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Die Hexenjagd von Salem Falls

Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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bringen, und ich hab gedacht, das gibt sich wieder. So was passiert dauernd.«
    »Es ist ein Unterschied, ob eine Minderjährige sich einbildet, daß sie in einen wesentlich älteren Mann verknallt ist, oder ob eine Minderjährige Geschlechtsverkehr mit dem Mann hat.«
    »Es ist genau umgekehrt! Sie bildet sich den Sex ein!« Jack holte tief Luft. »Also schön. Die Staatsanwaltschaft hat also ihre Aussage und dieses Tagebuch. Und ein paar Antibabypillen. Das alles ist für mich noch kein schlüssiger Beweis, daß ich eine intime Beziehung zu ihr hatte.«
    »Stimmt«, sagte Melton. »Sie wären sicherlich sehr viel besser dran, wenn die Polizei bei der Durchsuchung ihres Hauses nichts gefunden hätte.«
    Jack runzelte die Stirn. Die Polizei war mit einem Durchsuchungsbefehl bei ihm aufgetaucht, aber er hatte nicht gewußt, daß dabei irgend etwas herausgekommen war. Melton schob ihm ein Foto über den Tisch zu. »Was ist das, ein Putzlappen?«
    »Wie’s aussieht«, sagte Melton, »ist das Catherine Marshs BH. Er war in Ihrer Aktentasche.«
    Jack starrte einen Moment lang darauf. Dann fing er an zu lachen. »Gott, Melton, die denken doch nicht im Ernst … ich hab ihn bloß aufgehoben, als sie ihn nach dem Unterricht verloren hatte. Nein, Moment – das klingt zweideutig. Ich hab mit den Mädchen etwas Anschauungsunterricht zum Thema griechische Antike gemacht, und es war brütend heiß, und die Mädchen haben sich aus Tischtüchern Togas gemacht und –«
    »Und die Polizei hat in Ihrer Aktentasche einen BH gefunden, in dem Catherine Marshs Name eingenäht war. Mehr wissen die nicht. Und das ist eine ganze Menge.«
    »Aber ich kann es erklären.«
    »Ich weiß«, sagte Melton. »Leider kann die Staatsanwaltschaft das auch.«
    Jack mußte sie sehen. Er kannte die Kautionsbedingungen, die ausdrücklich verlangten, daß er sich nicht nur von Minderjährigen überhaupt, sondern vor allem von Catherine Marsh fernzuhalten habe. Wenn man ihn erwischte, würde über die Haftverschonung neu verhandelt werden. Er würde wegen Mißachtung des Gerichts belangt und sehr wahrscheinlich bis zum Prozeßbeginn in Gewahrsam genommen. Wenn man ihn erwischte, würde er der Staatsanwaltschaft in die Hände spielen.
    Aber wenn es ihm gelang, könnte er vielleicht erreichen, daß die Klage gegen ihn fallengelassen wurde.
    Die Stundenpläne der Schülerinnen in Westonbrook waren seit zwei Jahren am Computer abrufbar. Binnen zehn Minuten wußte er, wo Catherine Marsh sein mußte. Eine Stunde später stand er hinter einer großen Eiche am Rand des Schulgeländes und beobachtete, wie die Mädchen in kleinen Gruppen fröhlich plappernd vorbeigingen.
    Catherine war allein, der erste Glücksfall, seit das ganze Debakel angefangen hatte. Der Schweiß brach ihm aus, als er sich mit aller Kraft auf den Wunsch konzentrierte, sie möge näher kommen. Die Sonne schimmerte auf der Messingschnalle ihres Rucksacks und blendete ihn kurz.
    Er packte sie am Oberarm, drückte sie gegen den Baum und hielt ihr die Hand vor den Mund. Catherines Augen weiteten sich vor Angst, dann wurden sie plötzlich weicher. Er ließ sie los. »Coach«, sagte sie lächelnd, als hätte sie nicht sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt.
    Er schluckte, doch die Wut gewann die Oberhand und stieß einen Satz hervor, rauh und rostig wie ein Nagel. »Catherine«, zischte Jack, »was zum Teufel hast du gemacht?«
    Sie hatte ihn noch nie wütend erlebt. Der Druck seiner Finger auf ihren Schultern machte ihr eine Sekunde lang angst, dann durchlief sie ein Schauer. Er ist meinetwegen hier , dachte sie.
    Plötzlich hatte er sich wieder im Griff. »Was hast du denen erzählt?«
    In diesem Augenblick waren ihre Gefühle wie ein Federbett, weich und einladend. Catherine holte tief Luft und sagte: »Daß ich Sie liebe.«
    »Daß du mich liebst «, wiederholte er, und die Worte klangen falsch, so wie er sie betonte. »Catherine, du liebst mich nicht.«
    »Doch. Und ich weiß, daß Sie mich auch lieben.«
    »Ich habe nie anders mit dir gesprochen oder dich anders behandelt als alle anderen Schülerinnen«, sagte der Coach. »Catherine, du mußt aufhören mit den Lügen. Begreifst du denn nicht, daß ich deshalb ins Gefängnis kommen könnte?«
    Einen Moment lang blieb Catherine das Herz stehen. Und dann erkannte sie, daß es ein Test war. Er wollte nur sein Herz schützen, bis sie ihres bloßlegte. Sie lächelte ängstlich. »Du mußt die Wahrheit nicht mehr verbergen.«
    »Die

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