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Die Hexenjagd von Salem Falls

Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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sie habe sich an Ihnen festgeklammert, um Sie nicht gehen zu lassen, richtig?«
    »Ja.«
    »Miss Duncan hat Ihnen den Kratzer auf der Wange nicht beigebracht – die Verletzung haben Sie sich im Wald zugezogen, an einem Ast.«
    »Ja.«
    »Und Ihr Blut war auf ihrer Bluse, weil sie damit den Kratzer an Ihrer Wange abgetupft hat?«
    »Ja.«
    Matt hob die Brauen. »Welche Erklärung haben Sie dann dafür, daß an Miss Duncans Oberschenkel Sperma gefunden wurde, das, wie die Genanalyse ergeben hat, von Ihnen stammt?«
    »Einspruch!« Jordan sprang entrüstet auf. »Ich möchte an die Richterbank treten.«
    Die Richterin winkte beide Anwälte zu sich. »Das Sperma stammt nicht eindeutig von dem Angeklagten«, sagte Jordan. »Das hat die von der Anklagevertretung hinzugezogene Sachverständige bestätigt.«
    Matt blickte finster. »Sie hat gesagt, das Sperma stammt mit siebenhundertvierzigtausendmal größerer Wahrscheinlichkeit von dem Angeklagten als von jemand anderem. Was will man mehr.«
    »Trotzdem«, sagte die Richterin, »es ist eine zu große Beeinflussung. Die Geschworenen sind über das Sperma informiert; was sie mit der Information machen, liegt bei ihnen. Es tut mir leid, Mr. Houlihan, aber ich lasse nicht zu, daß Sie weitere Fragen in dieser Richtung stellen.«
    Sie wandte sich an die Geschworenen, während die Anwälte zu ihren Tischen zurückgingen. »Ich muß Sie bitten, die letzte Frage zu ignorieren«, wies Richterin Justice sie an, obwohl Matts Worte noch immer in der Luft hingen, so scharf und gefährlich wie ein Fallbeil.
    »Mr. St. Bride«, sagte Matt, »Sie treffen zufällig im Wald auf vier junge Mädchen, die nicht nur vielleicht Interesse an Sex haben … sondern die nackt sind … und trotzdem machen Sie nicht auf dem Absatz kehrt und nehmen die Beine in die Hand, um möglichst schnell wegzukommen?«
    »Ich habe immer wieder gesagt, daß ich weg muß.«
    »Genaugenommen haben Sie gesagt, Sie sind mit einem der Mädchen Hand in Hand über ein Feuer gesprungen. Und daß Sie sich auf der Lichtung ganz genau umgeschaut haben, so genau, daß sie Bänder an den Bäumen hängen sahen.«
    »Ich habe ebenfalls gesagt, daß Gillian Duncan auf mich zugekommen ist«, sagte Jack, der sich zusammenreißen mußte, um nicht die Stimme zu heben.
    »War noch jemand dabei, als sie auf Sie losgegangen ist?«
    »Nein.«
    »Wo waren die anderen Mädchen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wie praktisch. War sie noch nackt?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Sie hatte sich angezogen.«
    »Und dann hat sie sich Ihnen an den Hals geworfen?«
    »Ja.«
    Matt verschränkte die Arme. »Ein 1,63 großes, fünfzig Kilo schweres Mädchen hat Sie mit Gewalt festgehalten?«
    »Ich bin weg so schnell ich konnte. Ich habe nein gesagt, sie weggestoßen und bin gerannt.«
    »Dann ist das jetzt also das zweite Mal innerhalb von zwei Jahren, daß ein junges Mädchen Sie fälschlicherweise beschuldigt, sich an ihm vergriffen zu haben?«
    »Das stimmt.« Hitze stieg Jack ins Gesicht.
    Matt zog die Augenbrauen hoch. »Wollen Sie die Geschworenen nicht bitten, Ihnen zu glauben, daß Sie der größte Pechvogel auf Erden sind?«
    Jack holte tief Luft. »Ich bitte die Geschworenen, mir zu glauben.«
    »Ihnen zu glauben«, wiederholte Matt. »Ihnen zu glauben . Ha. Mr. St. Bride, haben Sie gehört, wie der Sachverständige ausgesagt hat, daß die Erde, die an Ihren Schuhsohlen gefun den wurde, mit der Erde auf der Lichtung im Wald übereinstimmt?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Und haben Sie gehört, wie die DNA-Sachverständige erklärt hat, daß Ihr Blut an Miss Duncans Bluse und Ihre Haut unter ihren Fingernägeln war?«
    »Ja.«
    »Haben Sie gehört, wie Miss Duncan ausgesagt hat, daß Sie in der fraglichen Nacht mit ihr zusammen waren?«
    »Ja.«
    »Und haben Sie gehört, wie Miss Abrams und Miss O’Neill das bestätigt haben?«
    »Ja.«
    »Ihnen wurden zahlreiche Beweise dafür vorgelegt, daß Sie am Tatort waren, ist das richtig?«
    »Ja.«
    Matt legte den Kopf schief. »Wie kommt es dann, daß Sie, als die Polizei Sie verhaftet hat, als erstes gelogen haben, behauptet haben, nicht dort gewesen zu sein?«
    Jacks Mund öffnete sich und klappte wieder zu, ohne daß ein Wort hervordrang. »Ich – ich weiß es nicht«, gelang es ihm schließlich zu sagen. »Es war eine instinktive Reaktion.«
    »Lügen ist bei Ihnen eine instinktive Reaktion?«
    »So habe ich das nicht gemeint –«
    »Aber genau das haben Sie gesagt«, entgegnete Matt. »Haben Sie

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