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Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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nachlegen.«
    »Ich bin bereit, Liebste. Unser Kandidat ahnt nichts Böses und ist im Begriff, das Büro zu verlassen. In einer Stunde hat er eine wichtige geschäftliche Verabredung.« Edik prustete vor Lachen. »Er denkt, es hätte ihn einer der Direktoren von Microsoft angerufen.«
    »Wird er das nicht überprüfen?«, fragte Kara.
    »Das hat er schon.« Der Mafioso kicherte abermals. »Im Microsoft-Büro sitzt einer von unseren Leuten.«
    »Ausgezeichnet«, lobte die Zauberin.
    »Kara.« Ediks Stimme wurde plötzlich ernst. »Ich hatte eine ziemlich unangenehme Unterredung mit Chamberlain. «
    »Was wollte er denn?«
    »Der alte Sack hat sich darüber beklagt, dass Rionis Leute ihm im Nacken sitzen. Wir hatten ihm doch versprochen, dass wir ihm dieses Problem vom Leibe schaffen. «
    »Ich habe jetzt keine Zeit, mich mit den Kaukasiern herumzuschlagen«, versetzte die Zauberin. »Und das weißt du auch ganz genau. Was hast du Chamberlain denn gesagt?«
    »Ich habe ihm garantiert, dass dein Plan aufgeht.«
    »Gut gemacht, Süßer«, gurrte Kara. »Hauptsache, wir halten irgendwie durch, bis wir die Verborgene Stadt auf die Knie gezwungen haben. Versprich Chamberlain, was du willst, hinterher spielt das keine Rolle mehr.«
    »Okay.« Edik hielt kurz inne. »Ich liebe dich, Kara.«
    »Ich liebe dich auch.«
     
     
    Verliererbar
Moskau, Nikolojamskaja Nabereshnaja
Samstag, 30. September, 15:14
     
    Eigentlich widerstrebte es Arnold zutiefst, sich in der Verliererbar sehen zu lassen, so kurz nach der demütigenden Niederlage, die ihm Artjom vor den Augen sämtlicher Stammgäste dort beigebracht hatte. Doch dieses Treffen hatte er schon längerfristig vereinbart, und zwar im Auftrag von Kara. Er konnte es deshalb unmöglich wieder absagen. Wozu die Zauberin die beiden dummen Ziegen brauchte, wusste der langhaarige Schönling nicht, und da Kara ohnehin nicht gut auf ihn zu sprechen war, hatte er sich auch nicht getraut, danach zu fragen.
    Was soll’s, dachte Arnold, irgendwas wird sie sich schon dabei gedacht haben. Ich werde den Damen also ein bisschen Honig ums Maul schmieren, werde ihnen etwas von glänzenden Perspektiven vorschwafeln und sie schließlich in Karas Villa bringen.
    Seit der schlimmen Pleite mit Larissa und Artjom benahm sich der Wikinger außergewöhnlich fügsam. Er bemühte sich nach Kräften, die Scharte auszuwetzen, um vor Kara wieder besser dazustehen.
    »Ihr werdet sicher Verständnis dafür haben, dass wir euch genau unter die Lupe nehmen mussten, bevor wir euch ein so weitreichendes Angebot machen«, verkündete Arnold mit wichtiger Miene und musterte seine beiden Gesprächspartnerinnen streng. »Wir sind dabei, ein Spitzenteam zusammenzustellen, und dürfen uns dabei keine Fehler leisten. Ihr zwei Hübschen habt nun die einmalige Chance, zur Magierelite der Menschheit zu gehören.«
    Die beiden Hübschen waren nicht wirklich nach Arnolds Geschmack. Die schwarzhaarige und schwarzäugige Elvira galt mit ihren neununddreißig Jahren als ewiges Talent. Immerhin war sie in der Lage, brauchbare magische Artefakte herzustellen und Gerüchten zufolge hatte sie sogar einmal einen Auftrag von der Handelsgilde bekommen. Ihre Freundin, die eingebildete Fima, in deren gelangweiltem Gesichtsausdruck die Herablassung für immer festgefroren schien, galt als eine der besten Absolventinnen der Zaubereischulen des Grünen Hofs. Sonst hatte Fima nichts Besonderes vorzuweisen, einmal abgesehen von ihrer überdimensionalen Hakennase. Ihre unheimlich hohe Meinung von sich selbst nährte sie mit mehr oder weniger zufälligen Erfolgen bei der Heilung harmloser Krankheiten.
    Weder sie noch Elvira hatten in der Verborgenen Stadt ernsthafte Perspektiven, weshalb die Frauen sich gern zum Treffen mit Arnold bereiterklärt hatten. Immerhin galt der langhaarige Magier als reich und geschäftstüchtig, selbst wenn sein Ruf seit neuestem ein wenig ramponiert war.
    »Die Magierelite der Menschheit«, wiederholte Elvira gedehnt. »Gehörst du da auch dazu?«
    Arnold nickte vielsagend.
    »Eigenartig, dass ein Elitemagier sich von einem gewöhnlichen Söldner so vermöbeln lässt.«
    Die Miene des langhaarigen Hünen verfinsterte sich. »Ich wollte ihn nicht töten. Im Moment ist nicht der richtige Zeitpunkt, sich unnötig in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken.«
    »Und was wird von uns erwartet?«, erkundigte sich Fima.
    »Vor allem müsst ihr lernen«, antwortete Arnold, der über den raschen Themenwechsel sichtlich

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