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Die Hochzeit meiner besten Freundin

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Titel: Die Hochzeit meiner besten Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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unternehmen…«
    Ich sehe, dass sie geradezu darauf brennt, mich zu fragen.
    Schuldbewusst setze ich mein Märtyrergesicht auf und beschließe gnädig, sie aus ihrer Misere zu befreien.
    »Warum fragen wir Amanda nicht einfach, ob sie mitkommt?«, schlage ich seufzend und höchst unwillig vor.
    Mein schlechtes Gewissen wird noch größer, als Nicky, die Gute, Liebe, mich umarmt und mir dafür dankt, dass ich so umsichtig und selbstlos bin.
    »Ich weiß, dass du nicht gerade gut auf Amanda zu sprechen bist, aber tief drinnen ist sie wirklich ganz lieb.«
    »Muss aber sehr tief drinnen sein.« Ich schneide eine Grimasse.
    Wieder fällt mir die lachende Frau auf dem Foto in Eddies Büro ein. Vielleicht hat Nicky ja Recht. Vielleicht sollte ich Amanda doch erst ein bisschen besser kennen lernen, bevor ich mir ein Urteil über sie bilde.
    Es hat nichts damit zu tun, dass sie bei unserem Ausflug jemand anderen treffen könnte, um dann hoffentlich nicht mehr so sehr auf Eddie fixiert zu sein.
    Falls doch, dann täte ich ihr damit wirklich einen Gefallen, oder nicht? Schließlich ist er nicht interessiert und es ist total ungesund, so von jemandem besessen zu sein, der einen nicht will.
    Meine plötzliche Anwandlung der Selbstlosigkeit hat natürlich rein gar nichts mit der Tatsache zu tun, dass dieser Liebeskram eindeutig doch ein Virus ist, denn ich habe selbst eine reichlich ungesunde Dosis Interesse an dem Mann.
    Ich bin überrascht, wie viel Zeit und Mühe ich in die Vorbereitungen stecke. Ich hatte ganz vergessen, was für einen Spaß es macht, sich zusammen mit Nix für eine Nacht auf der Rolle fertig zu machen und sich Klamotten, Make-up, gutmütige Sticheleien und eine Flasche Wein zu teilen, während die Stereoanlage voll aufgedreht ist und Pete Tong uns in Partylaune versetzt.
    Amanda kommt eine halbe Stunde zu früh. Sie hat ihre üppigen Kurven in ein Kleid von Moschino gesteckt, das mindestens eine Größe zu klein ist. Ihre Brüste quellen über den Rand des eng anliegenden, scharfen, pinkfarbenen Lycra-Materials wie schmelzende Eiscreme. Das Haar ist zu einer Hochsteckfrisur aufgetürmt, wodurch sie erst recht wie ein Eisbecher mit Sahne aussieht. Fehlen nur noch eine Kirsche obendrauf und ein mutiger Mann mit einem großen Löffel.
    Sie sieht fabelhaft aus. Zum Vernaschen.
    Es ist ziemlich eindeutig, warum sie eine solch monumentale Anstrengung unternommen hat.
    Sie hofft, dass wir einen gewissen Jemand treffen werden.
    Ich dagegen hoffe, dass wir ihn nicht treffen werden.
    O ja, ich gehe ihm immer noch aus dem Weg, so als wäre er vom Finanzamt und als hätte ich Steuerschulden. Doch das allein ist es nicht. Was, wenn er uns zusammen sieht? Amanda und mich. Würde er kapieren, was läuft, zwei und zwei zusammenzählen und bei einer glatten Vier ankommen? Ist es plausibel, dass ich gut genug mit Amanda befreundet sein kann, um mit ihr Tanzen zu gehen, ohne von ihrer Verbindung zu ihm Kenntnis zu haben?
    Ich glaube nicht, dass Amanda überhaupt an die möglichen Konsequenzen eines Aufeinandertreffens gedacht hat. Oder sie hat beschlossen, dass meine »Anonymität« nicht länger von Bedeutung ist, da die Eröffnung im Daisy’s näher rückt und meine Berichterstattung immer spärlicher wird.
    Ich weiß nicht, wer von uns nervöser ist: sie, falls wir ihn nicht sehen, oder ich, falls wir ihn sehen.
    Amanda durchforscht angespannt jede einzelne Bar, in die es uns auf dem Weg zu dem Nachtclub verschlägt, der heute Abend mit unserer Gegenwart beehrt werden wird. Sie hofft wider besseres Wissen, dass eine bestimmte Person zur Tür hereinkommt, und fällt jedes Mal vor Enttäuschung in sich zusammen, wenn er es wieder nicht ist, wie ein Luftballon, aus dem langsam die Luft entweicht, so dass er schließlich ganz traurig und verschrumpelt aussieht.
    Natürlich gibt es in Bars keine Büsche, die eine oder andere Grünpflanze oder auch mal ein perfekt getrimmter Lorbeerbaum in Terrakottakübeln bei den gehobeneren Adressen, aber keine Büsche. Also verstecke ich mich möglichst hinter Nicky und meinem Haar. Ich habe keinen Pony, weshalb ich mir das Haar über dem Gesicht verwuschele und in dunklen Ecken herumlungere wie Cousin It bei einer Party der Addams-Family. Doch ich habe wesentlich weniger Spaß als dieser spezielle Partylöwe.
    Plötzlich macht es mir sehr viel aus, dass ich Eddie angelogen habe, und ich verspüre das heftige Verlangen, ihm die Wahrheit zu sagen, bevor er sie selbst herausfindet und mich

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