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Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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mit einem Satz bei ihm und wollte ihm schon hochhelfen, aber Larkar stieß sie zurück, in Richtung Tür.
    »Schnell«, keuchte er. »Sie werden gleich hier sein!«
    Es bedurfte keiner Erklärung, was er damit meinte. Über ihnen donnerten Schritte, und jetzt rieselte an vielen Stellen der Dreck durch die Decke. Arri meinte, Waffengeklirr zu hören und ein Kommando, das die Männer über ihr anspornte, die Falle zuschnappen zu lassen, in die sie sich zusammen mit dem fremden Krieger gerade eben selbst begeben hatte.
    Ohne zu zaudern drehte sich Arri um und stürzte auf die Tür zu.
    Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte. Aber sicherlich nicht das, was da vor dem Haus auf sie lauerte.

Kapitel 9
    Alles ist verloren. Das war der erste Gedanke, den Lexz hatte, als er wieder zu sich kam. Er lag genau dort am Boden, wo man ihn niedergestreckt hatte. Ein gutes Stück entfernt hörte er Kampfschreie und das dumpfe oder auch klirrende Geräusch, mit dem Waffen aufeinanderschlugen. Und er glaubte, die Stimme Ekarnas herauszuhören. Sie klang schrill und verzweifelt. In seiner Phantasie sah er seine beiden Gefährten in einen heftigen Kampf verstrickt, bereits mehrfach getroffen, blutend und verzweifelt, und kurz davor, ebenfalls zu Boden zu gehen.
    Er musste ihnen helfen. Mit aller Gewalt versuchte er sich hochzustemmen, seine Arme wollten ihm jedoch nicht gehorchen. Zwar schmerzten sie nicht, aber mehr als die Hände zu Fäusten zu ballen und anschließend wieder zu spreizen, wollte ihm bei aller Anstrengung nicht gelingen.
    »Nein!« Er schüttelte den Kopf. So durfte es doch nicht enden. Ekarna und Torgon wurden gerade von einer Übermacht überwältigt, und er lag hier wie ein Gefangener seines eigenes Körpers und konnte ihnen nicht zu Hilfe eilen?
    Das durfte nicht sein.
    Erneut strengte er sich an, atmete tief ein und drückte sich so gut es ging ab. Diesmal kam er tatsächlich ein kleines Stück nach oben, aber es war nur ein winziges, lächerliches Stückchen, und gleichzeitig durchpulste seinen Kopf und Nacken ein harter und hämmernder Schmerz.
    »Verdammt noch mal!«
    Lexz biss die Zähne so hart aufeinander, dass es wehtat, und verdoppelte gleichzeitig seine Anstrengungen. Der Erfolg war lächerlich. Das Pochen verstärkte sich, aber er kam nicht wesentlich weiter hoch als zuvor. Dafür begannen nun seine Finger zu kribbeln und ein brennender Schmerz breitete sich in seinen Armen aus.
    Das konnte er nicht zulassen. Er spürte, wie ihn eine Mischung aus Wut und Verzweiflung durchpulste. Das war gut so. Er musste diese Kraft nutzen, um endlich hochzukommen.
    Die Kampfgeräusche, die an sein Ohr drangen, waren erst heftiger geworden. Jetzt jedoch ließen sie nach. Er konnte Ekarna nicht mehr hören. Was, wenn sie bereits getroffen war, wenn sie ein Schlag niedergestreckt hatte …
    Alles purzelte in ihm durcheinander, Gedanken und Gefühle, Selbstvorwürfe sowie die Angst, zu spät zu kommen. Und in all dem Durcheinander war noch etwas anderes: die knarzende alte Stimme des Schamanen, die sich mal wieder bemerkbar machte.
    Diesmal nicht, dachte er. Der Schamane hatte doch gar nichts mit diesem Kampf zu tun. Es ging hier um Leben und Tod, darum, ob er seinen Gefährten beistehen konnte oder nicht. Von solchen Dingen verstand Zakaan nichts. Schließlich war er kein Krieger.
    »Als ob ein Schamane nichts vom Kämpfen weiß«, glaubte er Zakaans Stimme zu hören. »Wir Schamanen haben die gleiche Aufgabe wie das Auge eines Orkans: mitten im Sturm die Ruhe zu bewahren. Das ist aber nicht ohne äußere und innere Kämpfe möglich.«
    Wenn er gekonnt hätte, hätte sich Lexz mit beiden Fäusten gegen die Schläfen geschlagen, um diese Stimme zu vertreiben. Allmählich war er es leid. Irgendwann musste mit dieser ständigen Bevormundung durch einen alten Mann Schluss sein, einen Alten, der es auf irgendeine geheimnisvolle Weise immer wieder schaffte, in seinen Kopf einzudringen.
    »Deine Gedanken verwirren sich schon wieder«, tadelte ihn der Schamane. »Besinne dich endlich auf das, was wirklich wichtig ist. Schöpfe die Kraft aus dir selbst! Sei wie das Auge des Wirbelsturms, nicht wie der Sturm selbst!«
    »Ja, danke schön!« Lexz nahm Schwung und rollte sich herum. Seine Arme waren noch immer nicht wirklich einsatzfähig, und die brennenden Schmerzen wurden dadurch auch nicht gerade gelindert – aber er spürte immerhin, wie etwas Leben in seine Arme und Beine zurückkehrte.
    »Wut kann helfen«, sagte der

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