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Die Hexenjagd

Die Hexenjagd

Titel: Die Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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zog Nick sich ausnahmsweise einmal nicht von ihr zurück. Cassie öffnete den Mund, um ihm zu versichern, dass sie für ihn da sei, so, wie er für sie da gewesen war– doch da erschütterte ein lautes, stampfendes Geräusch den Boden unter ihren Füßen.
    Nick sprang erschrocken auf.
    »Schon gut«, beruhigte Cassie ihn. »Das ist nur Faye mit einem Besenstiel. Sie findet das lustig.«
    Nick versuchte, gelassen zu wirken, aber Cassie wusste, dass ihm seine schreckhafte Reaktion peinlich war. Ein Riss in seiner kühlen Fassade.
    »Es ist Fayes spezielles Signal«, erklärte Cassie beiläufig. »Wenn sie mit dem Besen gegen die Decke schlägt, bedeutet das, dass sie dringend Aufmerksamkeit braucht.«
    »Wann braucht Faye denn keine Aufmerksamkeit?« Nick fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und gestattete sich ein Lachen. »Also, wo ist denn dieser geheime Raum?«
    Cassie lächelte. »Komm mit.«
    Sie führte Nick nach unten zu dem alten Bücherregal und sprach die Zauberformel, um das magische Portal zu enthüllen. Dahinter blickten Faye und Laurel ihnen gespannt entgegen. Sie ließen es sich bei Popcorn, Muffins und Musik gut gehen.
    »Ich bin markiert worden«, berichtete Nick, während er sich im Raum umsah. »Nicht gerade ein Kindergeburtstag.« Dennoch griff er sich einen Muffin mit rosafarbenem Zuckerguss und biss herzhaft hinein.
    Das Zimmer hatte eine erstaunliche Wandlung erfahren, seit Cassie das letzte Mal hier gewesen war. Faye und Laurel hatten ihm ihren persönlichen Stempel aufgedrückt. Laurels Seite war mit grünen Pflanzen, Kräutern und Blumen vollgestopft. Dicke Bücher stapelten sich bis in Augenhöhe, viele von ihnen dienten ihren Recherchen über den Umgang mit Jägern. Fayes Seite war mit roten Wandteppichen und Samtkissen dekoriert. Außerdem hatte sie eine Art kleinen Altar geschaffen, auf dem Kerzen, Weihrauch und verschiedene Gebräue standen.
    »Wie’s aussieht, wirst du dir wohl dein eigenes Plätzchen erkämpfen müssen«, bemerkte Cassie zu Nick.
    »Ich komme schon klar.« Nick warf seine Reisetasche auf den Boden und stopfte sich den letzten Bissen seines Muffins in den Mund. »Ich brauche nicht viel.«
    »Es gibt noch eine Luftmatratze, auf der du schlafen kannst«, sagte Faye. »Aber wenn du dich einsam fühlst– mein Bett ist groß genug.«
    »Kommt nicht infrage!«, rief Laurel. »Nicht, solange ich hier bin.«
    »Ich geh dann mal lieber.« Cassie winkte Nick zu, damit er sich ein wenig einrichten konnte, und ging nach oben, um auf den Rest des Zirkels zu warten. Während alle eintrudelten, führte Cassie sie nach unten. Dann wartete sie ungeduldig auf Adam, aber er kam als Letzter an, was selten vorkam.
    Er sah mitgenommen aus. Seine Kleidung war zerknittert, sein Haar ungekämmt. Dunkle Ringe unter den Augen deuteten darauf hin, dass er kaum geschlafen hatte. Cassie hoffte inständig, dass es nicht ihr nächtliches Gespräch über das Band war, das ihn so sehr belastete.
    »Bevor wir nach unten gehen«, sagte Adam, »will ich dir etwas zeigen.« Er griff in die Innentasche seiner Jacke und holte eine kleine rosafarbene Plastiktube heraus.
    »Mein Lipgloss?«, fragte Cassie.
    Adam nickte. »Aber nicht irgendeiner. Der ist dir an dem Abend aus der Tasche gefallen, als wir uns zum ersten Mal geküsst hatten. Und das…«
    Adam zog ein kleines Stück Papier hervor. »Das ist die Karte von unserem ersten Kinobesuch.«
    Als Nächstes hielt Adam sein Handy hoch. »Hier drauf ist eine Nachricht von dir gespeichert«, erklärte er. »Als du zum ersten Mal Ich liebe dich auf meine Mailbox gesprochen hast. Und das ist nur der Anfang, Cassie. Verstehst du, worauf ich hinauswill?«
    »Du läufst Gefahr, sammelwütig zu werden«, sagte Cassie trocken und grinste.
    Adam lachte. »Richtig, aber das liegt nur daran, dass ich jede Erinnerung an dich für immer aufbewahren möchte. Wenn das nicht beweist, dass ich von Kopf bis Fuß in dich verliebt bin– was sonst?«
    Mit einem Mal lösten sich all die Anspannung und Furcht, die Cassie in der Nacht gequält hatten, einfach in Luft auf. Am liebsten hätte sie den ganzen Tag in Adams Armen verbracht. Aber dafür war keine Zeit. Ihre Freunde warteten. Das Einzige, was Cassie in diesem Moment tun konnte, war, Adam leidenschaftlich zu küssen, damit er ihre Liebe und ihre Verbindung zueinander spürte.
    »Die Jäger und Scarlett sind uns gefährlich nahegekommen«, sagte Melanie gerade, als Adam und Cassie den geheimen Raum betraten.
    Alle hatten

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