sich um, sah die Pantomimenvorstellung und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    Devlin sah aus, als würde er an seinem Frust ersticken, aber seine Stimme klang erstaunlich herzlich, als er rief: »Komm, Darling! Sam hat schon vom Hotel aus angerufen. Die Männer, die den Baum fällen sollten, haben den verfluchten Stamm auf den brandneuen Pavillon fallen lassen. Dabei war noch nicht einmal die Farbe richtig trocken.«
    Sie ging weiter.
    Nummer Vier half ihr höflich beim Einsteigen und gab sich keine Mühe, die Stimme zu senken, sodass Devlin jedes Wort verstehen konnte: »Er ist ungehobelt wie ein Tier und daran gewöhnt, dass er immer seinen Willen bekommt, aber Sie werden ihm diese Unart schon austreiben. Immerhin kann man ihm noch etwas beibringen.«
    »Was man von dir nicht gerade behaupten kann.« Devlin fuhr so rasant an, dass Nummer Vier zur Seite springen musste.
    Meadow tastete nach ihrem Gurt. »Devlin! Das war aber nicht nett von dir.«
    »Mach dir mal um Nummer Vier und seine Gefühle keine Sorgen. Die hat er mit einer ordentlichen Dosis Bourbon auf Eis unterdrückt. Mein Bourbon und mein Eis wohlgemerkt.« Devlin schüttelte den Kopf, aber Meadow glaubte zu spüren, dass er den einzigen Sohn des alten Benjamin im Grunde doch irgendwie mochte. »Er wird schon zu

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