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Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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anders. Es war das unangenehme Gefühl, angestarrt zu werden, ohne zu wissen von wem und von wo.
    Er wandte sich wieder Isana zu, die aus angstrunden Augen zu ihm nach oben blickte. »Ich habe Hunger«, sagte er und blinzelte ihr in der Hoffnung zu, dass sie seine Worte dann richtig einordnen konnte. »Lass uns ein paar Beeren sammeln.«
    »Ja.« Isana nickte eifrig, zupfte ihren Rock zurecht und stand auf. »Vorhin habe ich sogar ein paar Pilze gesehen …«
    Lexz zögerte nicht mehr länger. Er griff nach Isanas Hand und zog sie fast unsanft zu sich hoch. Eben noch hatte sein Körper auf ihre Gegenwart ganz eindeutig angesprochen. Doch jetzt war er sich sowohl ihrer verführerischen Nähe bewusst, als auch der Gefahr, die sich spürbar um sie herum zusammenzog.
    Isana stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr: »Vielleicht ein wildes Tier?«
    Er schüttelte den Kopf. Möglicherweise hatte sie gleich wahrgenommen, was auch ihm aufgefallen war: Raubtiergeruch. Aber er hatte den Toten nicht vergessen, den er entdeckt hatte, kurz bevor er auf Torgon gestoßen war. Die Höhlenmenschen steckten in Fellen – und sie stanken. Ohne Zweifel war das ein Nachteil für sie, falls sie sich unbemerkt anschleichen wollten. Für ihn aber war es ein Vorteil.
    »Lass uns nachsehen, was die anderen machen«, sagte er. »Unterwegs können wir ja nach etwas Essbarem Ausschau halten.«
    Er bückte sich, um das Schwert aufzunehmen, das er mitsamt der Lederscheide neben sich abgelegt hatte, während er und Isana sich nähergekommen waren. Irgendetwas warnte ihn jedoch, und er packte die Waffe und riss sie mit einem Ruck aus der Lederscheide. Mit einem zischenden Laut fuhr das Schwert durch die Luft und machte einen scharfen Bogen über Isanas Kopf hinweg.
    Sie stieß einen erschrockenen Laut aus und taumelte zurück. »Was soll das? Warum erschreckst du mich so?«
    Lexz stieß ein nervöses Lachen aus. »Ich wollte nur sehen, ob ich das Schwert noch kraftvoll führen kann, nachdem …« Er brach ab, befestigte die Lederscheide zwar an seinem Rücken, steckte das einst von Isanas Vater Kenan gefertigte Bronzeschwert aber nicht mehr in die Scheide zurück.
    Er war sicher, dass er etwas gesehen hatte. Ein Huschen. Die schnelle Bewegung einer Hand, die nach einer Waffe griff. Oder irgendetwas anderes, das auf einen bevorstehenden Angriff hindeutete.
    »Lass uns verschwinden«, raunte er Isana ins Ohr.
    Sie nickte, reckte sich abermals empor und küsste ihn auf den Mund. »Sei vorsichtig«, gab sie leise zurück. »Ich habe Angst. Wir müssen schnell zu deinen Freunden. Denn allein …«
    »… haben wir keine Chance«, hatte sie vielleicht sagen wollen.
    Lexz erriet den Sinn ihrer Worte im selben Augenblick, als er die Bewegung wahrnahm, die aus der graugrünen Dunkelheit hervorbrach.
    Er packte Isana an der Schulter und riss sie zurück, um sie mit seinem Körper zu decken. Und das keinen Augenblick zu früh. Ganz kurz sah er eine dunkle Gestalt, die zwischen den Bäumen hervortrat, und erwartete, dass sie auf ihn zustürzen werde, um ihn mit einer Keule oder einer Steinaxt zu attackieren.
    Aber es kam anders.
    Er sah, wie ein Bogen gehoben wurde, und dann schnellte auch schon der Pfeil von der Sehne …

Kapitel 12
    Amar war vorausgeeilt, und auch Taru war schon längst im Inneren des Hauses verschwunden, bevor man Arri endlich hineinführte und die schmale Stiege nach oben betreten ließ. Mit jedem Schritt, den sie hochstieg, fühlte sie sich unbehaglicher. Eine merkwürdig gedrückte und angespannte Stimmung herrschte in dem Langhaus, der sie sich selbst dann nicht hätte entziehen können, wenn ihr Amars Worte von vorhin nicht noch im Kopf herumgespukt wären.
    »Das ist die falsche Antwort«, hatte Amar gesagt, als sie behauptet hatte, keine Drude zu sein.
    Was meinte er damit bloß? Warum sollte das die falsche Antwort sein?
    Und was, dachte Arri, ist eigentlich eine Drude?
    Darunter mochte jeder etwas anderes verstehen, meist jedoch nichts Gutes. Für Arri war es vor allem ein Schimpfwort, mit dem man sie schon früher öfter bedacht hatte. Nun konnte sie es bald nicht mehr hören.
    Die Stufen knarrten unter ihren Füßen, und der Mann, der hinter ihr ging, gab ihr mit einem klatschenden Klaps zu verstehen, dass sie ihre Schritte beschleunigen sollte. Dieser unfreundlichen Aufforderung hätte es nun wirklich nicht bedurft. Mit klopfendem Herzen eilte sie die letzten Stufen empor. Sie hatte nicht vergessen, dass sie

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