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Die Hoehle der Traenen

Die Hoehle der Traenen

Titel: Die Hoehle der Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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zusammen, um ihre Unterstützung zu bekunden. Die Gruppe der Unterhändler befand sich nun in einem Kreis von Geistern, und weitere Geister drängten den Hang hinauf, um zu sehen, was auf dem Felsplateau geschah.
    Bramble beobachtete Acton. Es hatte den Anschein, als stehe er einfach nur da, doch die Geister zu seinen beiden
Seiten waren zurückgetreten, um ihm den Vortritt zu lassen. Baluch stand wie immer neben ihm. Die Geister blickten abwechselnd ihn, den Zauberer und die Gruppe der Unterhändler an. Keiner schien ihn jedoch wiederzuerkennen.
    Die Leiterin der Unterhändler legte Saker das Geweih zu Füßen, so als habe der Kriegsherr gar nicht gesprochen. »Ich bin Ranny von Highmark, aus dem Rat von Turvite«, sagte sie. »Ich komme, um mit dem Zauberer Saker, Sohn von Alder, zu verhandeln.«
    »Zum Gruße, Ranny von Highmark«, sagte Saker.
    »Saker, Zauberer, wir in Turvite wollen dir und den deinen kein Leid zufügen. Wir bitten um Waffenruhe, um eine friedliche Regelung zu erreichen, die uns beide zufrieden stellt.«
    »Man hat uns unser Land genommen. Wir wollen es zurückhaben. Das würde uns zufrieden stellen.«
    »Alles?«, fragte sie ungläubig.
    »Alles.« Saker sah sie verächtlich an. Er warf seinem Vater hinter sich einen Blick zu, und dieser nickte zustimmend.
    »Dafür müsstet ihr tausende Menschen umbringen«, sagte Ranny.
    »Ja«, sagte Saker.
    Bramble wurde es erst heiß und dann kalt vor Wut. Sie würde diesen Wahnsinnigen der Länge nach ausweiden und der Welt damit einen Gefallen tun. Er sprach so, als wären Menschenleben überhaupt nichts wert, als wäre er die Todesfee in Person und hätte das Recht, sich die auszusuchen, die sterben mussten.
    Die Geister auf der Wiese rührten sich, einige aufgeregt, andere mit Unbehagen. Nicht alle aus Sakers Armee wollten töten. Aber das half nicht weiter. Im schlimmsten – oder besten – Fall bedeutete dies eine endlose Schlacht zwischen
Sakers Geistern und den anderen, wobei keine der beiden Seiten verwundbar war und Verluste erleiden würde.
    Saker spürte das Unbehagen in seiner Armee und wandte sich ihr mit einer beruhigenden Geste zu. »Die Welt wird für uns und unser Blut wieder ein sicherer Ort werden«, sagte er. Die Turviter, die während des letzten Zauberspruchs herbeigerufen worden waren, schrien ihn stumm an und schüttelten die Faust. Sie drängten sich mit breiten Schultern durch die Menge und stellten sich hinter Flax, Arm in Arm, um den Pfad zu blockieren. Bramble erkannte, dass Cael einer von ihnen war. Ihr Magen verkrampfte sich. Er blinzelte ihr zu, und sie erwiderte sein Lächeln.
    »Nicht alle in deiner Armee sind von deinem Blut«, sagte Ranny. »Nicht alle gehorchen dir.«
    Saker wirbelte herum. »Glaubst du, ich könnte nicht die Spreu vom Weizen trennen? Meinst du, ich könnte sie nicht zurück in die Finsternis jenseits des Todes schicken?«
    »Es würde mich nicht überraschen, wenn du es nicht könntest«, meldete sich nun Bramble. »Solange sie sich vor Sonnenuntergang von Blut ernähren. Von Blut und Erinnerung.«
    Er wandte sich ihr mit aschfahlem Gesicht zu, und sie unterdrückte ihr heftiges Verlangen, ihr Stiefelmesser herauszuholen und ihm den Bauch aufzuschlitzen. Es würde nichts bringen.
    Zel trat zu Saker und legte ihm eine Hand auf den Arm.
    »Spielt keine Rolle«, sagte sie. »Mach dir deswegen keine Sorgen. Was zählt, ist die Tatsache, dass wir zum ersten Mal seit tausend Jahren die Oberhand haben, und wir werden das Richtige daraus machen.«
    Der Vater des Zauberers nickte heftig und starrte Zel zustimmend an. Saker schüttelte sich und richtete sich auf.
    Auf dem Pfad zur Stadt kam Unruhe auf. Die stofflichen
Geister von Turvite traten beiseite, um vier Menschen Platz zu machen, die hastig angerannt kamen.
    Den Göttern sei Dank! Es waren Ash, Martine, Safred und Sorn.
    Sorn ging direkt auf Saker zu, von dem Anstieg nach wie vor keuchend. Sie war noch hübscher, als Bramble sie in Erinnerung hatte, und wirkte irgendwie erstarkt.
    Sorn atmete durch. »Saker, Sohn von Alder, respektierst du die Götter?«, fragte sie mit sanfter Stimme.
    Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf, als habe sie ihn beleidigt. »Natürlich tue ich das!«
    »Aber dein Handeln hat ihnen Schaden zugefügt. Dein Zauber, dein letzter Zauber, hat das Abkommen beschädigt.«
    Der Zauberer wurde bleich und warf einen Blick über seine Schulter auf die Windgeister. Sie hatten sich zurückgezogen, waren jedoch nach wie vor in

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