Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hexenjagd

Die Hexenjagd

Titel: Die Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
fragte er. »Scarlett ist vielleicht immer noch hinter dir her.«
    »Das ist lieb von dir«, antwortete Cassie. »Aber ich komme schon klar. Faye und Laurel sind ja da, und Faye würde sich die Chance bestimmt nicht entgehen lassen, Scarlett Dampf zu machen, falls sie hier auftauchen sollte.«
    »Da hast du wahrscheinlich recht.« Adam klopfte mit den Fingern auf das Lenkrad.
    Er hatte Cassie seine Anzugjacke um die Schultern gelegt, um sie zu wärmen. Jetzt wollte sie sie abnehmen und ihm zurückgeben, aber er wehrte ab.
    »Behalt sie noch«, murmelte er. Er machte keine Anstalten, den Wagen wieder zu starten. Offensichtlich beschäftigte ihn noch etwas anderes.
    Cassie ahnte, worum es ging. Wahrscheinlich befürchtete Adam, dass Nick– da er ebenfalls markiert worden war– nun auch in Cassies Kellers übernachten würde. Cassie und Nick unter einem Dach…
    Sie beschloss, es Adam leichter zu machen. »Adam«, begann sie. »Wenn du dir Sorgen machst, dass Nick hier wohnt…«
    Adam starrte geradeaus. »Das ist es nicht«, unterbrach er sie. »Es ist… Ich muss dich das noch einmal fragen: Was genau ist passiert, als die Lichter in der Turnhalle ausgegangen sind?«
    »Das hab ich dir doch schon erzählt«, sagte Cassie. »Nichts, worüber du dir den Kopf zerbrechen müsstest, was Nick betrifft.«
    »Aber ich muss es einfach noch mal hören.«
    Cassie hatte Adam bereits genau berichtet, was sie und Nick getan hatten, von der Entdeckung Scarletts bis zu ihrer Flucht. Aber sie wiederholte die Geschichte trotzdem.
    »Seltsam, einfach seltsam«, murmelte er, ohne sie anzusehen.
    »Adam, was bereitet dir solche Sorgen? Zweifellos hättest du mich genauso beschützt wie Nick, wenn du da gewesen wärest, als Scarlett auftauchte. Das weiß ich.«
    Endlich drehte Adam sich zu Cassie um und sie blickte in seine mit Tränen gefüllten Augen. »Ich habe etwas gespürt«, begann er. »In dem ganzen Chaos hat mich jemand berührt.«
    »Was?« Cassie war verwirrt.
    »Als die Lichter aus waren. Ich kam gerade aus Boylans Büro, da begannen alle zu rennen. Ich machte mich auf den Weg zur Turnhalle, und da ergriff jemand meine Hand, und es fühlte sich an wie… ich weiß es nicht einmal.« Adam konnte kaum weitersprechen, und erst da realisierte Cassie, wie erregt er war.
    »Ist schon okay«, versuchte sie, ihn zu beruhigen. »Was genau hast du gespürt?«
    »Ich dachte, du wärest es, die mich in Sicherheit bringen wollte, aber dann wurden wir getrennt. Ich hätte schwören können, dass du es warst. Wegen der Funken zwischen uns.«
    »Aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Turnhalle bereits verlassen und war auf dem Parkplatz«, erwiderte Cassie. »Das war ich nicht.«
    Es folgte ein Moment der Stille, während ihnen bewusst wurde, was das bedeutete.
    »Oh«, murmelte Cassie. Keiner von ihnen wollte es laut aussprechen, aber es war offensichtlich. Scarlett hatte Adams Hand ergriffen. Die sprühenden Funken hatten ihr gegolten.
    »Ich liebe nur dich, Cassie. Ich schwöre es.« Adam hob die Stimme. »Es hat gar nichts zu bedeuten.«
    »Doch, es bedeutet, dass es wirklich ein Band zwischen dir und Scarlett geben muss«, widersprach Cassie. »Das ist die einzige Erklärung.«
    »Ich hätte dir überhaupt nichts davon erzählen sollen.«
    »Du musstest es mir erzählen!«
    »Aber es ändert gar nichts.« Adam ließ nicht locker. Doch je mehr er darauf beharrte, umso offensichtlicher war es für Cassie, dass er genauso erschüttert war wie sie, wenn nicht noch mehr.
    »Wahrscheinlich hat meine Hand sich einfach verirrt«, meinte er. »Das ist alles.«
    »Deine Hand hat sich verirrt?« Cassie schnappte nach Luft, um die Fassung zu wahren. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie ihren Schmerz und Ärger direkt an Adam auslassen.
    »Du brauchst dich nicht schuldig zu fühlen«, sagte sie so einfühlsam wie möglich. »Es ist nicht deine Schuld. Es ist einfach so, wie es ist.«
    »Aber ich will das nicht!«
    Cassie beugte sich vor, um Adam einen Gutenachtkuss zu geben. Sie wollte so schnell wie möglich raus aus diesem Auto. »Ich weiß«, antwortete sie. »Bitte, mach dir keine allzu großen Sorgen deswegen. Wir werden damit schon klarkommen.«
    »Das ist alles? Findest du nicht, dass wir darüber reden sollten?«, fragte Adam.
    Cassie streifte Adams Anzugjacke von den Schultern. Sie duftete nach ihm, nach Herbstblättern und der Brise des Meeres. Sie legte die Jacke behutsam zusammen und bettete sie ihm auf den Schoß. Dann streckte sie die

Weitere Kostenlose Bücher