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Die Hexenjagd

Die Hexenjagd

Titel: Die Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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aus dem Osten,
    ich rufe dich aus der Atmosphäre
    in Cassies Lungen.
    Er wiederholte den Zauber dreimal, und jedes Mal noch etwas lauter, aber Cassie driftete dennoch immer weiter in den weichen dunklen Nebel. Alle Geräusche erstarben zu einem Nichts. Aber dann, urplötzlich, keuchte sie wie eine Ertrinkende auf und forderte ihr Leben mit einem gierigen Atemzug nach dem anderen zurück.
    Und mit jedem Atemzug schärfte sich ihre Sicht, und sie rappelte sich gerade in dem Moment hoch, als Nick die Hände erneut hob, um einen weiteren Zauber zu sprechen– diesmal nicht zu Cassie gewandt, sondern zur Decke:
    Bewegung des Herzens,
    Strom der Seele,
    Funken in meine Hände
    mit Lichtgeschwindigkeit.
    Sein Gesicht nahm einen leuchtenden Schimmer an, und er schien unter Strom zu stehen, von den Füßen bis in die Fingerspitzen.
    Die Lampen an der Decke blitzten auf, dann platzten die Glühbirnen. Funken regneten herab wie bei einem spektakulären Feuerwerk. Dann wurde es stockfinster.
    »Lauf«, sagte Nick und packte Cassies Hand.
    Die Schüler um sie herum regten sich benommen, bevor sie angesichts der plötzlichen Dunkelheit in Panik gerieten. Cassie konnte zwar nichts erkennen, aber sie hörte panische Rufe, Ächzen und Stöhnen, als die Menge orientierungslos versuchte, sich einen Weg zum Ausgang zu bahnen.
    Cassie und Nick schoben sich hastig auf den Notausgang zu, ohne sich nach Scarlett umzusehen. Endlich erreichten sie die Feuertür und stürmten hinaus auf den Parkplatz, wo sie auf die übrigen Zirkelmitglieder trafen.
    »Geht es euch gut?«, fragte Diana erschrocken. »Was ist in der Turnhalle passiert?«
    Als Nick und Cassie eine rasche Erklärung gaben, klappte Diana der Unterkiefer herunter. »Scarlett ist hier?«
    Sofort stürmten die Henderson-Brüder zurück in die Halle, um nach ihr zu suchen. Cassie wollte sie noch aufhalten, aber sie waren bereits weg.
    »Irgendjemand muss sie zurückholen«, rief sie aufgeregt. »Sie riskieren ihr Leben.«
    »Ich übernehme das«, sagte Deborah und lief, gefolgt von Suzan, den Hendersons hinterher.
    Diana vergewisserte sich, das Cassie nicht verletzt war. »Bist du dir sicher, dass du okay bist? Dir ist nichts passiert?«
    Cassie nickte. »Mir geht’s gut. Wir haben es gerade noch rechtzeitig geschafft. Wo ist Adam?«
    »Hier.« Adam kam auf die Gruppe zu. Er war bleich und zitterte leicht, ohne Mr Boylans Reliquie in der Hand. »Cassie«, sagte er atemlos. »Bist du schon lange hier draußen?«
    »Ich bin okay«, versicherte Cassie ihm beruhigend.
    Adam wirkte noch erschütterter als sie selbst. Sein Atem ging schwer, seine Stirn war schweißnass. Er sah sich furchtsam um.
    »Scarlett ist nirgends zu finden«, rief Chris, als er und Doug zusammen mit Deborah und Suzan aus der Turnhalle zurückkamen.
    »Die Lichter sind immer noch aus, aber ansonsten sind alle in der Turnhalle wieder normal«, berichtete Doug. »Zu schade. Irgendwie gefiel mir die Vorstellung von Schüler-Zombies.«
    Cassie warf Nick einen erleichterten Blick zu. Zum Glück war mit ihm alles in Ordnung. Dank seiner schnellen Reaktion hatte er ihr das Leben gerettet, aber sie wünschte, sie hätte ihn nie einer solchen Gefahr ausgesetzt. Vor allem nicht, da Mr Boylan und Max in der Nähe waren.
    Nick erwiderte ihren Blick. Er schien ihre Gedanken zu erraten und lächelte ihr beruhigend zu. In diesem Moment sah Cassie etwas auf dem Ärmel seiner Lederjacke glänzen. Zuerst noch ganz matt, aber sobald sie es bemerkt hatte, schien es immer klarer zu leuchten. Das Symbol der Jäger.
    »Nick«, rief sie, mehr brachte sie nicht heraus.
    Verwundert betrachtete er Cassies schockierten Ausdruck, der sich jetzt auch auf den Gesichtern der anderen widerspiegelte.
    »Was?«, fragte er. »Warum schaut ihr mich alle so an, als wäre ich ein Gespenst?«
    »Dein Ärmel«, sagte Diana. »Du bist markiert worden.«
    Cassie streckte ihre Hand nach ihm aus, aber Nick wehrte sie ab. Er musterte mit zusammengekniffenen Augen seine Jacke.
    »So ist es«, sagte er mit tonloser Stimme. Das war seine einzige Reaktion.
    Während der ganzen Heimfahrt sprach Adam kein Wort. Cassie nahm es nicht persönlich, ihr war selbst nicht nach Reden zumute. Was gab es nach einem Abend wie diesem auch noch zu sagen? Aber als sie vor ihrem Haus ankamen, stellte Adam den Motor ab und drehte sich zu ihr um, als hätte er noch etwas auf dem Herzen.
    »Bist du dir wirklich sicher, dass ich diese Nacht nicht bei dir auf dem Sofa schlafen soll?«,

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