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Die Hoehle der Traenen

Die Hoehle der Traenen

Titel: Die Hoehle der Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Freeman
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Nachrichten, die sie übermittelten – und ja, Kunden neigten dazu, sich so zu verhalten, als wären sie es auch. Es ärgerte Martine, wenn die Fragesteller sie voller Wut und Misstrauen anstarrten, doch wenn sie es nicht taten, fühlte sie sich nur noch schuldiger. So war es bei Ranny von Highmark gewesen. Noch immer war sie sich nicht sicher, ob sie damals die richtige Entscheidung getroffen hatte. Es war ihr richtig vorgekommen, Ranny den Zeitpunkt und den Tag ihres Todes, den die Steine ihr preisgegeben hatten, nicht weiterzugeben. Aber hatte sie das Recht, die Botschaft der Steine zu zensieren? Sie wusste es nicht.
    Sie fühlte sich so jung, all ihre Erfahrungen schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. Wer war sie denn, überhaupt irgendwem Informationen vorzuenthalten? Sie stieß einen Seufzer aus, verstaute die Steine wieder in ihrem Beutel und faltete das blaue Tuch zusammen. Sobald sie in Turvite angelangt sein würden, würde sie Ranny aufsuchen und ihr das sagen, was sie wusste.
    Arvid berührte ihre Hand und lächelte sie zögernd an. Auch er war sich unsicher, selbst nachdem er eine Woche lang das Bett mit ihr geteilt hatte, und das stimmte sie zuversichtlicher. Sie erwiderte sein Lächeln und strich ihm sanft über die Wange, woraufhin sich seine Miene aufhellte und sein Verlangen und, das war zu vermuten, seine Liebe widerspiegelte. Bei den Göttern: Wie konnte sie nur einen Kriegsherrn lieben?

    Wenig später kam Cael an Deck, während Arvid achtern mit der Kapitänin sprach. Cael war schweißnass und blass, eine ungute Kombination, und er setzte sich schwerfällig neben sie an den Bug und wandte sein Gesicht erleichtert dem Wind zu. Zel folgte ihm wie ein Schatten und setzte sich mit ernstem Gesicht zu seinen Füßen.

    »Ich werde sterben«, sagte er wie beiläufig.
    Er wollte nicht beruhigt werden, sodass es außer der Wahrheit nichts zu sagen gab. Zel blieb vollkommen reglos sitzen und wartete auf Martines Reaktion.
    »Ja«, sagte diese. »Das glaube ich auch.«
    Zel lief ein Schauer über den Rücken, und ihre Gesichtszüge verzerrten sich, während sie gegen die Tränen ankämpfte. Doch Cael nickte nur und saß einfach eine Weile da.
    »Warum, glaubst du, heilt es nicht?«, fragte sie.
    Darüber hatte sie viele Male gegrübelt, ohne eine Antwort zu finden. »Vielleicht deswegen, weil dir deine Verletzung … irgendwo anders zugefügt wurde, in einer anderen Zeit. Vielleicht kann sie deswegen auch nur in dieser Zeit geheilt werden.«
    Er machte ein düsteres Gesicht, in Gedanken wieder bei dem Wasserlauf im Großen Wald, der ihn offensichtlich irgendwohin geführt hatte, wo er angegriffen und verwundet worden war. »Muss ich dann also zu dem Wasserlauf zurückkehren? Aber wir sind doch alle an einen anderen Ort gegangen.«
    »Nein«, sagte Martine, sich zumindest dieser einen Sache sicher. »In eine andere Zeit.«
    »Also gibt es keine Garantie, dass ich in die Zeit gelangen würde, die für mich notwendig ist. Außerdem müsste ich Saffie mitnehmen, zurück zu diesem Ort, wo diese … Dinge sind.«
    »Ich glaube schon.«
    Energisch schüttelte er den Kopf. »Niemals.«
    »Nein.«
    Es war ein schöner Tag, und sie blieben noch eine Weile sitzen und genossen den Sonnenschein und die Brise. Zel holte ein paar winzige Bälle hervor und jonglierte damit eine Weile, um in Übung zu bleiben.

    Caels Augen schienen auf einen anderen Horizont zu starren, irgendwo in die Vergangenheit. »Ich hatte eine Familie«, sagte er. »Wir waren Valuer, geboren und dazu erzogen. Meine Frau Sage starb an Fieber, als Safred zwei Jahre alt war. Wir hatten noch zwei weitere Mädchen, March und Nim. Sie haben geheiratet. Es kamen drei Enkel auf die Welt: ein Mädchen und zwei Jungen. Linnet, Birch und Eagle. Nim war ganz aufgeregt, als sie aus dem Geburtszimmer sah und einen Adler entdeckte – sie glaubte, es bedeutete, dass er etwas Großes auf der Welt werden würde.«
    »Was ist passiert?«, fragte Martine so sanft wie möglich.
    »Safreds Vater, der Kriegsherr, kam, um nach ihr zu suchen. Ich brachte Saffie in Sicherheit, damit er sie nicht mitnehmen und als Waffe eines Kriegsherrn einsetzen konnte. Er hat einen nach dem anderen getötet, bis ihm jemand im Dorf verriet, wohin wir gegangen waren.«
    Martine versank in tiefem Mitgefühl und altem Kummer. Auch ihr Dorf war ausgerottet worden; alle, die sie geliebt hatte, waren getötet worden, außer der kleinen Elva, weil Martine sie mit auf die Wanderschaft

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