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Die Hexenjagd von Salem Falls

Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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überzuziehen, oder danach?«
    »Davor.«
    »Hat er Ihnen weiterhin die Hände festgehalten, als er sich die Jeans heruntergezogen hat?«
    »Ja.«
    »Wie?«
    »Er hat meine Handgelenke mit einer Hand festgehalten«, sagte Gillian. »Mit der anderen hat er sich die Hose runtergezogen.«
    »Dann hat er Sie also, obwohl Sie sich heftig gewehrt haben, mit der unteren Körperhälfte nach unten gedrückt und Ihnen mit einer Hand die Handgelenke festgehalten und es gleichzeitig geschafft, sich die Jeans zu öffnen und von den Hüften herunterzuziehen?«
    »Ja.«
    »Beschreiben Sie mir, wie Sie Mr. St. Bride das Gesicht zerkratzt haben.«
    »Er hatte mich auf den Boden geworfen«, sagte Gillian. »Dann hat er meine Hände losgelassen und gesagt, ich soll ihm das Kondom überziehen. Ich hab nach seinen Augen gegriffen, aber seine Wange erwischt.«
    »Welche Wange?«
    »Die rechte.«
    »Haben Sie ihn mit einem Finger gekratzt?«
    »Nein, mit der ganzen Hand.« Gillian machte eine Kralle.
    »Haben Sie ihn mit vier Fingern gekratzt?«
    »Ich weiß nicht. Ich habe ihm einfach die Finger über die Wange gezogen. Dann hat er meine Hand gepackt und mich zu Boden gestoßen.«
    »Sie haben gesagt, Sie hätten nach der Vergewaltigung durch Mr. St. Bride bis hundert gezählt und seien dann Ihren Freundinnen nachgerannt. Ist das richtig?«
    »Ja.«
    »Wie haben Sie gezählt?«
    Gillian blickte auf, verwirrt. »Wie meinen Sie das?«
    »Na ja, in welchem Tempo? Eher schnell oder eher langsam …«
    Er zuckte die Achseln. »Bitte seien Sie doch so nett, einmal bis zehn zu zählen, damit wir uns ein Bild machen können.«
    Sie warf Matt Houlihan einen kurzen Blick zu, doch der Anwalt zuckte kaum merklich mit den Schultern. »Eins«, sagte Gillian langsam, »zwei … drei…«
    Als sie bei zehn angelangt war, blickte Jordan von seiner Armbanduhr auf und rechnete rasch im Kopf. »Sie haben also achtzig Sekunden gewartet, bevor Sie die Lichtung verlassen haben?«
    »Kann sein.«
    »Sind Sie zu Ihren Freundinnen gegangen? Schleichend? Auf Zehenspitzen?«
    »Ich bin gerannt. So schnell ich konnte.«
    »Und es hat einige Minuten gedauert, bis Sie bei Ihren Freundinnen waren?«
    »Ja.«
    »Sind Sie sich da ganz sicher?«
    Gillian nickte. »Etwa fünf Minuten.«
    Jordan zeigte auf der vergrößerten Karte auf den Pfad, der zum Friedhof führte. »Ist das der Weg, den Sie genommen haben?«
    »Ja.«
    »Haben Sie eine Vorstellung, wie lang diese Strecke ist, Miss Duncan?«
    »Nein.«
    »Zweiundfünfzig Meter«, sagte Jordan. »Können Sie mir zeigen, wo genau Ihre Freundinnen waren, als Sie sie eingeholt haben?«
    Sie zeigte auf den Rand des Friedhofs. »Genau da. Am Waldrand.«
    »Und als Detective Saxton kam, waren Sie noch genau an der Stelle?«
    »Ja.«
    »Während Sie mit Ihren Freundinnen im Wald waren, haben Sie weder Alkohol getrunken noch sonst irgendwelche Drogen genommen, ist das richtig?«
    »Ja.«
    »Sie haben in der ganzen Stunde, die Sie da waren, nicht gegessen oder getrunken?«
    »Ich hab ein paar Plätzchen gegessen. Mehr nicht.«
    »Haben Ihre Freundinnen irgend etwas getrunken?«
    »Ja«, sagte Gilly. »Eistee.«
    »Sagt Ihnen der Begriff Atropin etwas?«
    »Ja.«
    »Was wissen Sie darüber?«
    »Es ist ein Wirkstoff, der im Labor meines Vaters hergestellt wird«, erwiderte Gillian.
    »Wissen Sie, wie Atropin eingenommen wird?«
    »Nein.«
    »Hatten Sie Atropin dabei, als Sie in der fraglichen Nacht im Wald waren?«
    »Nein!« entgegnete Gillian vehement.
    »Wissen Sie, daß in der Thermosflasche, in der eine Ihrer Freundinnen den Eistee mitgebracht hat, Atropinspuren gefunden wurden?«
    »Ja. Mr. Houlihan hat es mir erzählt.«
    »Und dennoch sagen Sie hier unter Eid aus, daß Sie nichts davon genommen haben?«
    »Ja. Ich nehme keine Drogen.«
    Jordan trat näher an den Zeugenstand. »Ist es möglich, daß Ihnen aus Versehen etwas davon verabreicht wurde?«
    »Ich habe nichts von dem Eistee getrunken.«
    »Könnte es sein, daß die Droge heimlich einem anderen Getränk zugegeben wurde, das Sie in der betreffenden Nacht zu sich genommen haben?«
    »Nein«, sagte Gillian mit Bestimmtheit. »Bevor ich aus dem Haus ging, hab ich nur eine Limo getrunken. Von dem Eistee habe ich keinen Schluck genommen, das schwöre ich.«
    Jordan wandte sich von ihr ab. »Wissen Sie, Miss Duncan, Sie haben uns so einiges von dem geschildert, was in jener Nacht geschehen ist … aber Sie sagen nicht immer die Wahrheit, nicht?«
    Gillians

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