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Die Hoehle

Die Hoehle

Titel: Die Hoehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Schaberick
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dann können wir Sie anrufen, sobald wir etwas gesichtet haben. Los geht´s Leute, viel Erfolg, haltet die Augen offen. Und bleibt jeweils in Zweierteams zusammen. Einzelarbeit und Heldentum sind hier sinnlos und unerwünscht.«
     
    Die Zweierteams machten sich auf den Weg durch das dichte, grüne Buschwerk, was ihnen anfangs gar nicht leicht fiel. Sie mussten sich an das harte, kratzende Gestrüpp erst gewöhnen.
    Systematisch suchten sie die umliegende Gegend ab und ve rsuchten, dabei möglichst keinen Fleck auszulassen. Leider gestaltete sich die Suchaktion als wesentlich schwieriger, als sie es sich vorgestellt hatten, denn das Gebüsch war hier so hoch gewachsen, dass man sich den Weg oftmals mit den Schuhen oder Taschenmessern erkämpfen musste. Eine Machete wäre das richtige Werkzeug gewesen. Leider hatten sie an Buschmesser nicht gedacht.
    Wenigstens waren keine gefährlichen Dornen an den Strä uchern, somit konnte man hier völlig unbeschadet die Pflanzen mit den Schuhen beiseitetreten.
    Nach diversen Stunden erfolglosen Suchens und Schwitzens rief Ben die Polizisten über sein Handy an.
    »Wie sieht es bei Ihnen aus? Wir haben noch nichts gefunden. Haben Sie mehr Erfolg gehabt?«, wollte Ben wissen und ließ sie seine frustrierte Laune spüren.
    »Nein, leider nicht. Ich schlage vor, da es langsam aber sicher zu dunkel wird, dass wir uns zur Lagebesprechung zurückziehen. Wir treffen uns bei den Fahrrädern vorne am Wegesrand und bereden, was wir als nächstes tun. Morgen können wir weitersuchen. Also, bis gleich«, sagte Tom.
    »Okay, bis gleich«, antwortete Ben und beendete das Gespräch.
     
    Frustriert und abgekämpft trafen sich Tina und die Männer bei ihren Fahrrädern.
    »Ich habe das Gefühl, wir haben an einer völlig falschen Stelle gesucht. Es ist nicht die geringste Spur von den vermissten Leuten zu finden«, bemerkte Tom, der sichtlich erschöpft und auch reichlich zerkratzt im Gesicht und auf den Armen sowie Beinen war. Seine Haare hingen zerwühlt von seinem Kopf herab und waren völlig nassgeschwitzt. Mit einer Frisur hatte das, was sich noch auf seinem Kopf befand, nichts mehr gemeinsam.
    »Wir sollten morgen noch einmal auf Suche gehen, jetzt ist es bereits viel zu dunkel. Wir brauchen Tageslicht, im Zwielicht ist nichts Sinnvolles zu erkennen«, sagte Tina und blickte besorgt zum dunkler werdenden Himmel.
    »Wir sind morgen auch wieder dabei. Wann sollen wir anfa ngen?«, fragte Ben.
    Verdutzt, aber sichtlich erfreut blickten Tom und Harry die beiden freiwilligen Helfer an.
    »Sie müssen uns nicht dabei helfen. Sie haben uns schon sehr viel geholfen, indem sie die Räder entdeckt haben. Genießen Sie lieber Ihren Urlaub, denn den hat man nur einmal im Jahr. Für uns nennt sich das Beruf . Wir erledigen das tagtäglich«, log Tom, denn einen derart spannenden Fall hatte er in seiner ganzen Laufbahn noch nicht bearbeitet.
    »Ich schlage vor, dass wir jetzt zurück zum Verleih fahren. Morgen treffen wir uns um neun Uhr wieder an der gleichen Stelle wie heute. Wenn Sie wieder dabei sein wollen, habe ich nichts dagegen. Aber wir verlangen es nicht von Ihnen. Was sagst du dazu, Harry, möchtest du sie auch dabeihaben?«
    »Ja sicher, wir können jeden Helfer brauchen«, antwortete Harry, der ebenfalls völlig erschöpft und reif für eine ausgedehnte Pause war. Am meisten sehnte er sich aber nach einer Dusche und einem anschließenden , kalten Bier.
     
    Alle Leute stiegen auf ihre Fahrräder und fuhren wie im Gänsemarsch dem Polizisten Tom hinterher, der die Gruppe anführte.
    Sie führten anschließend an der Fahrradvermietung noch eine kurze Lagebesprechung durch und klärten, wie und wo sie den nächsten Tag suchen werden.
     
    Der nächste Morgen war wie auch die letzten Wochen wolkenlos, und die Sonne war sengend heiß. Die Luftfeuchtigkeit hatte bereits unerträgliche Werte angenommen. Vermutlich lag sie jenseits der fünfundachtzig Prozent-Marke.
    Eigentlich wäre Ben Midler mit seiner Begleiterin Tina lieber im warmen Meer schwimmen gegangen, doch sie hatten versprochen zu helfen. Und schließlich ging es hier um Leben und Tod von drei jungen Menschen. Dass es um Leben und Tod ging, hatten ihnen zumindest die Polizisten mitgeteilt.
    Die gleichen Leute , die sich bereits am Vortag an der Suche beteiligt hatten, waren pünktlich vor dem Fahrradverleih eingetroffen. Big Jim hatte bereits allen einen frischen, kräftigen Kaffee zubereitet und in eine große Thermoskanne gefüllt.

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