Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
Vom Netzwerk:
unterwerfen oder zu vernichten. Es steckt eine andere Absicht dahinter.«
    »Das ist ja alles sehr interessant«, resümierte Artjom ungeduldig. »Warum suchen wir nicht einfach nach dieser Kara und nehmen ihr den Armreif ab? Bei der Gelegenheit können wir sie dann auch fragen, was sie eigentlich vorhat.«
    »Genialer Plan«, spottete Cortes. »Wir wissen noch nicht einmal, wo sie ist. Haben deine Informanten vielleicht irgendeinen Hinweis darauf geliefert?«
    »Nein«, gestand Artjom. »Die Zauberer, mit denen ich gesprochen habe, sind nur kleine Lichter.«
    »Und Barbara Iljinitschna?« Jana sah Cortes erwartungsvoll an.
    »In den letzten Jahren hatte sie nur telefonisch Kontakt zu Kara«, seufzte der Söldner. »Die alte Dame weiß auch nicht, wo sie wohnt.«
    »Dann haben wir also keinerlei Anhaltspunkte?«
    »Man müsste jemanden aus Karas Anhängerschaft befragen.«
    »Wir wissen aber nicht, wer dazugehört.«
    »Doch, es gibt einen Hinweis!«, triumphierte Cortes. »Barbara Iljinitschna hat mir erzählt, dass sie erst vor kurzem eine begabte junge Frau namens Larissa zu Kara geschickt hat. Ich habe ihre Adresse und Telefonnummer, wir haben nur leider keine Zeit, ihr Vertrauen zu gewinnen.«
    »Die alte Dame hat nicht zufällig erzählt, wie das Mädel aussieht?«, fragte Artjom alarmiert.
    Cortes hob verwundert die Brauen: »Sie ist zwanzig.«
    »Große grüne Augen?«
    »Kurzes blondes Haar.«
    »Und sie hat erst vor knapp einem Monat von der Verborgenen Stadt erfahren?«
    Cortes schüttelte fassungslos den Kopf: »Deine Fee?«
    »Heute früh habe ich Larissa zur Villa ihrer Lehrmeisterin gebracht, einer erfahrenen und fähigen Zauberin.«
    Eine Zeit lang spielte Cortes zerstreut mit seiner leeren Tasse herum, dann schaute er seinen Kompagnon respektvoll an: »Sieht ganz danach aus, dass deine sexuelle Umtriebigkeit nicht nur Nachteile hat, mein lieber Artjom.«
    »Das hat nichts mit Umtriebigkeit zu tun«, entrüstete sich Artjom. »Das ist Liebe. Sie ist wirklich eine faszinierende Frau.«
    »Ein Glück, dass dir das aufgefallen ist.«
    »Jedenfalls wissen wir jetzt, wo Kara wohnt«, resümierte Jana zufrieden. »Nun können wir einen Plan schmieden. Ich schlage vor …«
    Ein Telefonanruf unterbrach die Söldnerin.
    »Entschuldigt mich.« Artjom zog sein Mobiltelefon aus der Hosentasche und hielt es sich ans Ohr. »Hallo?«
    »Artjom Golowin?«, fragte eine angenehme Frauenstimme.
    »Am Apparat.«
    »Ich heiße Inga.«
    »Kennen wir uns?«
    »Noch nicht.« Die Unbekannte schwieg für einen Moment. »Ich habe gehört, dass Sie sich für eine Magierin namens Kara interessieren.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht, worauf Sie hinauswollen«, erwiderte der Söldner zurückhaltend.
    »Sie haben ganz Recht«, pflichtete Inga bei. »So etwas bespricht man nicht am Telefon. Formulieren wir es doch anders: Ich verfüge über Informationen, die möglicherweise von Interesse für Sie sind. Können wir uns treffen? Heute?«
    »Warum nicht? Mit attraktiven Frauen treffe ich mich immer gern«, antwortete Artjom nach kurzem Zögern.
    »Wie kommen Sie darauf, dass ich eine attraktive Frau bin?«
    »Irre ich mich denn?«
    »Nein«, lachte die Frau. »Schreiben Sie sich die Adresse auf.«
    Als der Söldner sein Handy wegsteckte, schüttelte Cortes vorwurfsvoll den Kopf: »Also wirklich Liebe?«
    »Gewiss«, bestätigte Artjom. »Aber das war jetzt nur ein geschäftliches Gespräch. Mich hat eine unbekannte Schönheit namens Inga angerufen und mir eröffnet, dass sie Informationen über Kara liefern kann.«
    »Gehört sie zu deinen Informanten?«
    »Nein.«
    Die Söldner dachten angestrengt nach.
    »Da steckt Kara dahinter«, schlussfolgerte Cortes. »Jetzt wissen wir auch, dass deine Larissa dieselbe ist wie die von Barbara Iljinitschna.«
    »Bestimmt will Kara jetzt herausfinden, ob Artjom Larissa zufällig kennengelernt hat oder nicht«, pflichtete Jana bei. »Sehr umsichtig. Aber was haben wir von der Verabredung?«
    »Ein paar zusätzliche Informationen können nie schaden«, befand Cortes. »Schau dir diese Inga mal an, Artjom.«
     
     
    Moskau, Obrutschewa-Straße
Samstag, 30. September, 13:41 Uhr
     
     
    »Trotzdem glaube ich nicht, dass Franz de Geer die Interessen des Ordens verraten hat«, erregte sich Ludwig Okla. Der hitzköpfige Abkömmling der Schwerterloge konnte sich überhaupt nicht beruhigen und kam immer wieder auf das Thema zu sprechen, das im gesamten Herrscherhaus Tschud heiß diskutiert wurde.

Weitere Kostenlose Bücher