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Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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den guten alten Zeiten, als sie noch genug hatten erübrigen können, um den Göttern ein angemessenes Opfer darbieten zu können …
    Lexz versuchte die Augen offen zu halten und nach allem Ausschau zu halten, was verdächtig sein konnte. Aber das wollte ihm nicht gelingen. Es war Zakaans Stimme, die er jetzt hörte, und nicht mehr das Rauschen des Windes und das Rascheln der Blätter. Er hörte den leicht knarrenden, dumpfen Unterton, der vor allem dann die Worte des Schamanen begleitete, wenn er den jungen Kriegern etwas Wichtiges mit auf den Weg gab. Etwas nämlich, das ihnen helfen sollte, die Gefahren zu bestehen, die in der unbekannten Welt lauern mochten, in die sie sich auf der langen Wanderung und Suche nach Urutark aufmachten.
    »Wann immer du nicht mehr weiterweißt, werde ich dir helfen können«, hatte Zakaan damals gesagt. »Ich werde in deinen Gedanken sein, wann immer du mich brauchst. Alles, was du dafür tun musst, ist, dich auf meine Stimme zu konzentrieren. Und auf deine Atmung.«
    Lexz wusste, dass Zakaan recht hatte. Allein war man verloren. Es war das Wissen und die Weisheit der Ahnen, die einen stark machten. Das Wissen, das durch den Schamanen sprach, und für das man sich öffnen musste, wollte man in dieser Welt bestehen, in der doch alles drunter und drüber ging.
    »Konzentriere dich auf deine Atmung«, hatte ihm Zakaan auch dann immer gesagt, wenn er allein mit ihm am erlöschenden Feuer gesessen hatte, nachdem die anderen bereits längst verschwunden waren und sich für eine weitere Nacht auf dem harten Untergrund einer fremden Welt gebettet hatten. »Dein Atem spendet dir die Kraft, die die Götter zum Beginn der Zeiten auf die Welt geblasen haben, als sie Menschen und Tiere erschufen. Dein Atem verbindet dich mit dem Atem der Tiere, die du jagst. Er verbindet dich mit den Menschen, die du liebst, und ebenso mit den Menschen, die du hasst. Vor allem verbindet er dich aber mit dem Atem der Götter.«
    »Der Atem der Götter«, flüsterte Lexz. »Wir müssen uns auf den Atem der Götter besinnen.«
    Aber ob das half, wenn man eine zarte mädchenhafte Erscheinung gesehen hatte, deren Anblick den eigenen Tod verkündete?
    Torgon drehte sich zu ihm um und sah ihn stirnrunzelnd an. Lexz konnte in diesem Augenblick nichts anderes denken als: ob er überhaupt richtig atmen kann, so dick wie er ist? Und warum muss er eigentlich ständig irgendetwas in sich hineinstopfen?
    »Zakaans kluge Ratschläge helfen uns hier nicht weiter.« Torgon schüttelte besorgt den Kopf. »Wir müssen selbst entscheiden, was jetzt zu tun ist.«
    »Ja, das sehe ich auch so«, pflichtete ihm Ekarna bei, bevor Lexz etwas sagen konnte. Sie wandte ihren Kopf nach rechts. »Habt ihr das vorhin auch gesehen? An der Grube? Kurz bevor wir losgegangen sind?«
    »Ja, ich habe jemanden gesehen«, sagte Torgon schmatzend. Er nahm etwas Undefinierbares auf, roch daran und biss dann herzhaft hinein. »Einen muskelbepackten Kerl mit wildem Bart und einem noch wilderen Funkeln in den Augen, der eine riesige Keule in der Hand hatte. Und dann war da noch einer, der mit einem Speer auf uns losgehen wollte. Aber dem hast du ja einen gehörigen Schrecken eingejagt, dadurch, dass du deine Zähne in ihn vergraben hast.«
    Es war wohl mehr als nur ein Schrecken gewesen, dachte Lexz, sprach jedoch die Worte nicht aus. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Ekarna.
    Und dann sagte sie fast unhörbar genau den Satz, von dem er schon gefürchtet hatte, dass sie ihn sagen würde: »Nein, das meine ich nicht.«
    »Aha«, machte Torgon. »Und welchen von unseren vielen anderen Angreifern meintest du dann?«
    Ekarna zögerte. »Keinen der Angreifer«, sagte sie schließlich.
    Nein, wisperte eine Stimme in Lexz’ Gedanken, etwas viel Schlimmeres. Eine Todessyre.
    Aber warum hatte Ekarna sie dann auch gesehen? Stand etwa auch ihr der Tod bevor? Waren sie denn beide todgeweiht?
    »Was ist nun?«, drängte Torgon. »Wen hast du gesehen?«
    Ekarna antwortete darauf etwas, das Lexz nur zu gut verstand. Denn wenn sie das Gleiche wie er gesehen hatte, ein zartes Mädchen, fast durchsichtig, das mit einer Stimme sprach, die keinem menschlichen Wesen gehören konnte, dann würde sie dies aus dem gleichen Grund verschweigen wie er selbst.
    Weil es nichts war, über das man sprechen sollte.
    »Ich weiß nicht, wen oder was ich gesehen habe«, sagte Ekarna. »Und ich weiß auch nicht, was uns getroffen hat … Dieses Zeug aus der Grube …«
    »Meinst du, nachdem

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