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Die Hexen von Eastwick

Titel: Die Hexen von Eastwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Updike
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Rückhand.»
«Du hast ja gar nicht hingesehen.»
«Doch, habe ich. Und Sie neigen dazu, im Moment des Schlags die
Knie durchzudrücken.»
«Das tue ich nicht. Benimm dich gefäl igst wie meine Partnerin. Du
hast mich gefäl igst zu ermutigen.»
«Sie waren wunderbar», sagte das Mädchen gehorsam.
Jane kam zurück, in der hohlen Hand ein Häufchen schwarzer
Erde, die sie mit den Fingernägeln am Rand des Platzes
zusammengekratzt hatte. «Mach die Augen zu», befahl sie Jennifer
und warf ihr die Erde mitten ins Gesicht. Die klebrigen Eireste waren
weggewischt wie von Zauberhand, übrig blieb der schwarze Sand, der
einen erschreckten barbarischen Ausdruck in das weiche
aufwärtsgewandte Gesicht brachte, als sei ihm eine kiesige Maske
aufgestülpt.
«Vielleicht wird es Zeit für unser Bad», bemerkte Alexandra, mit
einem mütterlichen Blick auf Jennifers sandiges Gesicht.
Sukie fragte sich, wie sich das heute abspielen sol te, in Gegenwart
dieser Fremden, und machte sich zum Vorwurf, die beiden al zu
bereitwil ig eingeladen zu haben. Schuld war ihre Mutter; zu Hause,
    im Staat New York, hatten immer irgendwelche nicht dazu
gehörenden Menschen am Eßtisch gesessen, auf der Straße
aufgelesene Menschen, möglicherweise verkleidete Engel, so wie ihre
Mutter dachte. Sie protestierte: «Aber Darryl hat noch nicht gespielt!
Und Christopher auch nicht», fügte sie hinzu, obwohl der Junge sich
desinteressiert und arrogant dusselig benommen hatte.
«Es sieht nicht so aus, als ob die wiederkämen», stellte Jane Smart
fest.
«Ja, dann sol ten wir uns wohl in Bewegung setzen, bevor wir uns
al e erkälten», sagte Alexandra. Sie hatte sich Jennifers feuchtes
Taschentuch mit dem eingestickten J ausgeliehen, einen Zipfel davon
kompliziert zurechtgeknifft und entfernte dem Mädchen jetzt Korn
für Korn den Sand vom andächtig runden Gesicht, das sich, schräg
nach oben gewandt, dieser Freundlichkeit hinhielt wie eine rosa
Blume der Sonne.
Eifersucht schoß in Sukie auf. Sie schlenkerte mit den Armen und
sagte: «Also los, gehen wir zum Haus rauf», obgleich ihre Muskeln
noch nach viel mehr Tennis verlangten. «Es sei denn, jemand hat Lust
auf ein Einzel.»
Jane sagte: «Vielleicht Darryl.»
«Ah, der ist zu phantastisch, der nimmt mich auseinander.»
«Das halte ich für unwahrscheinlich», sagte Jenny sanft, die
zugesehen hatte, wie ihr Gastgeber sich warmspielte, und das
Außergewöhnliche an ihm noch nicht so recht ermessen konnte. «Sie
haben eine viel bessere Form. Er ist ziemlich wüst, nicht?»
Jane Smart sagte frostig: «Darryl Van Horne ist der zivilisierteste
Mensch, den ich kenne. Und der toleranteste.» Gereizt setzte sie
hinzu: «Lexa Beste, hör endlich mit dem Gefummel auf. Im Bassin
geht alles von allein ab.»
«Ich habe keinen Badeanzug dabei», sagte Jennifer und sah fragend,
    mit großen Augen, von einem Gesicht zum anderen.»
«Es ist ganz dunkel da drinnen, man sieht überhaupt nichts», sagte
Sukie beruhigend, «aber wenn du möchtest, kannst du auch nach
Hause fahren.»
«Bloß nicht, es ist so deprimierend. Ich habe immer noch Daddys
Körper vor Augen, wie er da am Treppengeländer hing, mir graust
davor, zum Dachboden raufzugehen und Sachen zu sortieren.»
Und Sukie kam zum Bewußtsein, daß, während sie al e drei Kinder
hatten, um die sie sich eigentlich kümmern müßten, Jennifer und
Christopher Kinder waren, die niemanden mehr hatten, der sich um
sie kümmerte. Vol Trauer rief sie sich Clydes Schwanz in
Erinnerung, den Schwanz eines Vaters, er hätte der ihres eigenen
Vaters sein können, und er hatte ja wirklich etwas
Verehrungswürdiges gehabt, mit dem leichten Gelbstich an der
Unterseite, wenn er erigiert war, und den enorm langen grauen
Haaren – wie auf dem Kopf einer alten Frau –, die an den Hoden
herunterhingen. Kein Wunder, daß er kaum an sich halten konnte,
wenn sie die Beine spreizte. Sie ging den anderen Frauen voran durch
die ovale Tür, die einen Reißverschluß hatte und schnell wieder
geschlossen werden mußte, damit nicht unnötig viel Warmluft
entwich.
Der scheidende Dezembertag schnitt ihnen eisig ins Gesicht, in die
tennisbeschuhten Füße. Coal, dieser widerwärtige Labrador von
Alexandra, und Darryls scheckiger nervöser Col ie Needlenose, die im
Gehölz auf der Insel Jagd gemacht und irgendein kleines pelziges Vieh
zerrissen hatten, kamen angerannt und tobten mit blutverschmierten
Schnauzen um sie herum. Der Rasen,

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