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Die Hitlers: Die unbekannte Familie des Führers

Die Hitlers: Die unbekannte Familie des Führers

Titel: Die Hitlers: Die unbekannte Familie des Führers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Zdral
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gelesen hatte, dass es ein Zeichen von Mut sei, seinen Schmerz nicht zu zeigen, nahm ich mir vor, bei der nächsten Tracht Prügel keinen Laut von mir zu geben. Und als dies soweit war … habe ich jeden Schlag mitgezählt. Die Mutter dachte, ich sei verrückt geworden, als ich ihr stolz strahlend berichtete: ›Zweiunddreißig Schläge hat mir Vater gegeben!‹« Zugleich gesteht Adolf ein, er habe »den Vater nicht geliebt, dafür aber um so mehr gefürchtet« 24 .
    Der Konflikt Vater-Sohn erfährt ein unerwartetes Ende. Mitte August 1902 hat Alois einen Blutsturz, ausgelöst durch übermäßige Anstrengung beim Abladen von Kohlen im Keller. Der Senior ist zu dieser Zeit 65 Jahre alt. Er erholt sich rasch wieder, nimmt seine üblichen Gewohnheiten auf und tobt, weil sich Adolfs Leistungen in der Schule wieder verschlechtern. Nichts deutet auf etwas Besonderes hin, als Alois am Samstag, dem dritten Januar 1903, zu seinem routinemäßigen Wirtshausbesuch ins »Wiesinger« aufbricht. Kaum trinkt Alois den ersten Schluck aus seinem Weinglas, sackt er zur Seite. Die Angestellten tragen ihn ins Nebenzimmer und legen ihn auf eine Bank. Als Arzt und Priester eintreffen, können sie nur noch den Tod des Alois Hitler feststellen. Offizielle Todesursache: Lungenblutung. Zwei Tage später ist die Beerdigung auf dem Friedhof in Leonding, nur wenige Meter vom eigenen Haus entfernt. Die Linzer Zeitung Tagespost druckt am 8. Januar einen Nachruf. Bedenkt man, dass die Informationen in dem Artikel auf Angaben Klaras und seiner Arbeitskollegen beruhen und dass bekannterweise über Tote nur gut gesprochen wird, so umschreiben selbst diese Zeilen kaum verhüllt den Charakter Alois’: »Fiel ab und zu auch ein schroffes Wort aus seinem Munde, unter der rauhen Hülle verbarg sich ein gutes Herz. Für Recht und Rechtlichkeit trat er jederzeit mit aller Energie ein. In allen Dingen unterrichtet, konnte er überall ein entscheidendes Wort mitreden. Nicht zum wenigsten zeichneten ihn große Genügsamkeit und ein sparsamer, haushälterischer Sinn aus.« Auf gut Deutsch: ein schimpfender Besserwisser und Geizhals, der seine Familie kurz hält.
    Für Klara wurde es damit leichter und schwerer zugleich. Der Quälgeist war tot, ein Quell des Leids versiegt. Damit aber gab es niemanden mehr, der den jungen Adolf hätte in Zaum halten können. Denn die Mutter war mit dem Heranwachsenden zunehmend überfordert. Der Jüngling zeigte sich in der Schule immer fauler, nutzte den Tag für seine eigenen kleinen Ausflüge und führte sich zunehmend renitent und launenhaft auf. Wie Freunde und Verwandte übereinstimmend berichten, war Klara zu gutmütig und zu wenig durchsetzungsfähig. Sie zeigte zwar eine geradezu überbordende Gluckenhaftigkeit und Zuneigung zu ihrem ältesten Kind, immer durchzogen von Angst und Verzagtheit, andererseits verstand sie es nicht, ihre mütterliche Hingabe in konstruktive Bahnen zu lenken. Zudem war sie von den vielen alltäglichen Arbeiten im Haushalt in Beschlag genommen, sodass eine stärkere Kontrolle Adolfs ihr wohl auch aus Zeitmangel aus den Händen glitt.
    Ihr Sohn zeigte in der Schule wieder Schwächen, die zweite Klasse schloss er in Betragen mit der Note drei, in Fleiß mit vier und in Mathematik mit der Note fünf ab. Erst mit einer Nachprüfung schaffte Adolf den Aufstieg in die nächste Klasse. Sein damaliger Klassenlehrer Dr. Eduard Huemer beschrieb Adolf Hitler im Jahre 1924 anlässlich des Gerichtsverfahrens, bei dem sich sein früherer Schützling wegen des fehlgeschlagenen Putsches und des Marsches auf die Feldherrenhalle zu verantworten hatte: »Ich erinnere mich ziemlich gut des hageren, blassen Jungen, der täglich zwischen Linz und Leonding hin und her pendelte. Er war entschieden begabt, wenn auch einseitig, hatte sich aber wenig in der Gewalt, zum mindesten galt er für widerborstig, eigenmächtig, rechthaberisch und jähzornig, und es fiel ihm sichtlich schwer, sich in den Rahmen einer Schule zu fügen. Er war auch nicht fleißig, denn sonst hätte er bei seinen unbestreitbaren Anlagen viel bessere Erfolge erzielen müssen. Hitler war nicht nur ein flotter Zeichner, sondern er wusste auch in den wissenschaftlichen Fächern Entsprechendes zu leisten, nur pflegte seine Arbeitslust sich immer rasch zu verflüchtigen. Belehrungen und Mahnungen seiner Lehrer wurden nicht selten mit schlecht verhülltem Widerwillen entgegengenommen.« 25

    Klara Hitler, geborene Pölzl
    Adolf brachte immer schlechtere

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