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Die Hitlers: Die unbekannte Familie des Führers

Die Hitlers: Die unbekannte Familie des Führers

Titel: Die Hitlers: Die unbekannte Familie des Führers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Zdral
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Wenn er überzeugt ist, dass er nicht gewinnen kann, könnte er seine Truppen in die Schlacht führen und sich als furchtloser und fanatischer Führer stilisieren. Das wäre von unserem Standpunkt aus das am wenigsten Wünschenswerte, weil sein Tod als Beispiel für seine Nachfolger dienen würde, ebenfalls mit fanatischer, todesverachtender Entschlossenheit bis zum bitteren Ende zu kämpfen.
4. Hitler könnte ermordet werden. Obwohl Hitler extrem gut geschützt wird, besteht die Möglichkeit, dass ihn jemand ermordet. Hitler fürchtet diese Möglichkeit … Sie ist ebenfalls von unserem Blickwinkel aus nicht wünschenswert, weil sie einen Märtyrer aus ihm machen würde und die Legende stärkt.
5. Hitler könnte krank werden. Hitler hat viele Charakteristika, die an der Grenze zur Schizophrenie sind. Es ist möglich, dass seine Psyche zusammenbricht, wenn er mit der Niederlage konfrontiert ist. Das wäre eventuell aus unserer Sicht wünschenswert, denn es würde viel dazu beitragen, die Hitler-Legende in den Köpfen des deutschen Volkes zu unterminieren.
6. Das deutsche Militär könnte revoltieren und ihn entmachten. Das scheint mit Blick auf die einzigartige Stellung, die Hitler im Bewusstsein des deutschen Volkes hat, unwahrscheinlich … Das deutsche Militär könnte aber im Angesicht der Niederlage beschließen, dass es weiser wäre, Hitler zu entthronen und eine Marionettenregierung für Friedensverhandlungen einzusetzen. Das würde wahrscheinlich große interne Zwistigkeiten in Deutschland hervorrufen.
7. Hitler könnte in unsere Hände fallen. Das ist die unwahrscheinlichste Variante überhaupt.
8. Hitler könnte Selbstmord begehen. Das ist das plausibelste Resultat. Er hat mehrmals gedroht, sich umzubringen; nach allem, was wir über seine Psyche wissen, ist dies die wahrscheinlichste Möglichkeit …
Was auch passiert, wir dürfen relativ sicher sein, dass Hitler immer neurotischer werden wird, je mehr Niederlagen Deutschland einstecken muss. Jede Niederlage wird sein Selbstvertrauen erschüttern und seine Möglichkeiten begrenzen, sich seine eigene Größe zu beweisen. Als Konsequenz wird er sich gegenüber Angriffen aus den Reihen seiner Verbündeten mehr und mehr verletzlich zeigen und seine Wutanfälle werden sich häufen. Er wird vermutlich versuchen, seine Angreifbarkeit mit zunehmender Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit zu kompensieren. Seine öffentlichen Auftritte werden immer seltener, weil er unfähig ist, eine kritische Zuhörerschaft zu ertragen …
In jedem Fall wird sich sein geistiger Zustand weiter verschlechtern. Er wird so lange kämpfen wie er kann, mit jeder nur erdenklichen Waffe oder Technik, die ihm geeignet erscheint, den drohenden Untergang aufzuhalten. Der Kurs, dem er folgt, ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einer, der ihm den Weg zur Unsterblichkeit ebnet und zur selben Zeit die Welt in Flammen aufgehen lässt.« 192
    Walter Langer, der erste Profiler in der Geschichte des Verbrechens, lag – trotz Ferndiagnose aus Amerika – mit vielen seiner Einschätzungen richtig, wie die weitere Entwicklung nach 1943 gezeigt hat. Für William Patrick Hitler hat sich die Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst gelohnt, er erhält Signale von den Behörden, dass er doch noch Gelegenheit zum Militärdienst bekommt. Am 6. März 1944 ist es soweit: William Patrick meldet sich mit 50 anderen Männern im Rekrutierungsbüro der US-Navy in Sunnyside, Queens. Es kommt zu einer skurrilen Szene: Als William an die Reihe kommt, fragt der Armeemitarbeiter routinemäßig: »Wie heißen Sie?« – »Hitler.« – »Nett Sie kennen zu lernen, mein Name ist Hess!« Es war natürlich ein Amerikaner – mit Namen Gale K. Hess, der für die Marine seinen Dienst tat.
    Der prominente Seemann in spe lockt die amerikanische Presse und das Fernsehen an, als er sich bei der Navy-Station in der Vanderbilt Avenue in Manhattan zur Ausbildung meldet. Er erklärt den Reportern, er habe »mehr als einen harten Strauß mit Hitler auszufechten« und sagt: »Meine Gefühle Hitler gegenüber waren nie herzlich. Die ganze Zeit über in Deutschland musste ich zu Heß oder Hitler laufen, wenn ich etwas wollte. Später wurde die Schwester meiner Mutter 1941 bei einem Luftangriff in London getötet. Meine Mutter hat den Hitlers als Erste den Krieg erklärt, als sie Alois verließ, den Halbbruder Adolfs.« Und, im Vorgriff auf seine Aufgabe: »Ich bin der einzige lebende Nachkomme der Hitler-Familie, der diesen

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