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Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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den Bruderverrat nicht einfach hatten hinnehmen wollen. All das war so schrecklich.
    Jetzt wandte sich Larkar ihr nicht mehr zu. Er war wohl mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, und da konnte ihn Arri nur zu gut verstehen. Denn es waren eine Menge Neuigkeiten, die er da gerade erfahren hatte – und das während einer Flucht vor einer Meute, die ihn und seinen Weggefährten offensichtlich schon seit geraumer Zeit jagte und gerade erst aufs Wildeste Pfeile verschossen hatte.
    Als sich Arri endgültig abwenden wollte, um nach einem Fluchtweg Ausschau zu halten, drehte sich Larkar wieder zu ihr um. »Dann bist du eine von uns, obwohl ich dich noch gar nicht kenne.«
    »Von uns?«, fragte Arri überrascht.
    Larkar nickte ernsthaft. »Von uns Rakern.«
    Arri brauchte eine Weile, um zu begreifen, was er damit meinte. »Eigentlich bin ich keine von euch«, sagte sie. »Meine Mutter stammt aus einem Land, das in den Fluten vor der Küste des großen Meeres im Norden längst versunken ist.«
    »Und dein Vater?«
    »Mein Vater?« Verwirrt schüttelte Arri den Kopf. »Ich weiß nichts von ihm. Ich bin in einem kleinen Dorf an einem friedlichen Fluss aufgewachsen …«
    Lexz schüttelte den Kopf. »Es kommt nicht darauf an, wo du aufgewachsen bist. Sondern darauf, für wen dein Herz schlägt.«
    Ja, dachte Arri. Genauso war es wohl. Und als sie das dachte, hatte sie einmal mehr das Gefühl, ihrer Mutter ganz nah zu sein.
    Das war seltsam. In ihrem Schmerz hatte sie Lea fast vergessen. Warum nur fühlte sie sich ausgerechnet in der Anwesenheit dieses fremden Kriegers Lea so nah?
    »Unser Volk steht vor einer großen Prüfung«, sagte Larkar, als sie nicht antwortete. »Unser Schamane hat uns vorausgesagt, dass sich in den nächsten Tagen entscheiden könnte, ob wir weiterleben werden oder nicht. Ob uns auch künftig ein Leben in Frieden und Wohlstand beschieden sein wird, oder ob wir jämmerlich untergehen werden.«
    Arri schreckte aus ihren Gedanken hoch. »Ich verstehe das nicht«, bekannte sie. »Welcher Schamane denn?«
    »Hat dir denn Dragosz gar nichts von ihm erzählt?«
    Arri schüttelte den Kopf. »Wir haben einen Ältestenrat, ja. Aber keinen Schamanen.«
    »Ja«, bestätigte Larkar. »Ihr habt keinen Schamanen, weil Zakaan bei uns geblieben ist und nur sein Bruder Abdurezak mit Dragosz ging.« Er stockte, bevor er fortfuhr, und ließ seinen Blick erneut über ihre Umgebung schweifen. Offensichtlich rechnete er jederzeit mit einem weiteren Angriff. »Zakaan ist der wahrscheinlich größte und weiseste aller Schamanen, die jemals in der Mitte unseres Volkes gelebt haben. Er sieht Dinge, die kein anderer zu sehen vermag, und versteht Zusammenhänge, die kein anderer begreifen kann. Und er hat eine sehr kluge Art, mit Ragok umzugehen – der in diesen harten Zeiten zu allzu harten Entscheidungen neigt.«
    »Ja«, sagte Arri. »Du hast recht. Dragosz hat mir kaum etwas von ihm erzählt.«
    »Und das aus gutem Grund«, sagte Larkar. »Denn Zakaan hat seinen Untergang vorhergesagt und ihn gewarnt, Surkija zur Frau zu nehmen – und dadurch den Bruch mit Ragok zu riskieren.« Erschöpft schloss er die Augen, und Arri begriff, dass er nun am Ende seiner Kräfte war. Sie hatte in der letzten Zeit viel Leid und Elend gesehen, und wann immer möglich hatte sie zu helfen versucht.
    »Du brauchst Ruhe«, stellte sie fest.
    »Ruhe?« Es war fast ein Aufschrei. »Ich brauche vor allem etwas zu trinken. Meine Kehle ist vollkommen ausgedörrt.«
    Arri zeigte hinter sich. »Dort ist der Fluss. Und da ist genug Wasser.«
    »Ja. Und dazwischen sind Taru und die Dämonen.«
    »Die Dämonen?«, echote Arri überrascht. »Welche Dämonen?«
    Larkar winkte ab. »Das spielt im Augenblick keine Rolle. Ich muss wissen, wo ihr lagert. Habt ihr Urutark gefunden?«
    Arri zögerte. Sie kannte nur Dragosz’ Version des Bruderzwistes, aber auch diese hatte sie nicht wirklich zufriedengestellt, bei aller Liebe zu Dragosz nicht. Sie hatte keine Ahnung, was wirklich vorgefallen war – und was er getan hätte, wenn er auf die verloren gegangene Hälfte seines Volkes gestoßen wäre.
    Ihr Zögern schien Larkar gar nicht zu gefallen. Er beugte sich vor, und Arri fürchtete schon fast, er wolle sie schlagen. »Ich muss wissen, ob da Urutark ist!«
    Arri hielt seinem Blick stand und schüttelte den Kopf. »Woher soll ich das denn wissen? Ich bin doch noch nicht einmal von eurem Volk.«
    »Aber …« Larkar brach ab und legte den Zeigefinger auf die

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