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Die Hexen von Eastwick

Titel: Die Hexen von Eastwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Updike
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weil unser Donnerstag ausfal en mußte, sie ist viel zu
abhängig geworden von diesen Donnerstagen, und sie sah so etwas
von deprimiert aus, regelrecht krank vor Eifersucht, erst ich mit dem
Brahms und dann dein Artikel, ich muß sagen, deine Prosa kann
einem schon den Rest geben, und ich kriegte sie nicht dazu, auch nur
ein Wort darüber zu verlieren, und von al ein mochte ich nicht davon
anfangen, wieso sie nicht eingeladen war.»
«Aber Liebling, sie war eingeladen, genau wie du und ich. Als er mir
seine Kunstschätze zeigte, für den Artikel, kramte er extra einen teuer
aussehenden Katalog von einer Ausstellung hervor, die diese Niki
Dingsbums in Paris gehabt hat, und sagte, den hebe er für Lexa auf.»
«Aber nun geht sie nicht, solange sie nicht eine formelle Einladung
bekommt, und ich kann dir sagen, die Arme leidet wie ein Tier. Ich
    dachte, du könntest viel eicht ein Wort fal en lassen. »
«Liebchen, wieso ich? Du kennst ihn viel besser von uns beiden, du
bist doch jetzt dauernd drüben, und machst Musik.»
«Ich war zweimal da», sagte Jane und zischte das z mit größter
Bestimmtheit. «Du hast so eine Art an dir- du kannst es dir leisten,
einem Mann was zu sagen. Ich bin irgendwie zu definitiv, bei mir hat
al es gleich so viel Bedeutung.»
«Ich bin nicht sicher, ob ihm der Artikel überhaupt gefallen hat»,
schob Sukie vor. «Er hat mich gar nicht angerufen.»
«Warum sol te er ihm nicht gefal en haben? Der Artikel ist reizend
und hat ihn als sehr romantische, glänzende, beeindruckende
Persönlichkeit hingestellt. Marge Perley hat ihn ausgeschnitten und an
ihr Anschlagbrett gepinnt und erzählt al en unschlüssigen Kunden,
daß der Kauf durch sie zustande gekommen ist.»
An Sukies Ende der Leitung kam ein weinendes weibliches Kind
angerannt; der ältere Bruder, brachte das Kind unter Schluchzen
hervor, während Janes Stimme weiterknisterte wie eine
atmosphärische Störung in der Leitung, lasse sie nicht den Lehrfilm
über sich paarende Löwen sehen, weil er eine Wiederholung von ‹Hogan’s Heroes› in einem UHF-Kanal sehen wol e. Der Mund des
kleinen Mädchens war mit Erdnußbutter und Marmelade
verschmiert, ihr feines Haar ein ungekämmtes Gestrüpp. Sukie hätte
diesem gräßlichen Kind ins schmutzige Gesicht schlagen, ein bißchen
Verstand in diese fernsehstieren Augen bleuen mögen. Gier, das war
al es, was das Fernsehen lehrte, in unseren Köpfen war nur noch Brei.
Darryl Van Horne hatte ihr erklärt, inwieweit das Fernsehen
verantwortlich war für al die Unruhen und das Aufbegehren gegen
den Krieg: die Unterbrechungen durch die Werbespots und das
dauernde Hin- und Herschalten zwischen den Kanälen hatten in den
Gehirnen der jungen Menschen die Synapsen zerstört, die die
    logischen Zusammenhänge herstellen, mit der Folge, daß die Leute
meinten, Make Love not War sei wörtlich zu nehmen.
«Ich denke drüber nach», versprach sie hastig und legte auf. Sie
mußte zur Sondersitzung des Straßenbauausschusses; die
fürchterlichen Schneestürme des letzten Februar hatten den gesamten
diesjährigen Schneeräumungs- und Streusalzetat aufgefressen, und Ike
Arsenault, der Vorsitzende, drohte mit Rücktritt. Sie hoffte, früh
wieder gehen zu können, denn sie war mit Ed Parsley in Point Judith
verabredet. Als erstes mußte sie der Zankerei in der Fernsehhöhle ein
Ende machen. Die Kinder hatten oben ihren eigenen Apparat, aber
aus schierer Widerborstigkeit benutzten sie mit Vorliebe den ihren;
das winzige Haus dröhnte von dem Lärm, und die Milchgläser und
Kakaotassen hinterließen Ränder auf der restaurierten Schiffstruhe,
die als Sofatisch diente, und sie würde wieder grünverschimmelte
Brotkrümel zwischen den Loveseat-Kissen finden. Wütend stürmte sie
ins Zimmer und befahl dem ungezogensten Balg, das
Abendbrotgeschirr in die Spülmaschine zu stel en. «Und wasch vorher
ja das Erdnußbuttermesser ab! Wasch es ab und trockne es ab – wenn
du es einfach so in die Maschine wirfst, backt die Hitze die
Erdnußbutter so fest an, daß man sie nie wieder abkriegt.» Bevor
Sukie die Küche verließ, zerhackte sie das blutdunkle Pferdefleisch aus
einer Alpo-Büchse, schaufelte es in die auf dem Boden stehende
Plastikschüssel, auf die ein Kind mit Filzstift HANK gemalt hatte,
und schob sie dem gierig schlingenden Weimaraner hin. Sich selber
stopfte sie eine Handvol gesalzener spanischer Erdnüsse in den
Mund; Fetzchen der rötlichen

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