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Die Hochzeit meiner besten Freundin

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Titel: Die Hochzeit meiner besten Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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gewählten Worten des Ansporns gelingt es ihnen, mich in eins von Nickys früheren, knappen, kleinen Kleidchen von DKNY zu zwängen, in ein glitzerndes, beinahe neonweißes, mehr oder weniger durchsichtiges Etwas und in ein Paar schnieker, Knöchel gefährdender Riemchensandalen von Jimmy Choo. Mein Allerwertester schwitzt in einem frevelhaft perversen Höschen von Agent Provocateur. Mein von der Sonne gebleichtes, schulterlanges, braunes Haar ist erbarmungslos nach hinten gekämmt und thront in einem fest gezurrten, federgeschmückten Dutt oben auf meinem Kopf. Der Dutt sitzt so straff, dass ich mir vorkomme, als hätte ich mich liften lassen.
    »Was hältst du davon?«, fragt Nix Lucy.
    Sie umkreist mich, als wäre sie ein Punktrichter, der einen Spitzenhund bei der jährlichen Hundeschau beurteilen müsste.
    »Ich sehe aus wie eine Blondine«, grolle ich.
    »Ganz Gordons Typ.« Lucy nickt zufrieden. »Oh, eins noch.« Sie holt einen Zerstäuber aus ihrer Handtasche und nebelt mich mit Parfüm ein.
    »Sein Lieblingsduft«, erklärt sie.
    »Ekelhaft«, stöhne ich und halte den Atem an, als der schwere, süßliche Blumenduft in meine Nase dringt.
    »Ich weiß«, Lucy zuckt entschuldigend die Achseln, »aber ihm gefällt’s wohl.«
    Ich lege keinen gesteigerten Wert darauf, Gordon »gefällig« zu sein. Genau genommen lege ich überhaupt keinen Wert auf diesen Abend. Zweifel schnüren mir Brust und Hals ab wie eine Boa Constrictor und drohen mich zu ersticken. Entweder das oder dieses Kleid ist zu eng.
    Nicky setzt mich in der Nähe des teuren italienischen Restaurants ab, wo ich mich mit Gordon zu treffen habe. Ich habe zwanzig Minuten Verspätung, und er sitzt bereits am Tisch und erwartet mich. Nach der fast leeren Flasche Merlot auf dem Tisch zu urteilen, hat er bereits mehrere große Gläser geleert. Eben baggert er die Bedienung an, die gekommen ist, um die Bestellung einer weiteren Flasche entgegenzunehmen.
    Ich bin mir meiner selbst unangenehm bewusst, wie ich da auf hohen Absätzen durch das Restaurant wackele.
    Doch meine Aufmachung hat die gewünschte Wirkung auf Gordon. Die Bedienung wird mit beleidigender Eile aus seinem Blickfeld verbannt, als er sieht, wie ich mir auf meinen zehn Zentimeter hohen Absätzen unsicher einen Weg zwischen den Tischen der anderen Gäste bahne.
    Ich kann nicht so furchtbar aussehen, wie ich annahm. Zumindest nicht in Gordons Augen. Die Zunge hängt ihm quasi aus dem Mund, wie ein roter Teppich, der für ein Mitglied des Königshauses ausgerollt wird. Wäre er eine Comicfigur, würden jetzt kleine Dollarzeichen in seinen Augen aufblitzen. Er ist offensichtlich der Meinung, heute den Jackpot geknackt zu haben.
    Ich bin eine wandelnde weiße Fahne.
    Eine zum Geifern einladende Barbiepuppe.
    Gordons Traumfrau des Abends.
    Mummy, hilf mir!
    »Annaliese...« Die letzte Silbe tropft von Gordons Zunge wie Sirup vom Rand einer heißen Waffel, ».du siehst absolut umwerfend aus!« Er schnellt förmlich von seinem Stuhl hoch, ergreift meine Hand und drückt sie an seine Lippen.
    Ich schätze diese Geste eigentlich sehr, wenn sie ordentlich durchgeführt wird. Sie kann persönlich, zärtlich und sehr verführerisch sein. Oder vollkommen grässlich und geschmacklos wie dieser angeberische, feuchte und lüsterne Schmatz, den Gordon auf meinen Handrücken platziert.
    Insbesondere weil ich dabei sehe, dass an seiner linken Hand die tiefe, dunkle Bräune dort unterbrochen ist, wo bis vor kurzem noch der Ehering saß.
    Anschließend besteht er darauf, mir beim Hinsetzen behilflich zu sein und in meinen Ausschnitt zu starren, während er den Stuhl für mich zurechtrückt.
    »Ich freue mich so, dass du angerufen hast. Ich war mir sicher, dass du es tun würdest.«
    Arroganter Kerl!
    Ich empfinde ein schwer zu unterdrückendes Verlangen danach, Gordons kleine, selbstgefällige Luftblase mit einigen wohl gewählten Wahrheiten darüber, wie attraktiv ich ihn wirklich finde, zum Platzen zu bringen, und ihm zu sagen, wie weit unten auf meiner Männerskala er wirklich steht: Gattung »Bodensatz der Schleimscheißer«.
    Mit einem protzigen Fingerschnippen zitiert er die Bedienung herbei und bestellt dann für uns beide, auch ohne nur nach meiner Meinung zu fragen. Schließlich könnte ich Vegetarierin sein oder eine Weizenallergie haben oder so etwas. Eine GordonAllergie drängt sich auf – ihn selbst finde ich nämlich schwer verdaulich.
    Eine Allergie gegen arrogante Kerle.
    »Ich finde, wir

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