Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult

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und das Lachen der Mädchen glitzerte über seinem Kopf wie Sterne, zum Greifen nahe. »Ich war am Rand einer Lichtung im Wald«, sagte Jack langsam, »und als ich aufschaute, sah ich dort eine Gruppe Mädchen stehen. Nackt.«
    Das letzte Wort ließ den Saal erstarren. »Moment.« Jordan schüttelte den Kopf. »Sie wollen uns weismachen, Sie sind zufällig auf eine Gruppe nackter Mädchen gestoßen?«
    »Ich weiß, wie das klingt. Ich habe zuerst auch gedacht, das kann nicht sein. Daß ich Halluzinationen hätte, weil ich so betrunken war.«
    »Das kann ich mir vorstellen. An was erinnern Sie sich noch?«
    Jack schüttelte den Kopf. »So was … hatte ich noch nie gesehen. Überall waren Kerzen. Und an den Bäumen hingen Bänder.«
    Jordan ging zum Tisch mit den Beweismitteln und nahm ein Band in die Hand. »Bänder wie dieses hier?«
    »Ja. Aber länger.«
    »An was können Sie sich sonst noch erinnern?«
    Jack schloß die Augen und dachte angestrengt nach. »Nur noch an Bruchstücke. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich manchmal ein Feuer. Oder ich wache morgens auf und habe einen süßlichen Geschmack auf der Zunge, der irgendwie mit dieser Nacht zu tun hat.« Er schüttelte frustriert den Kopf. »Aber ansonsten ist da nur eine große Leere, und das, was mir einfällt, ergibt keinen Sinn.«
    Jordan ging langsam auf seinen Mandanten zu. »Erinnern Sie sich an irgendwelche Gegenstände, die auf der Lichtung herumgelegen haben?«
    »Einspruch«, rief Matt gelangweilt. »Wenn der Zeuge Erinnerungslücken hat, darf Mr. McAfee sie nicht auffüllen.«
    »Stattgegeben.«
    Unbeirrt blickte Jordan Jack in die Augen. »Ist es frustrierend für Sie, sich nicht an die Ereignisse jener Nacht erinnern zu können?«
    »Und wie.« Jack suchte nach den richtigen Worten. »Ich weiß, daß ich das, was mir vorgeworfen wird, nicht getan habe. Ich weiß es. Aber ich kann es nicht deutlich sehen.«
    »Was glauben Sie, könnte Ihrer Erinnerung auf die Sprünge helfen?«
    »Ich weiß nicht«, gab Jack zu. »Ich habe weiß Gott alles versucht.«
    »Also bei mir ist das so: Ich brauche nur ein Souvenir zu sehen, und, peng, schon hab ich wieder alles vor Augen.« Jordan grinste. »Ich war 1986 bei einem Baseballspiel der American League und habe einen Ball gefangen, der auf die Zuschauertribünen geschlagen wurde. Jedesmal, wenn ich den Ball in die Hand nehme, sehe ich das Spiel wieder vor mir.«
    »Ich lege erneut Einspruch ein, Euer Ehren. Nichts gegen Mr. McAfees Geschichten aus seinem Leben, aber sie tun hier nichts zur Sache.«
    »Aber im Gegenteil, Euer Ehren. Ich möchte ein weiteres Beweisstück aufnehmen, das dem Zeugen helfen soll, seine Erinnerung aufzufrischen.« Er drehte sich zu Selena um, ließ sich das schwarzweiße Schulheft geben und brachte es zu dem Tisch mit den Beweismitteln.
    »Ich bitte, an die Richterbank treten zu dürfen!« rief Matt und sprang auf.
    »Also schön, Mr. McAfee, was führen Sie im Schilde?« fragte Richterin Justice.
    »Euer Ehren, die Bestimmungen für die Beweisführung gestatten es mir, jedes mir verfügbare Dokument zu verwenden, das die Erinnerung meines Zeugen auffrischen könnte. Dieses sogenannte ›Buch der Schatten‹ – ein Hexentagebuch, wenn Sie so wollen – dokumentiert das paganistische Ritual, das in der Nacht des angeblichen Verbrechens zelebriert wurde.«
    Die Richterin drehte das Heft in den Händen, blätterte es durch und reichte es dann Matt zur Ansicht. »Das ist inakzeptabel, Euer Ehren«, sagte Matt beschwörend. »Der Zeuge hat keinen einzigen dieser Einträge geschrieben … er weiß also nicht, was drin steht. Wenn er es liest, wird sein Gedächtnis nicht aufgefrischt – die Erinnerungen werden geschaffen.« Er sah Jordan aus zusammengekniffenen Augen an. »Mr. Mc-Afee will seinem Mandanten Worte in den Mund legen.«
    »Auch wenn keiner dieser Einträge aus der Feder des Zeugen stammt, Mr. Houlihan, ich erlaube der Verteidigung, dieses Heft zu verwenden, um seiner Erinnerung auf die Sprünge zu helfen. Einspruch abgelehnt.«
    Sobald Jordan seinem Mandanten das Heft reichte, fing Jacks Hand an zu zittern. »In jener Nacht«, sagte er leise, »saß sie unter dem Hartriegelbaum und hat darin geschrieben.«
    »Und dann?«
    »Ist sie aufgestanden«, sagte Jack langsam. »Sie ist aufgestanden, und sie hat meinen Namen gerufen.«
    Wäre er nüchterner gewesen, er hätte sich umgedreht und wäre davongegangen, aber Jack konnte den Gedanken nicht festhalten. All die