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Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Ohr. »Das ist eine ganze Gruppe. Wir müssen vorsichtig sein. Lass uns lieber verschwinden.«
    Arri schob ihn ein Stück zurück und schüttelte trotzig den Kopf. Sie hatte ohne jeden Zweifel Tarus Stimme erkannt – und das Wort Streit gehört. Das klang gar nicht gut. Sicherlich war Isana noch bei ihm, und wie sie Taru einschätzte, war sie in großer Gefahr. Dieser kleine Möchtegern-Herrscher schien inzwischen leider vollkommen unberechenbar zu sein, wenn ihn die Wut übermannte. In diesem Zustand schreckte er auch vor Gewalttaten nicht zurück, wie Arri ja am eigenen Leib hatte erfahren müssen.
    Allmählich wurde es Zeit, dass sie ihm Grenzen setzte.
    »Wir sehen uns das mal näher an«, flüsterte sie.
    Larkar sah sie an, als habe sie den Verstand verloren. Vielleicht hatte sie das ja auch. Aber wenn, dann auf ganz andere Weise, als es der Speer vermuten mochte. Sie war nämlich nicht länger bereit, sich herumschubsen zu lassen und auf irgendjemanden Rücksicht zu nehmen, schon gar nicht auf einen Idioten wie Taru.
    »Tu das lieber nicht«, flüsterte Larkar.
    »Was soll ich lieber nicht tun?«, zischte Arri. »Soll ich Isana etwa diesem Schläger überlassen? Soll ich nicht wenigstens versuchen, sie zu befreien, bevor er sie verprügelt – oder ihr noch Schlimmeres antut?«
    »Doch, natürlich sollst du ihr helfen«, widersprach ihr Larkar rasch. »Aber einfach so loszustürmen, ohne zu wissen, auf was man da stößt – oder aber jemanden zu befreien, das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge.«
    Arri spürte ein seltsames Gefühl von Enttäuschung. Sie und Larkar kannten sich doch kaum. Und da erwartete sie allen Ernstes, dass er sein Leben riskierte, nur um ihr zu helfen? Das war doch lächerlich. Aber andererseits gab es auch eine Art von Vertrautheit zwischen ihnen, wie sie zwischen eigentlich Fremden entstehen konnte, wenn sie in einer besonderen Lage aufeinander trafen. Doch das allein war es nicht: Larkar erschien ihr bereits so vertraut wie ein alter Freund – nämlich wie ein Freund, auf den man sich in einer Notlage verlassen konnte.
    Aber vielleicht hatte sie sich da ja auch nur etwas eingeredet.
    »Wenn du nicht mitkommen willst …«, begann sie ärgerlich und um eine Spur zu laut.
    »Darum geht es doch nicht«, unterbrach sie Larkar. Er straffte sich. »Ich habe mindestens zwei Männerstimmen gehört, und das bedeutet, dass außer Taru noch jemand anders dabei sein muss. Vielleicht ist es ja wirklich eine ganze Gruppe. Wir müssen vorsichtig sein.«
    Arri spürte einen tiefen Stich in der Magengegend. Wenn er nicht mitkommen wollte, war das die eine Sache. Aber dass er deswegen irgendwelche Geschichten erfand, begeisterte sie gar nicht. »Ich bin sicher, dass dort vor uns nur Isana und Taru sind, sonst niemand. Aber mach, was du willst. Du kannst ja hier auf mich warten, oder auch einfach verschwinden.«
    Larkar schüttelte den Kopf und öffnete die Hände, die er bisher zu verkrampften Fäusten geschlossen hatte. »Ich werde mitkommen, wenn du es willst.«
    Arri zögerte. »Bist du sicher?«
    Larkar nickte. »Natürlich bin ich das. Und jetzt genug der Worte. Lass uns endlich gehen!«
    Arri nahm die Aufforderung sofort an. Sie versetzte Larkar einen freundschaftlichen Schubser, drehte sich um und schlich in die Richtung der Abendsonne, die mit ihrem blendend roten Licht die Bäume, die da vor ihr standen, wie dunkle Krieger wirken ließ, die sich ihr drohend zuwandten. Eigentlich sollte ich Angst haben, dachte sie, aber die hatte sie nicht. Sie hatte längst den Punkt überschritten, wo es noch ein Zurück gab.
    Larkar war mit ein paar humpelnden Schritten, die dennoch kraftvoll wirkten, neben ihr. »Denk an das, was ich dir gesagt habe«, raunte er ihr zu. »Da vorn sind mehrere Männer. Da willst du doch nicht so einfach dazwischengehen, oder?«
    Eigentlich wollte sie das doch. Trotzdem schüttelte sie den Kopf. »Nein«, flüsterte sie. »Ich will nur Isana befreien und mir Tarus Kopf holen.«
    Lexz stand verkrampft da, die Schultern wie unter einer unsichtbaren steinernen Last nach vorn gebeugt und mit zu Fäusten geballten Händen. Alles in ihm war in Aufruhr. Der Wind, der vom Tal heraufwehte, schien mit jedem Atemzug kälter zu werden, und er musste sich richtig zusammenreißen, um nicht zu zittern und vor Kälte mit den Zähnen zu klappern.
    »Es ist fürchterlich«, sagte Torgon und legte ihm die Hand auf die Schultern.
    »Fürchterlich?« Lexz fuhr zu Torgon herum. Das war wohl

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