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Die Hexenjagd von Salem Falls

Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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tolle Trophäe.«
    »Allerdings, aber sie haben ihn sich auch schwer erkämpft. Die Mädchen sind richtig gut.«
    Addie beugte sich zu dem Foto vor. Doch anstatt sich die Mädchen anzusehen, las sie das, was unter dem Foto stand: Von links nach rechts: Suzanne Wellander, Margery Cabot, Coach St. Bride, Catherine Marsh.
    Das Mädchen neben Jack, das den Pokal hielt. Das Mädchen, das er, wie Addie jetzt begriff, anstarrte.
    »Hier ist eine Kopie deiner Aussage«, sagte Matt und reichte sie Gillian über den Schreibtisch hinweg. »Nimm sie mit nach Hause und lies sie gut durch, damit du dich an alles erinnerst, was du gesagt hast.«
    Amos, der neben ihr saß, warf einen Blick auf den dünnen Stoß Blätter. »Ich hoffe bei Gott, daß Sie für Ihren Fall mehr haben als das da.«
    »Keine Sorge«, entgegnete Matt gelassen. »Aber die Aussagen Ihrer Tochter sind das Fundament unserer Beweisführung.« Er schlug eine Akte auf und reichte Duncan eine Kopie von Frankies Laborbericht. »Diese Ergebnisse untermauern allesamt das, was Gillian ausgesagt hat. St. Brides Blut auf ihrer Bluse, die Haut unter den Fingernägeln, das Sperma.«
    »Sperma?« flüsterte Gillian.
    »Ja.« Matt grinste. »Ich war genauso froh, das zu hören. Ich hatte meine Zweifel, da du angegeben hast, daß er ein Kondom benutzt hat. Anscheinend hat das Sperma, das man an deinem Oberschenkel gefunden hat, für eine DNA -Analyse ausgereicht. Und das wird helfen, den unwiderlegbaren Beweis zu erbringen.«
    »An deinem Oberschenkel«, wiederholte Amos und drückte die Hand seiner Tochter.
    Der Staatsanwalt konnte das Erstaunen der Duncans gut verstehen. Er hatte ihnen von vornherein gesagt, daß es knifflig sei, einen Schuldspruch wegen Vergewaltigung zu erzielen – und jetzt hatten sich ihre Chancen erheblich verbessert. Matt lächelte Gillian und ihren Vater strahlend an. »Manchmal«, sagte er, »braucht man eben auch ein bißchen Glück.«
    Thomas warf seinem Vater den per Eilboten zugestellten Umschlag auf den Schoß. »Für dich.«
    Jordan, der seinen Sohn beim Nintendo haushoch schlagen wollte, legte den Joystick hin und öffnete das Päckchen. »Das müssen die DNA -Ergebnisse sein«, sagte er und überflog rasch die kurze Notiz, die Matt Houlihan dazugelegt hatte – nur ein paar nichtssagende Zeilen, aber Jordan hätte es genauso gemacht angesichts der Ergebnisse des forensischen Labors … daß nämlich Jack zur Tatzeit nicht in Gillian Duncans Nähe gewesen war.
    Er las die erste Seite, dann die zweite, schmiß dann den ganzen Stoß fluchend auf den Boden und stand auf. »Ich muß weg«, knurrte er.
    Auf dem Bildschirm vernichtete Thomas einen der Spieler seines Vaters. »Aber du gewinnst.«
    »Nein«, sagte Jordan. »Leider nicht.«
    Mandanten lügen. Das war das erste, das man als Strafverteidiger lernte, eine Lektion, die Jordan schmerzhaft geschluckt hatte. Schließlich ist ein Typ, der seine Mutter kaltblütig erschießt oder einen Supermarkt überfällt kein Ausbund an Ehrenhaftigkeit, sondern jemand, der so gut wie alles tut oder sagt, um seinen Hals zu retten. Jordan war also nicht überrascht, daß Jack ihn seit Wochen an der Nase herumgeführt hatte. Was ihn allerdings fassungslos machte, war die Tatsache, daß er derart leichtgläubig gewesen war.
    Seine Laune war deutlich anders als beim letzten Mal, als er in diesem Besprechungsraum gesessen hatte und der festen Überzeugung gewesen war, daß er eine zu Unrecht verleumdete Menschenseele vor den Mühlen des Gesetzes rettete. Auch Jack bemerkte die Veränderung sofort, als er hereinkam.
    »Wissen Sie«, hob Jordan freundlich an, »es überrascht mich nicht sonderlich, daß Sie gelogen haben.«
    »Aber Sie … Sie haben doch neulich gesagt –«
    »Was meinen Sie, wie egal mir das ist. Was mir allerdings gegen den Strich geht, ist, daß Sie sich selbst in die Pfanne gehauen haben, indem Sie Saxton erzählt haben, Sie wären zur Tatzeit nicht in der Nähe von Gillian Duncan gewesen.«
    »Aber das stimmt.«
    Jordan schlug mit seinen Händen auf den Tisch. »Wie zum Teufel kommt dann die Erde an Ihre Schuhe, Jack? Wie zum Teufel kommt Ihr Blut an ihre Bluse, Ihre Haut unter ihre Fingernägel? Und Ihr verdammtes Sperma an ihren Oberschenkel? Würden Sie mir das bitte erklären? Oder möchten Sie vielleicht lieber bis zum Prozeß warten und es den Geschworenen erklären, wenn Sie im Zeugenstand stehen und Houlihan Sie als Lügner entlarvt?«
    Jack ließ sich auf einen Stuhl sinken und

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