Die Hoehle des Grauens
erklärte er nach einer kurzen Pause. »Mir ist aufgefallen, dass Jack Donelly und auch dieser Schauspieler keine Suppe gegessen haben. Und die beiden sind die Einzigen, die noch munter wirken.«
»Gratuliere!«, sagte Corona mit einem leicht ironischen Unterton. »Ihr habt den ersten Preis des Detektivwettbewerbs nicht ganz zu Unrecht erhalten. Obwohl ihr in San Francisco nur Zweiter geworden wärt. Hinter uns. Denn genau das Gleiche ist mir bereits vor einigen Minuten aufgefallen!«
Justus räusperte sich vernehmlich. »Du warst auch nicht so mit dem Essen beschäftigt wie ich«, erklärte er. »Außerdem wird es ein Zufall sein, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das Hotel sich solch einen Scherz erlauben würde. Die Verabreichung eines Schlafmittels geht eindeutig über das hinaus, was man von einem Gruselhotel erwarten kann.«
»Vielleicht hat es der Koch still und heimlich getan«, überlegte Corona. »Ist dir aufgefallen, dass auch Ken und Pat, die ja mit uns gegessen haben, ziemlich bettreif aussehen?«
»Aber wer sollte ein Interesse daran haben, dass heute Nacht alle tief und fest schlafen?«, fragte Justus. Sein Detektivgehirn lief längst auf Hochtouren. Hier spielte sich möglicherweise eine ganz andere Geschichte ab. Das Gesicht des Wilderers hinter der Fensterscheibe fiel ihm ein. Gab es da einen Zusammenhang?
Corona hielt sich die Hand vor den Mund und gähnte herzhaft. »Wenn wirklich ein Schlafmittel im Essen war, wird es sehr schwer sein, sich dagegen zu wehren. Ich habe einen ganzen Teller Suppe gegessen; du hast zumindest probiert, Althena.« Sie wandte sich an den Ersten Detektiv. »Und du hast dir sogar noch eine zweite Portion Suppe geholt, Justus!«
»Aber wir haben noch ein Ass im Ärmel«, sagte Peter. »Bob liegt im Bett und hat nichts angerührt. Wir werden ihn wecken und bitten, heute Nacht ein Auge auf die Vorgänge im Hotel zu werfen. Zum Glück sind die drei ??? zu dritt!«
Allein unterwegs
Die Abendgesellschaft löste sich nach dem Essen schnell auf. Jack Donelly versuchte noch, Mrs Dice zu einem Bier an der Höllenbar zu überreden, doch sie lehnte gähnend ab. Selbst das Personal schien froh zu sein über das frühe Ende des Abends, wie Justus aus Kens müdem Blick zu lesen glaubte.
Justus und Peter schleppten sich die Wendeltreppe hoch und verabschiedeten sich von Althena und Corona. Trotz ihrer Schläfrigkeit wollten die beiden Detektivinnen versuchen, so lange wie möglich wach zu bleiben. Justus grinste in sich hinein. Es musste die Mädchen mächtig wurmen, dass die Kollegen aus Rocky Beach durch Bob im Vorteil waren.
Es wurde auch langsam Zeit, den dritten Detektiv zu wecken. Justus und Peter spürten, wie die Müdigkeit in ihnen hochschoss. Es kam ganz plötzlich, wie ein starker, alles verschlingender Strom. Justus musste sich konzentrieren, um das Schlüsselloch zu finden und die Tür zu öffnen. Bob hing nach wie vor vollständig bekleidet quer über dem Doppelbett. Peter und Justus versuchten sofort, ihren Freund durch kräftiges Rütteln wach zu bekommen. Endlich blinzelte Bob mit den Augen.
»Ich muss mich setzen«, stöhnte Peter. »Nur ganz kurz ausruhen, Justus, versprochen!« Er ließ sich auf den Sessel fallen und schloss die Augen.
Bob brauchte eine ganze Weile, bis er wusste, wo er war. Justus warf einen verzweifelten Blick auf Peter, der innerhalb von Sekunden eingeschlafen war. Das Schlafmittel schien sehr stark zu sein.
Jetzt hing alles an ihm. Der Erste Detektiv kämpfte gegen die Müdigkeit.
»Hey, Just, was ist mit dir los? Du siehst ja aus wie ein Nachtgespenst!«, murmelte Bob und rieb sich die Augen.
»Wir haben ein Schlafmittel verabreicht bekommen, Bob!«
»Ein Schlafmittel?« Jetzt war Bobs Müdigkeit endgültig verflogen.
»Es muss in der Suppe gewesen sein!« Der Erste Detektiv nahm all seine Kraft zusammen. »Heute Nacht passiert bestimmt etwas! Unter den Gästen sind mehrere reiche Leute. Vielleicht sollen sie ausgeraubt werden. Denk an diesen Wilderer …« Justus setzte sich auf den Rand des Sargbettes und sackte in sich zusammen. Er war zu müde, um weiterzusprechen.
Eine Ohrfeige von Bob weckte ihn wieder auf. »Was ist los, Justus? Schlaf nicht ein! Erzähl weiter!«
»Bob, du musst herausfinden, was los ist!« Justus drohte wieder einzuschlafen. »Zwei … haben von der Suppe nichts gegessen, soweit wir es beobachtet haben … Der Schauspieler Fairbanks und … Jack Donelly.«
»Weiter!«
»Du bist der Einzige,
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