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Die Hochzeit meiner besten Freundin

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Titel: Die Hochzeit meiner besten Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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auch ich habe meine Grenzen, und Gordon liegt weit, weit davor, das darfst du mir glauben. Nimm’s nicht persönlich, Lucy.«
    »Keine Sorge, das tue ich nicht. Mich nackt mit Gordon zu vergnügen steht bei mir auch nicht ganz oben auf der Prioritätenliste, das darfst du mir ebenfalls glauben.«
    »Nein«, schaltet Nicky sich ein, »wenn du es richtig anstellst, geht dabei höchstens ein bisschen Lippenstift drauf.«
    Anscheinend hat sie bereits alles genau geplant.
    »Du musst ihn nur mit einem verführerischen, einladenden Lächeln ins Schlafzimmer locken und dazu ermutigen, einige seiner wichtigsten Kleidungsstücke fahren zu lassen und sich quer über dem Bett zu drapieren. In diesem Moment kommt dann Lucy, die hier wartet, hinüber und ertappt euch in einer kompromittierenden Position.«
    »Wie kompromittierend?«, frage ich misstrauisch.
    »Na ja. ausreichend«, antwortet Nicky ausweichend.
    »Und wie kompromittierend wäre ausreichend?«
    »Na ja. ziemlich kompromittierend halt.« Sie dreht an einem Ohrring und gibt vor, ihre Hand zu untersuchen.
    »Willst du etwa sagen, ich muss wirklich…«
    »Himmel, nein!«, kreischt Nix und geruht endlich, mich anzusehen.
    »Gott sei Dank!«
    »Du solltest schon mit ihm im Bett sein«, fährt sie fort und sieht dabei wieder verlegen aus. Lucy nickt zustimmend.
    »Aber du musst nicht wirklich mit ihm… du weißt schon.«
    »…schlafen?«, beende ich an ihrer Stelle den Satz.
    »Genau, du musst nicht mit ihm schlafen.« Nix lächelt und schenkt erst sich und dann Lucy und mir Wein nach.
    »Wie überaus großzügig von euch«, entgegne ich spöttisch.
    »Keine Sorge, ich liege ja auf der Lauer, um hereinzuplatzen, bevor irgendetwas passieren kann.« Lucy grinst mich an.
    »Ach ja? Und wie willst du das anstellen, etwa an der Tür lauschen? Dein Timing muss auf den Punkt genau sein, sonst komme ich ernsthaft in Schwierigkeiten.«
    Nicky schüttelt den Kopf.
    »Nichts einfacher als das, meine Liebe.« Sie zieht eine Schachtel unter dem Tisch hervor.
    »Du willst, dass ich ein Kind bekomme!«, fahre ich auf, als ich die Abbildung darauf sehe. »Ich weiß ja, dass du knallharte Beweise wolltest, aber geht das nicht ein bisschen weit?«
    Nix verdreht die Augen.
    »Jetzt mach dir nicht vor Angst in die Hosen!«, spottet sie. »Das ist ein Babyfon. Eins stellen wir in Lucys Schlafzimmer, das andere hier ins Wohnzimmer. Und sobald du das Stichwort gibst, ist Lucy schon durch die Tür.«
    »Und wie genau lautet das ›Stichwort‹?«
    »Wie wäre es mit ›Besorg’s mir, Big Boy‹?«, schlägt Nicky vor und beißt sich auf die Unterlippe, um gegen das Lachen anzukämpfen.
    »Oder: ›Nimm mich jetzt, mein lüsterner Liebesgott‹!«, schnaubt Lucy, die sich nicht einmal die Mühe macht, das Lachen zurückzuhalten.
    Ich nehme einen Schluck lauwarmen Frascati und versuche, das Kichern zu unterdrücken, das auch in mir aufsteigt.
    »Das ist nicht komisch«, protestiere ich matt.
    »Ich weiß.« Lucy lächelt traurig und bietet uns erneut Wein an. »Aber wenn es nicht zum Lachen ist.«
    »Dann zum Heulen!«, kommt es wie aus einem Mund von Nicky und mir.
    Der Samstagabend kommt unerfreulich schnell näher.
    Lucy, die seit Freitagabend angeblich verreist ist und auf dem Sofa campiert, und Nicky, die das ganze Drama weit mehr genießt als ich, haben sich daran gemacht, mich in eine Art Glamour-Girl zu verwandeln, das Gordon aus seiner Unterhose und direkt vor den Scheidungsanwalt locken soll.
    Sie haben alle Hände voll zu tun.
    In den letzten Tagen hat mein Körper einen Kulturschock durchgemacht. Ich bin allerdings nicht mehr ganz so schlank wie zu dem Zeitpunkt, als ich in Heathrow gelandet bin. In Australien war ich gebräunt, gestählt und gesund. Seit meiner Rückkehr habe ich ein paar schwabbelige Pfunde an den verkehrten Stellen zugenommen, mein Haar ist strohig, meine Bräune hat sich anscheinend über Nacht in eine fleckige, dreckige Gelbsucht verwandelt, meine Nägel sind eingerissen und abgebrochen. Und nicht nur das, meine Haut ist so trocken, dass ich erst in einem ganzen Kübel Feuchtigkeitscreme baden müsste, damit ich nicht mehr aussehe wie eine ausgedörrte Erdscholle.
    Wie um Himmels willen soll ich verführerisch und zum Vernaschen aussehen, wenn mein ganzer Körper an eine Umweltkatastrophe erinnert?
    Doch mit einem ganzen Eimer voll getönter Feuchtigkeitscreme, einem ganzen Sack voll Elizabeth Arden, einer megaheftigen Salbung mit heißem Öl und einigen wohl

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