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Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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mit Urutark zu tun.
    Und damit, dass der Kundschaftertrupp spurlos verschwunden war.
    »Ja, ich glaube, du hast recht«, antwortete Zakaan. »Wir sollten keine Zeit mehr verlieren.«
    Der Kleine nickte eifrig. »Dann sollten wir uns jetzt aber wirklich beeilen! Wir müssen ins Dorf, um die Frauen zu beschützen!«

Kapitel 15
    Lexz’ Herz schlug so schnell und heftig, dass er das Gefühl hatte, es müsse sich sogleich überschlagen. Dieser Wald war schrecklich, eine finstere grüne Höhle mit wuchernden Schlingpflanzen, stachligen Ranken, ineinander verwachsenen Zweigen und einem ständigen Gesumme und Gebrumme unzähliger Insekten, die sich auf sie stürzten, um von ihrem Blut zu saugen, bis ihre Haut nach und nach mit Pusteln und eitrigen Wunden übersät war.
    »Drei verfluchte Tage!«, keuchte Ekarna. »Drei verfluchte Tage irren wir schon durch diesen Dschungel – und das ohne vernünftige Rast … und ohne richtige Nachtruhe … da mache ich nicht mehr mit … ich hock mich irgendwo hin und lass mich von dem Grünzeug einspinnen … das ist doch besser, als hier weiter ziellos rumzustolpern!«
    Lexz streckte die Hand nach seiner Weggefährtin aus. Er schämte sich für den Gedanken: Aber es wäre ihm wirklich lieber gewesen, es wäre Isana, die er mit einer zärtlichen Geste hätte berühren können. Wie sehr er sie vermisste!
    Dabei konnte er sich doch glücklich schätzen, dass er wenigstens seine Gefährten so schnell wiedergefunden hatte. Und er konnte sich auch wirklich nicht über sie beklagen, schließlich hatten sie ihn bei der Verfolgung der Höhlenmenschen sofort unterstützt. Nicht dass es viel genutzt hätte. Die Verfolgung von Isana und ihren Entführern aufzunehmen, war angesichts der Schneise, die sie in den Wald geschlagen hatten, eine Kleinigkeit gewesen. Aber als sie dann in ein steiniges, hügeliges Gelände geraten waren, hatten sie verwirrende und widersprüchliche Spuren vorgefunden – und sich schließlich vollständig verlaufen.
    Die ganze Zeit über hatte Ekarna seine Launen schon ertragen – und sein ständiges Gerede über Isana. Es war also kein Wunder, dass sie jetzt versuchte, sich seinem Zugriff zu entziehen. Aber er erwischte ihre Schulter und zog sie wegen ihrer Gegenwehr unsanfter an sich heran, als er es eigentlich vorgehabt hatte. Ekarna machte einen kleinen Stolperschritt auf ihn zu, versuchte sich in der gleichen Bewegung wieder von ihm zu lösen und verharrte dann keuchend. »Lass das. Erzähl mir jetzt nicht schon wieder etwas von Isana. Und auch nicht von Larkar und Sedak. Ich kann es einfach nicht mehr hören. Die sind doch längst tot, allesamt. Und das werden wir auch bald sein – wenn wir hier nicht endlich rauskommen.«
    Lexz schüttelte den Kopf. Er hatte gar nicht vorgehabt, einmal mehr die Sprache auf Isana bringen, und dass sie sie unbedingt finden und aus den Klauen der Höhlenmenschen befreien mussten. Er hatte vielmehr irgendetwas Tröstliches sagen wollen. Oder vielleicht auch nur etwas Dummes. So groß war der Unterschied nicht, wenn man am Rande seiner Kraft stand und nicht mehr ein noch aus wusste.
    Torgon war schon wieder mitten in einen seiner nicht enden wollenden Kämpfe mit dem Unterholz verstrickt, das seinen wuchtigen Hammerschlägen scheinbar nichts entgegenzusetzen hatte. Doch kaum setzte der Dicke einen Fuß in das soeben von ihm zusammengedroschene Grün, da wickelte sich bereits eine Ranke um seinen Fuß, da schnellte ein Zweig auf ihn zu, da waren plötzlich Dornen, wo sich eben scheinbar noch eine Lücke in dem Dickicht befunden hatte.
    »Weg mit euch!«, schrie Torgon. »Aus dem Weg!« Er schwang den Hammer wie ein wütender Gott, und was er traf, wurde zerschmettert oder zerstob in faserige Einzelteile. Schritt für Schritt kämpfte er sich weiter, unaufhaltsam auf die lichte Stelle zuhaltend, die sie schon seit einem halben Tag narrte: Immer wenn sie ihr näher zu kommen schienen, war sie plötzlich nicht mehr da, wo sie sie kurz zuvor gesehen hatten, sondern ein Stück weiter hinten, verborgen von immergrünem Geranke und Gewuchere.
    »Schnell«, stieß Ekarna hervor, die Lexz’ Blick gefolgt war. »Die Schneise schließt sich schon wieder! Wir müssen Torgon hinterher!«
    Sie stieß sich ab und versetzte Lexz dabei einen fast spielerischen Schubser, der ihn niemals ihn Bedrängnis gebracht hätte, wäre er nicht vollkommen übermüdet und am Rande seiner Kräfte gewesen. Doch so kämpfte er mit wild rudernden Armen darum, nicht

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