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Die historischen Romane

Die historischen Romane

Titel: Die historischen Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Umberto Eco
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Rabbiner in Prag darüber?«
    »Lesen Sie dies: ›In der Politik dürfen wir nicht zögern, das Eigentum zu konfiszieren, wenn wir dadurch Unterwerfung und Macht erlangen. Wir legen Wert darauf, als Befreier der Arbeiter zu erscheinen, indem wir so tun, als ob wir sie liebten nach dem Prinzip der Brüderlichkeit, das von unserer Freimaurerei verkündet worden ist. Wir werden ihnen sagen, dass wir gekommen sind, um sie aus ihrer Unterdrückung zu befreien, und werden sie auffordern, in die Reihen unserer Armeen von Sozialisten, Anarchisten und Kommunisten einzutreten. Aber der Adel, der die arbeitenden Klassen ausbeutete, hatte noch ein Interesse daran, dass sie gut genährt, gesund und stark waren. Unser Interesse ist dagegen die Degeneration der Gojim. Unsere Macht wird darauf beruhen, die Arbeiter in einer ständigen Unterernährung und Ohnmacht zu halten, denn so unterwerfen wir sie unserem Willen, und in ihrem Milieu werden sie niemals die Kraft und Energie finden, sich gegen uns zu erheben.‹ Und nehmen Sie auch dies hinzu: ›Wir werden eine weltweite Wirtschaftskrise erzeugen, mit allen Mitteln, die sich uns bieten, und mit Hilfe des Goldes, das sich zur Gänze in unseren Händen befindet. Wir werden riesige Massen von Arbeitern in ganz Europa aufs Pflaster werfen. Dann werden sich diese Massen mit Freude auf jene stürzen, die sie in ihrer Ignoranz seit Kindesbeinen beneidet haben, werden ihr Blut vergießen und sich ihrer Habe bemächtigen. Uns aber werden sie nichts antun, denn wir werden den Zeitpunkt der Attacke im voraus wissen und die nötigen Maßnahmen treffen, um unsere Interessen zu schützen.‹«
    »Haben Sie auch etwas über Juden und Freimaurer?«
    »Aber gewiss doch. Hier ein sehr klarer Text: ›Solange wir die Macht noch nicht erreicht haben, werden wir überall in der Welt Freimaurerlogen gründen und vervielfachen. Diese Logen werden die wichtigsten Orte sein, an denen wir unsere Informationen sammeln, und zugleich werden sie unsere Propagandazentren sein. In diesen Logen werden wir alle sozialistischen und revolutionären Klassen der Gesellschaft bündeln. Fast alle Agenten der internationalen Geheimpolizei werden Mitglieder unserer Logen sein. Die meisten derer, die in Geheimgesellschaften eintreten, sind Abenteurer, die es bloß irgendwie zu etwas bringen wollen und keine ernsthaften Absichten haben. Mit solchen Leuten wird es uns leicht sein, unser Ziel zu verfolgen. Es versteht sich, dass wir es sein müssen, die als einzige die Unternehmungen der Freimaurer lenken.‹«
    »Phantastisch!«
    »Vergessen Sie nicht, dass auch die reichen Juden mit Interesse auf einen Antisemitismus blicken, der sich gegen die armen Juden richtet, da er die weichherzigeren Christen dazu bringt, mit der ganzen jüdischen Rasse Mitleid zu haben. Lesen Sie das hier: ›Die antisemitischen Ausbrüche waren auch sehr nützlich für die jüdischen Anführer, weil sie in den Herzen einiger Nichtjuden Mitleid auslösten mit einem Volk, das scheinbar malträtiert wurde. Dadurch konnten sie unter den Nichtjuden viele Sympathien für die Sache Zions gewinnen. Der Antisemitismus, der sich durch Verfolgung der Juden niederen Standes ausdrückte, half ihren Führern, sie zu kontrollieren und in Abhängigkeit zu halten. Sie akzeptierten diese Verfolgungen, um dann im passenden Augenblick einzugreifen und ihre Glaubensbrüder zu retten. Bedenken Sie, dass die jüdischen Führer während der antisemitischen Agitationen niemals litten, weder in ihrem Weiterkommen noch in ihren offiziellen Verwalterposten. Es waren diese selben Führer, die “christliche Bluthunde” auf die niederen Juden hetzten. Diese Hunde hielten die Ordnung in ihren Herden aufrecht und halfen dadurch, die Stabilität Zions zu stärken.‹«
    Ich hatte auch viele Seiten gesammelt, die Joly sehr detailliert über die Mechanismen der Darlehen und Zinsen geschrieben hatte. Ich verstand nicht viel von diesen Mechanismen und war auch nicht sicher, ob die Zinsen noch dieselben wie zu Jolys Zeit waren, aber ich vertraute meiner Quelle und gab Golowinski Seiten um Seiten, die vermutlich den einen oder anderen aufmerksamen Leser unter verschuldeten Händlern oder Handwerkern gefunden hätten oder gar unter solchen, die in den Strudel der Zinswucherei geraten waren.
     
    Schließlich dachte ich noch an das, was ich in La Libre Parole über die Untergrundbahn gelesen hatte, die in Paris gebaut werden sollte. Es war eine alte Geschichte, man sprach davon seit

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