Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hoehle der Traenen

Die Hoehle der Traenen

Titel: Die Hoehle der Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
Vom Netzwerk:
der Nähe. Er räusperte sich. »Das Abkommen ist wiederhergestellt worden. Ich habe es gespürt.«
    Sorn schüttelte den Kopf. »Nicht vollständig. Es wird bald wieder in Stücke zerfallen.« Sie drehte sich um und bedeutete Safred, vorzutreten. »Saker, Zauberer, begrüße Safred, die Quelle der Geheimnisse.«
    Safred zögerte und wägte ihre Worte ab. »Wenn du weitermachst, wird für niemanden etwas bleiben – nicht für die Wanderer, denen du helfen willst, nicht für die anderen Bewohner dieses Landes, nicht einmal für die Götter selbst. Ist es das, was du willst?«
    Alder gestikulierte heftig und formte wütende Worte mit den Lippen. Es war Zeit zum Handeln, weil Acton offenkundig nichts unternehmen würde. Noch nicht. Bramble nickte Ash zu.
    »Sprich«, sagte er zu Alder.

    »Wenn wir das Land nicht bekommen können, so wie wir es sollten, dann soll es auch kein anderer haben!«, schrie Alder mit der tiefen Stimme der Grabhöhle. Sie ließ die Worte rauer klingen, und Geister wie Menschen schreckten zurück. Nur der kleinere Geist an seiner Seite nicht, der nun seine Axt schwang. Saker wirkte verblüfft, Acton nachdenklich. Der Sprachunterricht hatte bei ihm so viel bewirkt, dass er Alder nun verstand.
    »Du kannst sie zum Reden bringen!«, rief Saker aus.
    »Tötet sie alle«, forderte der kleine Geist in der alten Sprache. Bramble biss sich auf die Lippen – dieser Satz brachte zu viele Erinnerungen zurück.
    »Wenn wir unser Land zurückgewonnen haben, werde ich das Abkommen wiederherstellen«, sagte Saker. Martine, Ash und Safred schüttelten sofort den Kopf. Saker wandte sich Ash zu. »Du lügst.«
    »Nein«, sagte Ash. »Das Abkommen besteht aus vier Zaubersprüchen und benötigt auch vier Menschen mit Macht, um wiederhergestellt zu werden. Ich kann den Wasserstrang neu weben, Safred die Luft, Martine das Feuer. Um die Erdgeister aufzuhalten, brauchen wir dich. Aber du brauchst uns . Alleine wirst du es niemals schaffen.«
    Ash schaute über Sakers Schulter zu jemandem, und Bramble sah, wie seine Miene erstarrte. Dann nickte er einem der Geister zu, einer attraktiven Frau in einem zeitgenössischen Kleid. Spöttisch verneigte sie sich ein wenig.
    Ohne sie weiter zu beachten, wandte er sich wieder dem Zauberer zu. »Wir müssen zusammenarbeiten.«

Saker
    Saker starrte den schwarzhaarigen Zauberer an. Es war ein Mann seines eigenen Bluts, der aber für den Feind arbeitete. Er hatte mit Autorität und Überzeugung gesprochen, und Saker war davon überzeugt, dass er die Wahrheit sagte. Er warf einen Blick gen Himmel – die Windgeister waren näher gekommen. Die Vorstellung, das Abkommen könne gebrochen sein, ließ ihn schaudern, aber mit dem Feind zusammenzuarbeiten und ihre Rache hinauszuschieben … Sein Vater sah ihn finster an, doch über dem Kopf seines Vaters, hoch oben am Himmel, schwebten Windgeister. Vom Hafen stieg Rauch zu ihnen auf. Der Gedanke, dass Feuergeister auf seine Wanderer losgingen, ließ ihn erneut schaudern.
    Es schien, als bebe der Boden unter seinen Füßen ein wenig, und die Quelle der Geheimnisse atmete durch. »Also, Saker, Zauberer«, sagte sie. »Sonst endet alles hier.«
    Das Gekreische der Windgeister wurde lauter, und im Wasser des Baches – waren dort nicht wieder Schatten?
    Die hochaufgeschossene, dunkelhaarige Frau trat vor. »Du solltest unsere Namen kennen«, sagte sie. »Ich bin Martine. Dies ist Ash. Safred kennst du ja schon.«
    Sie erinnerte ihn an seine Kindheit, als alle in seinem Dorf dieses schwarze Haar und diese bleiche Haut gehabt hatten. Er verneigte sich ein wenig, bemüht, einen förmlichen Eindruck zu machen. Tatsächlich jedoch merkte er, dass Panik
in ihm aufstieg. Wenn sie es tun wollten, dann mussten sie es jetzt tun, bevor die Windgeister die Grenzen überschreiten würden. Sie rückten unaufhaltsam vor, formierten sich nicht länger in einer einzigen Pfeilspitze, sondern tauchten nun in mehreren Reihen nebeneinander auf, so als würden sie sich entlang der Risse in dem Zauber nähern, als griffen sie dessen Schwachstellen an. Sein Herz hämmerte wie wild in seiner Brust. Wenn sie durchbrachen, würde keinerlei Übereinkunft mit ihnen mehr Bestand haben. Sie würden niemanden verschonen, auch ihn selbst nicht. Auch Zel nicht. Er warf ihr einen kurzen Blick zu, und sie nickte ermutigend. Offenbar vertraute sie diesen Menschen.
    Dies gab den letzten Ausschlag, und er holte tief Luft. »Das Abkommen endet direkt vor den Klippen.«
    »Also

Weitere Kostenlose Bücher