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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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schlingen, mit ihm auf die Matratze zu sinken und ihm zu zeigen, wie heiß sie im Augenblick war.
    Wie erniedrigend, feststellen zu müssen, dass ausgerechnet das steinzeitliche Verhalten eines Höhlenmenschen in ihr diese Lust hervorrief.
    Natürlich war sie sich bewusst, dass die Aufmerksamkeit sämtlicher Frauen der zweiten Putzkolonne auf ihr ruhte. Außerdem musste sie sich der Tatsache beugen, dass sie im Augenblick bestimmt nicht die Kraft hatte, sich mit einem Mann wie Devlin zu vereinigen. Nicht, weil sie schwach war. Oh nein. Aber alles an ihm — die Art und Weise, wie er sich über sie beugte, seine Hände auf ihren Schultern, sein Duftgemisch aus Zitrone und Sandelholz und nicht zuletzt die überwältigende Aura sexueller Raffinesse — brachte sie zu der Überzeugung, dass sie vor Freude vergehen würde.
    Und sie war noch zu jung zum Sterben.
    »Okay«, gab sie mit schwachem Stimmchen nach. »Ich werde mich nachher ausruhen.«
    Er nickte, erhob sich und schaute sich in der Runde um. Seinem Blick war zu entnehmen, dass er ohnehin keinen Widerspruch akzeptiert hätte.
    Meadow setzte sich mit brennenden Wangen im Bett auf.
    »Meine Damen.« Er nickte galant und verließ den Raum. Die Frauen schauten ihm nach und verfolgten jeden seiner Schritte.
    Als er fort war, wisperte Katie: »Wow!«
    »Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können.« Rashidas braune Augen waren groß und voller Ehrfurcht.
    Alle sahen ein wenig neidisch auf Meadow. Und niemand schaute mehr auf den Bildschirm, als der Abspann der Springfield Story lief.
    Ja, Meadow musste schleunigst aus dem Secret Garden verschwinden. Und zwar schnell.
    Sie musste die Gelegenheit nutzen, auch wenn sie womöglich mit leeren Händen dastand.
    Sie räusperte sich. »Ich habe mir überlegt ... dass ich gerne, äh, das Bild dort austauschen würde.« Sie zeigte auf einen Druck mit Wasserlilien von Monet.
    Wirklich, was für ein langweiliges Gemälde. Man sollte es woanders aufhängen.
    »Als ich mich in dem Hotel umgesehen habe, bin ich auf ein Gemälde gestoßen, aber ich weiß nicht mehr, wo es hing ... Es erinnerte an die flämischen Ölgemälde aus dem siebzehnten Jahrhundert, die häusliche Alltagsszenen darstellen. Da war eine Frau zu sehen, die am Herd stand, während ihr Mann die Kinder unterrichtete. Hat eine von Ihnen das irgendwo gesehen?«
    Allgemeines Kopfschütteln.
    »Starke Lichteffekte, warme Farben, Gespür für Beschaulichkeit und Nachsinnen ...« Sie versuchte die Elemente aufzuzählen, die ein Meisterwerk auszeichneten.
    Wieder nichts als Kopfschütteln.
    Sie hatte gehofft, dass eine der Frauen sich vielleicht an das Gemälde erinnerte. Dann hätte Meadow sich gleich auf den Weg machen können. Stattdessen riskierte sie mit diesem Vorstoß, dass eine der Frauen das Gemälde in Devlins Gegenwart erwähnte. Dann würde er Verdacht schöpfen und herauszufinden versuchen, warum sie danach suchte. Die Enttäuschung hinterließ einen bitteren Geschmack in ihrem Mund, und Meadow sank in die Kissen zurück. »Falls einer von Ihnen dieses Bild sieht, könnten Sie mir dann Bescheid sagen?«
    »Natürlich, Mrs. Fitzwilliam.« Rashida erhob sich. »Kommt, Mädels. Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen.«
    Auch Buzzy stand auf. »Mrs. Fitzwilliam, möchten Sie, dass wir den anderen Zimmermädchen sagen, dass Sie Ruhe brauchen? Sie wissen schon, damit Sie später ...?« Die letzten Worte betonte sie und warf einen bedeutungsvollen Blick auf die Tür, durch die Devlin gegangen war.
    Die anderen kicherten.
    »Nein! Wirklich, mir geht's gut. Mr. Fitzwilliam übertreibt manchmal ein wenig, das ist alles.« Meadow errötete wieder.
    »So nennen Sie das also?« Teresa nahm ihre Brotdose. »Wie viele Tage sollen Sie sich noch ausruhen, Mrs. Fitzwilliam?«
    »Heute Abend darf ich aufstehen.«
    »Wenn ich Sie wäre, würde ich schön liegen bleiben«, sagte Buzzy.
    Als die Frauen sich in heiterer Stimmung verzogen, hörte Meadow noch jemanden sagen: »Amen, Schwester. Amen.«

18
    Als Meadow das Büro betrat, schaute Sam bereits mit ernüchterter Miene in Richtung Tür, als habe er Meadow schon erwartet. »Mrs. Fitzwilliam. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich suche eigentlich meinen Mann. Ich wollte ihm zeigen, dass ich wieder auf den Beinen bin.« In Wirklichkeit war sie gekommen, um sich die Bilder anzusehen, die an Devlins Wänden hingen, da sie unbedingt Waldemar House verlassen musste — bevor sie eine weitere Nacht mit einem sehr sinnlichen, sehr

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