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Die Hexe

Die Hexe

Titel: Die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vadim Panov
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erleichtert war. »Wir haben ein spezielles Schulungsprogramm entwickelt, mit dem sich die magischen Fähigkeiten eines Menschen um ein Vielfaches verbessern lassen.«
    »Wen meinst du eigentlich mit wir ?« Elvira war immer noch ein wenig misstrauisch.
    Arnold nippte an seinem Glas Wein und sog ausdauernd an seiner Zigarette.
    »Ist euch der Name Kara ein Begriff?«
    Die Frauen tauschten überraschte Blicke: Über diese rätselhafte Zauberin erzählte man sich in Humo-Kreisen die abenteuerlichsten Geschichten.
    »Sie soll sehr mächtig sein, was man so hört …«
    »In der Tat«, bestätigte Arnold. »Und nun ist sie bereit, ihr enormes Wissen mit den besten Magiern zu teilen. Mit den besten Magiern unter uns Menschen.«
    »Und was müssen wir dafür tun?«
    »Wir haben große Pläne«, erwiderte der Wikinger kryptisch.
    »Geht es auch ein wenig konkreter?«
    »Hier ist nicht der richtige Ort, um darüber zu sprechen. « Arnold drückte seine Zigarette aus und fixierte die beiden Frauen. »Kara ist bereit, sich mit euch zu treffen. Sie wird euch selbst von ihren Plänen berichten. Kommt ihr mit?«
    Die Zauberinnen sahen einander unschlüssig an.
    »Können wir hinterher immer noch absagen?«
    »Ein solches Angebot lehnt man nicht ab.« Arnold erhob sich. »Wir werden in einer Stunde erwartet.«
     
     
    Die Burg, Hauptquartier des Herrscherhauses Tschud
Moskau, Wernadski-Prospekt
Samstag, 30. September, 15:15 Uhr
     
    »Und, was hat er gesagt?«, fragte Antoine de Coulier mit finsterer Miene.
    »Vergiss nicht, mein Freund, alles, was ich dir erzähle, weiß ich nur vom Hörensagen.« Der normalerweise hitzköpfige Nelson Bard äußerte sich erstaunlich zurückhaltend. »Ich war bei dem Gespräch nicht selbst dabei. «
    »Das ist mir schon klar, Nelson«, erwiderte de Coulier. »Also, was hat er gesagt?«
    »Sebastian de Lock, der hochverehrte Gebieter der Hermelinloge, hat dem Großmagister zu verstehen gegeben, dass du – seiner bescheidenen Meinung nach – verdächtig gut informiert gewesen seist. Kurzum, er hat Leonard de Saint-Carré darauf hingewiesen, dass die Informationen, die du beim letzten Ordensrat ans Licht gezerrt hast, streng geheim gewesen seien und eigentlich niemand so genau über die Situation Bescheid wissen konnte.«
    »Worauf spielst du an?«, fragte Antoine heiser.
    »Nicht ich, mein Freund, sondern der schlaue Hermelinritter«, präzisierte Nelson. »Und worauf er anspielte, ist doch sonnenklar: Er ist der Meinung, du müsstest darlegen, woher du diese Informationen hast, wer sie dir verschafft hat, und …«
    »Und was?« De Coulier wurde hellhörig.
    »Und du müsstest beweisen, dass du nicht im Auftrag von Feinden des Ordens gehandelt hast. Sebastian hat mit allen Mitteln versucht, den Großmagister davon zu überzeugen, dass Franz de Geers Suspendierung, auf die wir beide bestanden hatten, ein schwerer Fehler war.«
    Antoine dachte nach. Auch er hatte seine Informationen schließlich nicht aus erster Hand, sondern am Rande eines Schäferstündchens von seiner rotblonden Gespielin erfahren. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die naive Göre ihn belogen hatte – andererseits: Bei Frauen wusste man nie …
    »Gut, ich nehme es zur Kenntnis«, erwiderte Antoine schließlich. »Danke für die Warnung, mein Freund.«
    Nachdem er aufgelegt hatte, schlug der Magister der Drachenloge mit voller Wucht die Faust auf den Tisch. Dieser verdammte Hermelinritter! Wir rührend er sich um seinen Neffen sorgte! Alle wussten, dass Sebastian de Lock mit Franz de Geer verwandt war. Und nun versuchte er, ihm dabei zu helfen, seinen Kriegsmeisterposten zurückzubekommen.
    Intrigen! Nichts als Intrigen! Aber bitte schön, wenn die Herrschaften darauf bestanden, sollten sie ruhig erfahren, woher er, Antoine, seine Informationen hatte.
    De Coulier griff abermals zum Telefon.
    »Chris?«
    »Ja, Herr Magister?«, meldete sich der persönliche Adjutant von Antoine.
    »Such drei kräftige Ritter aus, die die Klappe halten können, wir müssen etwas erledigen.«
     
     
    Städtisches Mietshaus
Moskau, Schirokaja-Straße
Samstag, 30. September, 15:16 Uhr
     
    Das Einfachste wäre natürlich gewesen, dem Söldner einen Lustschleier umzuhängen. Dieser Liebeszauber war zwar nicht ganz so effektiv wie ein Kuss der Rusalka , doch die beiden Arkane erfüllten auch unterschiedliche Zwecke. Während der Kuss der Rusalka explizit dazu gedacht war, dem Opfer Informationen zu entlocken, sollte der Lustschleier in

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