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Die Hochzeit meiner besten Freundin

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Titel: Die Hochzeit meiner besten Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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ab.
    »Ah. Ich warte auf jemanden.« Ebenfalls höchst unoriginell, aber es ist das Einzige, was mir im Moment einfällt.
    »Dann sollte ich vielleicht Wache halten, bis dieser Jemand auftaucht. An diesem Ort wimmelt es nur so von Wölfen, die so niedlichen kleinen Dingern wie Ihnen auflauern.« Lüstern zwinkert er mir zu.
    »Ach, und Sie gehören also nicht zu denen?«
    Er lacht – ein tiefes, heiseres und aufgesetztes Lachen, das sich anhört wie Tom Jones mit Lungenentzündung.
    »Ich bin der Anführer.«
    Ganz wie Lucy gesagt hat.
    »Wie wär’s, wenn ich Ihnen noch einen Drink spendiere, während Sie warten?«
    Es läuft entschieden nicht nach Plan. Einmal abgesehen davon, dass der Plan auch sehr vage war.
    »Vielen Dank, ich sagte ja bereits, dass ich verabredet bin.«
    »Also, wenn Ihre Freundin so hübsch wie Sie ist, dann bleibe ich wohl besser gleich hier stehen.«
    »Ich erwarte einen Freund, keine Freundin.«
    »Dann bin ich aber froh, dass er noch nicht da ist.«
    Gordon lässt sich auf den Hocker neben mir gleiten, der endlich von dem überfreundlichen Betrunkenen geräumt wurde, der versucht hat, kopfüber in den Ausschnitt meines Kleides zu tauchen.
    »Bitte, lassen Sie mich Ihnen einen Drink spendieren«, bettelt er erneut. »Ich verspreche, ich benehme mich anständig.«
    Er stibitzt die Kirsche aus meinem dritten Gin und lutscht und nuckelt in einer Weise daran herum, die zwar aufreizend wirken soll, aber eher abstoßend ist.
    »Ihr Glas ist fast leer.«
    »So wie Ihre Versprechungen?«, frage ich mit hochgezogenen Brauen.
    »Zumindest Ihren Namen könnten Sie mir verraten.«
    Könnte ich?!
    »Ach, kommen Sie schon, was spricht dagegen?«
    Gute Frage. Die Möglichkeit, eine Spur zu hinterlassen.
    »Ich mache den ersten Schritt, ja?«, schäkert er. »Hi, ich heiße Gordon.« Er legt den Kopf zur Seite. »Sehen Sie, es war doch gar nicht so schwer, hm?« Er macht einen auf niedlich. Es funktioniert aber nicht. Er ist ungefähr so niedlich wie Chucky, der mit einem Hackbeil in der Hand Amok läuft.
    »Ah... Annab-« Es gelingt mir gerade noch zu verhindern, dass ich mit meinem richtigen Namen herausplatze. Es ist ganz sicher keine gute Idee, ihm den zu verraten, und wir haben nie über ein Pseudonym nachgedacht – aus dem einfachen Grund, weil wir nie daran gedacht haben, dass ich eins brauchen könnte!
    »Ah... ich meine Annaliese. Ich heiße Annaliese.«
    Gott sei Dank hat Gordon schon einiges intus und bemerkt den Versprecher nicht. Ich spüre, wie eine seiner großen Hände über meinen Po fährt.
    »Hättest du nicht Lust, dich auf ein Gläschen zu mir und meinen Freunden zu setzen, Annaliese?«
    O Mann, der ist aber beharrlich!
    In diesem Moment würde ich nichts lieber tun, als Gordons neugierige Hand mit dem Cocktailstäbchen zu durchbohren, von dem er gerade meine Kirsche gesaugt hat, doch noch überwältigender ist das Bedürfnis, schnellstens von hier zu verschwinden. Aber wie?
    »Sicher, Gordy, das wäre toll, aber, äh.« Hektisch blicke ich mich um und entdecke einen reichlich betrunkenen Nigel, der zur Tür hereintaumelt. »Mein Bekannter ist schließlich doch noch aufgetaucht.«
    Entschuldigend zucke ich die Achseln und schnappe meine Tasche, die wie ein kleiner, silbriger Pilz neben meinem Hocker steht.
    Gordon fällt die Kinnlade herunter.
    »Aber wir haben uns doch gerade erst kennen gelernt.«
    Achselzuckend gleite ich von meinem Hocker, um mich an ihm vorbeizudrängen. Doch er hat noch nicht aufgegeben. Hastig greift er in die Brusttasche seines Sakkos, umklammert meinen Arm und hält mir eine Visitenkarte hin.
    »Meine Nummer – ruf mich an.«
    Er nimmt meine Hand in seine, drückt die Karte hinein und schließt meine Finger darum.
    »Vielleicht gehen wir mal zusammen essen.«
    »Vielleicht«, erwidere ich zögernd.
    »Versprich mir, dass du mich anrufst.«
    Ich lächele ihn an und hoffe, dass ich dabei eher kokett als erschrocken aussehe.
    »Vielleicht«, wiederhole ich und dränge mich an ihm vorbei.
    »Nein, nicht vielleicht, sag ja.« Er zwinkert mir zu.
    »Ich muss gehen. Mein. äh. Verlobter kann sehr eifersüchtig sein«, stammele ich und bahne mir mit den Ellbogen einen Weg durch die Menge, um schnell wegzukommen.
    Als ich mich halbwegs in Sicherheit wähne, drehe ich mich noch einmal um. Er sieht mir noch immer hinterher. Die Brille ist bis auf die Nasenspitze gerutscht, und er schielt über den Rand auf meinen enteilenden Po.
    »Mist!«
    Ich werde nicht einfach

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