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Die Hochzeit meiner besten Freundin

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Titel: Die Hochzeit meiner besten Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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allein hier hinausspazieren können, er wäre mir sofort auf den Fersen. Als ich auf gleicher Höhe mit Nigel bin, der anscheinend unterwegs war, um die Freuden anderer Lokalitäten zu erkunden, bevor er wieder selbst Hof hält, umklammere ich seinen Arm und zerre ihn mit mir Richtung Tür.
    »Hallo, Liebling«, rufe ich laut, »ich habe Ewigkeiten auf dich gewartet, wo zum Teufel hast du gesteckt?«
    Nigel schaut mich erschüttert an, erkennt mich aber vage wieder.
    »Ich kenne Sie, stimmt’s?«
    »Mach dir nichts draus, Liebling, aber wir beeilen uns besser, wir haben für zehn Uhr reserviert.«
    Nigel denkt tatsächlich, das ist seine große Chance, und ein ungläubiges Lächeln breitet sich auf seinen betrunkenen, gummiartigen Zügen aus. Er lässt sich von mir nach draußen und in ein netterweise bereitstehendes Taxi zerren.
    Er ist nicht besonders glücklich darüber, dass ich den überraschten Taxifahrer nach gerade einmal hundert Metern bitte anzuhalten und Nigel ohne Umstände hinausbugsiere, bevor ich wieder auf den klebrigen Plastiksitz zurücksinke und den Seufzer ausstoße, der mir in den vergangenen fünfzehn Minuten auf den Lippen lag.
    Also, so sollte das ganz sicher nicht ablaufen. Es stimmt schon, dass ich Gordon dabei erwischen sollte, wie er jemanden anbaggert, aber dieser Jemand sollte doch nicht ich sein!
    Wie soll ich das bloß Lucy erklären? Sie wird sich saumäßig darüber aufregen, dass ich schon am ersten Abend mein Inkognito verloren habe.
    Lucy und Nicky sitzen Seite an Seite auf dem Sofa, stopfen Tortilla-Chips in sich hinein und sehen Antoine aus Eurotrash fame zu, der wie der Teil eines riesigen Salat-Sandwiches gekleidet über die Bühne tanzt – mit einem selleriedürren Model als magerer Füllung.
    In dem Moment, als ich zur Tür hereinstolpere, wobei ich einmal mehr und ziemlich taktlos versuche, meinen String aus den verborgensten Winkeln meiner Pobacken zu ziehen, schnappt Nicky die Fernbedienung und schaltet den Ton ab. Beide sehen mich erwartungsvoll und gespannt an.
    »Du bist aber früh zurück.«
    »Wie war’s?«
    »Mal abgesehen davon, dass ich mich fühle wie ein Stück Gorgonzola, das einem Käsemesser zu nahe gekommen ist? Wo hast du bloß diese Unterhose her, Lucy? Aus einem SM-Geschäft? Schlitzen und massakrieren! Hört mal, ich ziehe mir nur eben etwas weniger Schmerzhaftes an, dann erzähle ich euch alles.«
    Endlich kann ich in meinem Zimmer verschwinden, wo ich mir erleichtert das Folienkleid und den bissigen Schlüpfer vom Leib reiße, um in den schlabberigen, schlampigen, schlotternden, schäbigen und bequemen Bademantel zu schlüpfen, den Nicky mir vermacht hat, als ich heim- und kinderlos in England gelandet bin.
    Ich würde gerne duschen, um Gordons Sabberspur abzuspülen, die an meiner Schulter trocknet, doch so lange können die beiden wohl nicht mehr warten.
    So kehre ich ins Wohnzimmer zurück, wobei ich sehnsüchtig an meine schöne, saubere, chromblitzende, weiß gekachelte Dusche denke. Sie machen mir Platz auf dem Sofa, Nicky reicht mir ein Glas Weißwein.
    Lucys Augen blitzen vor Neugier. Sie hält sich lange genug zurück, um mir die Chipstüte zu reichen.
    Beide sehen mich erwartungsvoll an, während sie mir einen Schluck Alkohol und einen Mund voll Chips gönnen.
    »Also?«, fragen sie im Chor.
    Ich atme tief durch.
    »Also«, setzte ich an, »sie waren alle im »Al Fresco’s«, wie du es gesagt hast.«
    »Alle?«
    »Ja, sie waren zu dritt: Gordon, dann einer, dessen Namen ich nicht mitbekommen habe – hat einen dunkelblonden Bürstenschnitt, graue Augen, eine kleine Narbe über der Lippe.«
    Lucy schüttelt den Kopf.
    »Kommt mir nicht bekannt vor.«
    »Na, egal, der auf jeden Fall, dann Gordon und Evan soundso... ein totaler Arsch.«
    Lucy nickt zustimmend.
    »Evan Landers, der Marketingleiter.«
    »Also, sich selber hat er nicht gerade gut vermarktet.«
    »Mies wie immer?« Eine rhetorische Frage, aber ich nicke trotzdem.
    »Und«, fragt sie begierig, »hat Gordon auch wie immer irgendeine arme, naive Tussi angepeilt und ihr seine diamantenbestückte Rolex ins Gesicht gehalten, in der Hoffnung, sie ist so überwältigt, dass sie sofort ihr Höschen fahren lässt?«
    »Tja, ähm, in der Tat, ja.«
    Ein strahlendes Lächeln breitet sich auf Lucys Gesicht aus.
    »Klasse! Und hat es funktioniert? Hast du belastende Fotos gemacht?«
    »Tja, da wurde es schwierig…«
    Das Lächeln verschwindet.
    »Nein? Wo lag das Problem? Hast du ihn

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