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Die Hexe und der Herzog

Die Hexe und der Herzog

Titel: Die Hexe und der Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Riebe
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große Reisekisten. Löschsalz, Tintenfass und Feder auf dem Tisch verrieten, dass er vor Kurzem noch geschrieben haben musste.
    »So ist es also wahr, was die Herzogin behauptet hat?«, rief sie. »Ihr wollt uns verlassen, Pater? Das dürft Ihr nicht tun, ich beschwöre Euch!«
    Da war sie wieder, diese große, magere Frau, die ihm in den letzten Tagen manchmal das Essen gebracht hatte. Die Hofmeisterin der Herzogin, wenn er sich recht erinnerte. Jenes Weib, das ihn bei seinem ersten Auftritt am Hof so dreist gemustert hatte.
    »Man hat mich nach Ravensburg gerufen«, sagte er knapp. »Johannes Gremper, Kaplan an der Pfarrkirche Liebfrauen, bedarf meiner Hilfe gegen den Herrscher der Finsternis und seine verderbten Hexenweiber, die mit ihm einen Pakt geschlossen haben. Und so werde ich zügig abreisen.«
    Langsam kam sie noch näher. Die Seide ihres hellen Kleides raschelte, was ihn irritierte, und der Ausschnitt, in dem sie ihre kleinen Brüste unziemlich zur Schau stellte, hätte für seinen Geschmack durchaus mehr der Schicklichkeit genügen dürfen. Sie schien sich mit etwas beträufelt zu haben, das unangenehm in seine Nase stieg, etwas Schweres, Öliges, das sich im ganzen Raum verteilte.
    »Ich war schon bei Euch, Pater«, begann sie zu säuseln, »einige Male sogar. Hab Euch Essen und Trinken gebracht in Eurer Pein …«
    »Ich weiß«, schnitt er ihr barsch das Wort ab.
    In Gedanken saß er bereits in der herzoglichen Kutsche, ein Angebot, das er auf Drängen Sigmunds hin schließlich akzeptiert hatte. Vor allem, um sich nicht mehr der Poststation und damit dem unguten Geist des »Goldenen Engel« auszusetzen, wo jenes Hexenweib lebte und ihr geisteskranker Sohn, der ihn mit Satanskräften krank gemacht hatte. Inzwischen hatte er auch seine geliebten Aufzeichnungen von dort holen lassen, ein Umstand, der ihn mit innerem Frieden erfüllte.
    »Schon längst wollte ich Euch anflehen, mich von meinen Sünden zu befreien, aber ich brachte es bisher nicht über mich, so elend und schwach, wie Ihr nun einmal wart.« Sie setzte sich auf die Armlehne seines Stuhls, so nah, dass es ihm schier den Atem nahm.
    »Wenn Ihr die Beichte ablegen wollt, so wendet Euch an den Hofkaplan«, sagte er. »Oder wartet bis zu meiner Rückkehr, was allerdings eine Weile dauern kann. Ich muss unverzüglich aufbrechen. Die Angelegenheit in Ravensburg duldet keinerlei Aufschub. Doch Innsbruck wird mich zur Ausübung meines heiligen Amtes in einiger Zeit wieder sehen, so viel ist gewiss.«
    »Ich kann nicht warten, denn die Sünden martern mich«, flüsterte sie. »Was ich begangen habe, ist so schlimm und verwerflich, dass ich keine Ruhe mehr finde. Ich muss gestehen, Pater, ich hab es nicht allein getan. Jemand anderer hat mit mir zusammen gesündigt, was mein Gewissen noch stärker belastet.«
    Sie beugte sich noch näher zu ihm, riss an ihrem Kleid, und zu seinem Erschrecken blickte er nun direkt auf ihre winzigen nackten Brüste.
    »Sind sie nicht schön? Kitzchen, so hat er sie genannt«, raunte sie. »Meine herzallerliebsten, süßen Kitzchen. Und meinen Schoß …« Sie hatte seine Hand gepackt, bevor er sich noch wehren konnte, den Rock hochgeschoben und sie zwischen ihre Beine gezogen, »… seinen Maulwurfshügel. Hättet Ihr das vom Herzog gedacht?«
    Da war etwas Pelziges, dann spürte Kramer etwas Feuchtes. Der schwere Geruch von vorhin erschien ihm nun fischig. Ekel stieg in ihm auf. War der Teufel nicht seit jeher zwischen den Beinen der Weiber zu finden, wie die Kirchenväter stets gepredigt hatten? Er hätte dieses untrüglichen Beweises gar nicht mehr bedurft.
    »Was fällt Euch ein!«, rief er, stieß sie weg und sprang auf. »Bedeckt Euch gefälligst wieder! Ich will Eure widerliche, sündige Nacktheit nicht länger sehen.«
    Sie lag am Boden wie tot, die Beine gespreizt. Der Rock war noch weiter nach oben verrutscht, er musste auf ihre rötliche Scham starren, die seinen Blick wie magisch anzog, ganz gegen seinen Willen. Plötzlich spürte er, wie ihm ein Feuerstoß in die Lenden fuhr. Sein Glied wurde hart.
    »Ja, ich habe gesündigt«, murmelte die Spiessin, ohne seinem Befehl nachzukommen, »und ich bereue … ich bereue … oh, wie sehr ich bereue! Erlöst mich, Pater, ich flehe Euch an, nur Ihr könnt mir Erlösung bringen, denn geile wilde Teufel haben mich gepackt, ich brenne, ich brenne …«
    Überraschend geschmeidig kam sie auf die Knie, aber anstatt aufzustehen, wie er zunächst erwartet hatte, rutschte

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