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Die Hochzeit meiner besten Freundin

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Titel: Die Hochzeit meiner besten Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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dass ich auf Frauen stehe – auch wenn die Männer, die ich in letzter Zeit getroffen habe, einem wahrhaftig als Entschuldigung dienen könnten.
    Lucy blickt auf und lächelt mich an.
    »Nicola hat mir erzählt, was du für sie getan hast, Annabelle.«
    »Du weißt schon, Richard zu beobachten«, erläutert Nix und hustet, als sie den Rauch einer frisch angezündeten Marlboro Light einatmet.
    »Richard« hat sich inzwischen zu einem Schimpfwort entwickelt, das man genauso abschätzig auszusprechen hat wie »Schwein«.
    »Wofür hat man schließlich Freunde«, entgegne ich achselzuckend, nehme dankend die elegante Espressotasse an, die Nix mir reicht, und wünsche mir, es wäre ein großer Wodka.
    Es entsteht eine Pause, als Nicky Lucys Tasse auffüllt. Lucy nippt an ihrem Espresso und sieht mich dann über den Rand der Tasse hinweg an.
    »Kennst du meinen Mann Gordon?«
    »Nein, eigentlich nicht«, sage ich überrascht. »Ich habe ihn ab und zu von weitem gesehen, aber wir haben uns nie unterhalten.«
    »Das ist gut«, sagt Nicky zu Lucy.
    Die nickt zustimmend.
    »Warum ist das gut?«
    »Weil ich die Scheidung will.«
    Was sage ich jetzt? Tut mir Leid? Herzlichen Glückwunsch? Was hat das damit zu tun, dass ich ihn noch nicht aus der Nähe gesehen habe? Will sie sich scheiden lassen, weil er aus der Nähe wie eine Fratze aussieht?
    Es gelingt mir nicht, eine passende Antwort zu artikulieren, weshalb ich ein – wie ich hoffe – mitfühlendes Lächeln aufsetze.
    Lucy fährt nachdenklich fort, wobei ihre Stimme voller Selbstverachtung ist.
    »Gordon und ich sind seit beinahe achtzehn Monaten verheiratet. Es war eine ziemlich überstürzte Romanze. Du kennst doch das Sprichwort: Heirate mit Eile, bereue mit Weile. Das Problem ist, er war so verdammt charmant, als wir uns kennen gelernt haben, und ich bin ihm auf den Leim gegangen.« Sie atmet tief durch. »Tatsache ist, dass sein Charme nicht nur mir gilt. Er war mir von dem Moment an untreu, als wir aus den Flitterwochen zurückgekommen sind.«
    »Das ist dein Stichwort«, erklärt Nicky.
    Lucy nickt.
    »Ich will die Scheidung, aber ich glaube nicht, dass Gordon einwilligt.«
    »Aber wie um Himmels willen kann ich dir da helfen?«
    »Gordon ist Geschäftsführer in der Firma meines Vaters. So haben wir uns getroffen. Ich brauche Beweise dafür, dass er mich betrügt. Er hätte solchen Schiss davor, dass mein Vater es mitbekommen könnte, dass er einer schnellen und unauffälligen Scheidung zustimmen würde, das weiß ich.«
    »Wir haben uns überlegt, dass du Gordon auf frischer Tat ertappen könntest, genau wie Richard.« Nicky lächelt mir nervös zu. »Was hältst du davon, Belle?«
    Was ich davon halte? Ich glaube, sie sind verrückt. Das ist doch kein Sonntagsausflug, so eine Beschattung untreuer Männer. Das ist voller böser Überraschungen wie Regenrinnen und launische Hormone.
    Einmal reicht wirklich, vielen Dank.
    »Ich will nicht.«
    »Ich wäre bereit, dich für deine Zeit zu bezahlen«, unterbricht Lucy mich, bevor ich ausgeredet habe.
    »Wirklich?«, frage ich sie überrascht.
    »Natürlich. Ich erwarte nicht, dass du es umsonst machst.«
    Ich werfe einen flüchtigen Blick auf Nicky, die mich hoffnungsvoll ansieht.
    »Nix, könnte ich kurz mit dir reden – unter vier Augen?«
    »Schon gut.« Lucy wirft Nicky einen Blick zu. »Ich muss gehen, aber denk mal drüber nach. Lass es mich wissen, wenn du dich entschlossen hast. Du weißt ja, wo du mich finden kannst«, sagt sie lachend.
    Ich warte, bis Lucy die Eingangstür hinter sich zugezogen hat, und wende mich dann Nicky zu, die auf einem Schokokeks kaut und nicht wagt, mir in die Augen zu sehen.
    »Was hast du da hinter meinem Rücken vor, Nicky?«
    »Ich weiß nicht.« Sie zuckt die Achseln. »Du brauchst Geld und Lucy braucht Hilfe. Sie tat mir Leid _ ich habe das schließlich selber durchgemacht. Gordon hat sich wie ein komplettes Arschloch verhalten. Das hat sie nicht verdient.«
    »Aber sie sieht toll aus! Welcher Mann besäße die Frechheit, so jemanden zu betrügen?«
    »Gordon, wie es aussieht.«
    Ungläubig schüttele ich den Kopf. Habe ich noch Hoffnung, jemals einen treuen Liebhaber zu finden, wenn jemand so Umwerfendes wie Lucy einen so umwerfend durchschnittlichen Kerl wie Gordon nicht zu monogamer Glückseligkeit überreden kann? Ich weiß zwar auch, dass zu einer Partnerschaft mehr als das Aussehen gehört, aber Lucy hat alles. Sie ist intelligent, lustig, schön, sexy, solvent... was

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